Die Nächtigungen sind im 1. Halbjahr 2019 um 9,9% auf 7.940.000 gestiegen, der Umsatz
der Beherbergungsbetriebe wuchs doppelt so stark: +23,5% auf 359,4 Mio. Euro (Jänner bis Mai).
Wien (rk) - Im ersten Halbjahr zählte Wien 7.940.000 Nächtigungen – das bedeutet ein Plus von
9,9% zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von Wiens 30 aufkommensstärksten Herkunftsmärkten lieferten
26 Zuwächse. Der Juni, in dem heuer die EuroPride stattfand, trug mit 1.548.000 Nächtigungen (+ 6,1%)
zum Ergebnis bei. Doppelt so stark wie die Nächtigungen dürften sich im ersten Halbjahr 2019 die Netto-Umsätze
der Beherbergungsbetriebe entwickelt haben: Im bis dato ausgewerteten Zeitraum Jänner bis Mai ist mit 359.373.000
Euro ein Plus von 23,5% zu vermelden – die Nächtigungen wuchsen von Jänner bis Mai um 10,9%.
„Wiens Tourismuswirtschaft hat mit einem beachtlichen Umsatz- und Nächtigungsbestwert eine Top-Performance
abgeliefert. Dies ist auf Wiens Attraktivität als Reiseziel, aber vor allem auch auf den beständigen
Einsatz der Wiener Tourismusbetriebe, deren MitarbeiterInnen und der guten Kooperation der Stakeholder zurückzuführen,
wofür ich mich herzlich bedanke! Wiens touristischer Erfolg wird auch von den WienerInnen sehr geschätzt:
Neun von zehn Befragten sagen, dass sie dem Tourismus in der Stadt positiv gegenüberstehen. Das sehe ich als
Grund zur Freude, zugleich auch als Auftrag: Wir wollen Tourismus in der Stadt nachhaltig weiterentwickeln, damit
Wien als Reiseziel liebenswert, als Wohnort lebenswert und als Wirtschaftsstandort profitabel bleibt“, erklärt
Wiens Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales und Präsident des WienTourismus
Peter Hanke.
Ziele 2020 in Reichweite
„Rund 82% der Nächtigungen von Jänner bis Juni waren internationale Nächtigungen“, berichtet
Tourismusdirektor Norbert Kettner. Wiens zehn nächtigungsstärkste Märkte wuchsen allesamt: einstellig
Deutschland (1.522.000 Nächtigungen, +5%), Österreich (1.466.000, +1%), Großbritannien (329.000,
+6%), Russland (231.000, +1%), die Schweiz (226.000, +8%) und China (215.000, +8%), zweistellig die USA (443.000,
+10%), Italien (379.000, +30%), Spanien (265.000, +61%) sowie Frankreich (238.000, +17%). Außerhalb der Top
10 stachen Rumänien (157.000, +23%), Japan (152.000, +17%), die Ukraine (142.000, +93%), Israel (119.000,
+62%) und Kanada (72.000, +19%) mit besonders hohen Zuwachsraten hervor. Die Türkei (61.000, -9%) oder Brasilien
(59.000, -7%) lagen unter ihrem Vorjahreswert. „Bis 2020 will Wien laut Tourismusstrategie auf 18 Millionen Nächtigungen
und 1 Milliarde Euro Umsatz kommen“, erklärt Kettner. „Die aktuellen Kennzahlen stimmen positiv, dass wir
diese ambitionierten Ziele auch erreichen können. Tourismus soll dabei weiterhin positive Impulse zur Weiterentwicklung
unserer lebenswerten Stadt bringen, für die BewohnerInnen wie die Wirtschaftstreibenden“, betont Kettner.
Umsatzentwicklung keine Eintagsfliege
„Was hoffentlich bleiben wird, ist die äußerst erfreuliche Entwicklung bei den Nettoumsätzen
der Beherbergungsbetriebe. Die nach 2018 auch im ersten Halbjahr 2019 um das Doppelte der Nächtigungen gestiegenen
Zuwächse lassen darauf schließen, dass es sich bei der verbesserten Preisdurchsetzung der Wiener Hotellerie
um keine Eintagsfliege handelt“, begrüßt Kettner
Touristische Entwicklung spiegelt Konkurrenzkampf der Airlines wider
„Die derzeitige, vergleichsweise hohe Steigerungsrate bei den Nächtigungen ist auch auf die gestiegenen
Flugkapazitäten nach Wien zurückzuführen“, erklärt Kettner. Im Sommerflugplan hat sich die
Flugfrequenz im Vergleich zum Vorjahr um rund 11% erhöht, die Sitzplatzkapazität stieg um rund 16%. Der
derzeit besonders intensive Konkurrenzkampf unter den Low Cost Carriern, die nach dem Aus von Air Berlin 2017 die
Lücke füllen und ihre Position in Wien nun festigen wollen, sorgt aktuell für besonders günstige
Tickets. Luftfahrt-ExpertInnen bezeichnen die Dynamik jedoch als nicht nachhaltig. „Die aktuellen Steigerungsraten
bedeuten Rückenwind für die Erreichung unserer strategischen Ziele bis 2020, ich erwarte aber nicht,
dass sie in dieser Ausprägung von Dauer sein werden“, analysiert Kettner.
Auslastung ging nach oben
Die durchschnittliche Bettenauslastung der Wiener Beherbergungsbetriebe im ersten Halbjahr stieg auf 57,4%
(1-6/2018: 54,3%), die Zimmerauslastung lag bei rund 74% (1-6/2018: rund 70%). Die Beherbergungskapazität
erhöhte sich von Juni 2018 auf Juni 2019 um rund 800 (+1,2%) auf 66.000 Hotelbetten.
EuroPride: Highlight für Gäste und Einheimische
Mit der EuroPride von 1. bis 16. Juni setzte Wien eine international deutlich wahrnehmbare Botschaft als kosmopolitische
Metropole. Allein an der Regenbogenparade am 15. Juni nahmen etwa 500.000 Menschen teil. Der WienTourismus hatte
die EuroPride im Vorfeld in elf Ländern weltweit – von den USA bis nach Japan – beworben und zeigte mit eigenem
Truck samt internationalen JournalistInnen, Influencern und Reiseveranstaltern Flagge. Der Truck wurde sogar als
bester der Parade prämiert. „Im Rahmen unserer laufenden Gesinnungsuntersuchung fragten wir die Wiener Bevölkerung
auch zur EuroPride: Mit 57% zeigte sich mehr als die Hälfte der Wiener Bevölkerung stolz über die
Präsentation Wiens als Stadt von Diversität, Offenheit und gegenseitigem Respekt“, so Kettner. 18% stimmten
dem nicht zu. Tendenziell äußerte sich jüngeres Publikum bzw. jenes mit höherer Bildung am
positivsten zur Veranstaltung. (Video auf YouTube: https://bit.ly/2YeP08f)
Wien auf dem Weg zur Visitor Economy
Nach den Tourismuskonzepten vergangener Jahre legt der WienTourismus im Herbst erstmals seine Visitor Economy Strategie
vor, die die Weiterentwicklung der Destination bis 2025 sowie ein bedachtes Ausbalancieren von Interessen und Bedürfnissen
der Gäste, BewohnerInnen und Unternehmen der Stadt zum Ziel hat. „Der WienTourismus will sich noch stärker
als Kompetenzzentrum für die Entwicklung seiner Destination positionieren und zusammen mit den Stakeholdern
der Stadt Schritte für eine positive touristische Entwicklung der Stadt setzen“, erklärt Kettner. „Ich
bedanke mich bei allen, die an unseren zahlreichen Strategiefindungsformaten teilgenommen haben – auch in Zukunft
werden wir mit VertreterInnen aus Stadtverwaltung, Bezirken, touristischen Stakeholdern, Mobilitätsanbietern,
Handel, Meeting-Industrie, Immobilienentwicklern, Initiativgruppen, Universitäten und vielen mehr den Dialog
suchen, um Wiens Visitor Economy nachhaltig weiterzuentwickeln“, kündigt Kettner an. Die Strategie 2025 wird
bei der Wiener Tourismuskonferenz am 22. Oktober präsentiert, der bisherige Prozess kann in Wort und Bild
unter http://www.strategie2025.wien.info verfolgt
werden.
Ticketverkauf im öffentlichen Raum: Kettner dankt Stadt für Initiative
Mittels Novelle zum Gebrauchsabgabegesetz, die nun in die Begutachtung geht, schaffen Stadt Wien und Erster Bezirk
eine Grundlage zur Lösung der „Mozartverkäufer“-Problematik. „Ich danke dem Gesetzgeber für die
in Aussicht gestellten strengeren Regeln für den Verkauf – aus Gästesicht, aber auch für die Wiener
Bevölkerung sind die Ticketverkäufer ein vielfach geäußerter Störfaktor. Der öffentliche
Raum ist ein wertvolles Gut, mit dem sorgsam umzugehen ist“, geht Kettner auf eine langjährige Forderung des
WienTourismus ein, die nun in Erfüllung geht.
Wien 2020. Capital of Music
Im zweiten Halbjahr 2019 steht dem WienTourismus ein Marketing-Budget von rund 10 Millionen Euro zur Verfügung,
das in 19 Herkunftsmärkten weltweit zum Einsatz kommt. Zu großen Teilen wird es zur Bewerbung des Themenjahres
„Wien 2020. Capital of Music“ eingesetzt, das Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag zum Anlass nimmt, Wien als
global tonangebende Musikstadt zu präsentieren. Vom Wahlwiener Beethoven über weltberühmte Institutionen
und Events der Stadt bis hin zu Weltstars der Gegenwart mit Wien-Bezug – etwa Aleksey Igudesman, Billy Joel, Juya
Wang oder Hans Zimmer – werden Wiens Tradition, Innovationskraft und Expertise im Bereich der klassischen Musik
bis in die Gegenwart thematisiert. Viele der 2019 noch geplanten 20 Mediengespräche und Redaktionstouren sowie
70 Veranstaltungen für die Reiseindustrie rund um den Globus greifen das Motto 2020 auf.
„Unrating Vienna“: da capo!
Im Juni rief der WienTourismus mit dem Kommunikationsschwerpunkt „Unrating Vienna“ (Video auf YouTube: https://bit.ly/2LCFmXa)
in Deutschland und Großbritannien zum individuellen Reisen abseits von Top-10-Listen und Online-Bewertungen
auf. „Die positive Resonanz des Publikums und bis dato über 60 belegte Medienberichte in 17 Ländern weit
über die Kampagnenmärkte hinaus sind Grund, dass wir die Kampagne im Herbst auch in Frankreich und Spanien
wiederholen“, so Kettner. Weitere Aktivitäten mit Kultur-Schwerpunkt sind für Japan und Südkorea
in Planung. Die Digitalkampagne „Winter in Wien“ wird Highlights von der Vorweihnachtszeit bis in die aufkommensschwächeren
ersten Jahresmonate in Szene setzen.
Premiumzielgruppe und Geschäftsreisende im Fokus
Wien wird auf der Art Basel Miami Beach (5. bis 8. Dezember) kunstaffines, kaufkräftiges Publikum anzusprechen
– mit einer von Adolf Loos, der 2020 seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte, inspirierten Wien-Lounge samt
Kaffeehaus unter Palmen. Auf internationalen Leitmessen wie der ILTM in Cannes (2. bis 5. Dezember), über
Wien-Events in Barcelona, Frankfurt und Moskau sowie Studienreisen aus Spanien und China werden Key Accounts mit
Zugang zu zahlungskräftigen Privat- und Geschäftsreisenden adressiert. Ein Luxusgast-Workshop für
Sales-DirektorInnen der Wiener Luxushotellerie findet im Oktober statt, auch die Kooperation mit dem Londoner Business-Networking-Club
„Forum“ wird fortgeführt.
Perspektivenwechsel für Wien-BesucherInnen
Seit dem Frühjahr finden BesucherInnen Wiens auf der Microsite www.yourstage.wien.info multimedial aufbereitete
Tipps und Anregungen für die Begegnung mit der Stadt und ihren BewohnerInnen, die teils auch abseits ausgetretener
Pfade stattfinden. „Wir ermöglichen unserem Publikum, von dem ja mehr als die Hälfte Wien zuvor schon
mal besucht hat, einen Perspektivenwechsel“, erklärt Kettner. Neue Attraktionen – vom Karl Marx Hof über
den Flakturm im Augarten, die Liliputbahn im Prater bis hin zum Ernst Fuchs Museum in der Otto Wagner Villa oder
der Alten Donau – wurden soeben ergänzt. Redaktionell werden zahlreiche Akzente zur Entflechtung gesetzt –
etwa im Wien-Journal 2020, das mit 23 Kaffeehäusern in 23 Bezirken, Kunsträumen außerhalb des Zentrums,
dem grünen Wien oder dem Prädikat „Lebenswerteste Stadt der Welt“ Lust auf frische Seiten Wiens macht.
Im Juni inszenierte der Instagramer @paperboyo mittels Scherenschnittmustern Wiener Wahrzeichen wie Donauturm,
DC1-Tower oder Gasometer.
Kooperationen auf Schiene
Über Kooperationen mit der Bahn forciert der WienTourismus nachhaltiges Anreisen aus Nahmärkten –
im 2. Halbjahr etwa in der DACH-Region mit Marketingkooperationen mit ÖBB Railtours, Ameropa und den Schweizerischen
Bundesbahnen. „Erste Kantone in der Schweiz haben bei Schulreisen bereits die verpflichtende Vorgabe gemacht, diese
innerhalb Europas nur noch per Bahn durchzuführen. Die zurzeit auf allen Ebenen intensiv geführte Klimaschutzdiskussion
macht Bahnreisen umso attraktiver – ein gezielter, europaweiter Ausbau hochrangiger Verbindungen ist allerdings
wesentliche Grundvoraussetzung, noch mehr Reisende für die Bahn begeistern zu können“, so Kettner.
Gut gefüllter Tagungskalender
Kongress-Highlights des zweiten Halbjahres stellen das „58th Annual Meeting of the European Society for Paediatric
Endocrinology” – kurz ESPE – dar, das von 19. bis 21. September mit 3.000 TeilnehmerInnen im Austria Center Vienna
tagt, der „EuroEcho-Imaging“-Kongress mit 4.000 TeilnehmerInnen von 4. bis 7. Dezember im Messe Wien Exhibition
& Congress Center sowie das „7th Annual Meeting of the International Cytokines & Interferon Society 2019”
mit 800 TeilnehmerInnen von 20. Bis 23. Oktober in der Hofburg Vienna.
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