Österreich muss Effizienzbarrieren
 für Innovationsystem abbauen

 

erstellt am
25. 07. 19
13:00 MEZ

Rat für Forschung und Technologieentwicklung zieht in Tätigkeitsbericht 2018 Zwischenresümee der FTI-Strategie der Bundesregierung
Wien (pk) – Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) begleitet die Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie (FTI-Strategie) der Bundesregierung beratend. Neben der Vorlage des jährlichen Forschungs- und Technologieberichts und dem Bericht über die wissenschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit des österreichischen Innovationssystems legt der RFTE regelmäßig einen Bericht über seine weiteren umfangreichen Aktivitäten vor. Der aktuelle Tätigkeitsbericht 2018 (III-301 d.B.) gibt dem Ratsvorsitzenden Hannes Androsch und seinem Stellvertreter Markus Hengstschläger Gelegenheit zu einer vorläufigen Einschätzung der Erfolge der bis 2020 angelegten FTI-Strategie, die Österreich in die Gruppe der führenden Innovationsnationen führen soll. Demnach konnte die 2011 begonnene Strategie durchaus positive Wirkungen entfalten und neue Dynamiken auslösen. Trotz überdurchschnittlicher Investitionen in Forschung und Entwicklung in Österreich werde es aber kaum gelingen, bis 2020 in die Gruppe der Innovation Leaders vorzustoßen. So gebe es im Innovationssystem Österreichs sehr deutliche Effizienzbarrieren sowie gravierende Schieflagen in der Mittelverteilung. Diese erzeugen eine Unausgewogenheit im Input-Output-Verhältnis und behindern das Ausschöpfen des österreichischen Innovationspotenzials. Umso wichtiger ist es daher aus Sicht des RFTE, die kommende FTI-Strategie 2030 an die seit 2011 gewonnen Erfahrungen anzupassen.

RFTE 2018: Publikationen, Empfehlungen und Veranstaltungen
Der Tätigkeitsbericht des RFTE gibt einen Überblick über die Publikationen des RFTE im Jahr 2018 und führt auch die Empfehlungen und Stellungnahmen an, die der Rat in verschiedenen Politikfeldern abgeben hat. Dazu gehören etwa die Anmerkungen zum Doppelbudget 2018/19, wo der Rat deutlich mehr Mittel für die Zukunftsbereiche Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Grundlagenforschung und angewandte Forschung einforderte. Der Bericht bietet auch Kurzfassungen von Studien, die der RFTE über verschiedene Fragen des Innovationssystems beauftragt hat, und auf denen seine Empfehlungen basieren.

Unter dem Titel "Create your UNIverse" gab der RFTE Handlungsempfehlungen für die künftige Gestaltung der Hochschulen ab. Weitere Themen, denen sich der Rat 2018 widmete, waren die Schwerpunkte für die Vergabe der Mittel der Nationalstiftung FTE 2019, die Forderung nach einem Exzellenzprogramm zur Förderung der Wissenschaft als Schlüssel für mehr Kooperation und Wettbewerb in der Grundlagen- und Spitzenforschung und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gründung innovativer Unternehmen in Österreich. Auf Basis einer Machbarkeitsstudie gab der Rat auch Empfehlungen zur Einrichtung einer österreichweiten Datenbank zur Darstellung des Forschungsinputs und -outputs ab.

Der Rat gab weiters eine Empfehlung zu den Verhandlungen des mehrjährigen europäischen Finanzrahmens sowie des 9. EU-Rahmenprogramms ab und äußerte sich auch zur Ausrichtung des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms und zu den nationalen Rahmenbedingungen für die Teilnahme an EU-Instrumenten. Weitere Empfehlungen betrafen die Steigerung der Exzellenz in Wissenschaft und Forschung, frugale Innovationen in Österreich sowie die Mittelvergabe und Finanzierungssicherheit in der Forschung. Zum Hochschulbereich gab der Rat 2018 zwei Stellungnahmen ab, nämlich zur Verordnung über die Umsetzung der kapazitätsorientierten, studierendenbezogenen Universitätsfinanzierung (UniFinV) und zum Entwurf des Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplans 2018/19 bis 2022/23. Abgerundet wird der Bericht mit den internationalen Tätigkeiten des Rates, wie etwa einer Studienreise nach Delhi und Bengaluru sowie einer Delegationsreise in die USA.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.parlament.gv.at

 

 

 

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