LH Mikl-Leitner: Weltweit eines von nur sechs Zentren
Wr. Neustadt/St. Pölten (nlk) - „Wissenschaft und Forschung sind in Niederösterreich sehr wichtige
Zukunftsthemen. Ein zentrales Thema dabei ist die Gesundheit und die Nutzbarmachung von Wissenschaft und Forschung
für die Menschen, so wie es bei MedAustron auf höchstem Niveau geschieht“, sagte Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner am 23. Juli im MedAustron in Wiener Neustadt, wo sie gemeinsam mit MedAustron- Aufsichtsratsvorsitzendem
Klaus Schneeberger und Piero Fossati, dem wissenschaftlichen und klinischen Direktor der Kohlenstoffionen-Behandlung
die neue Bestrahlung mit Kohlenstoffionen präsentierte.
„MedAustron, das seit mittlerweile zehn Jahren vom Land Niederösterreich unterstützt wird, ist ein Vorzeigebeispiel
bei Behandlung und Forschung. Insgesamt bringen hier 180 Mitarbeiter aus 18 Nationen ihr Know-how ein. Seit 2016
hat es über 12.000 Einzelbestrahlungen für insgesamt über 400 Patienten gegeben, denen so Hoffnung
im Kampf gegen Krebs gegeben werden konnte“, so die Landeshauptfrau, die auch betonte, dass die Erweiterung um
die Kohlenstoffionen-Bestrahlung das Projekt auf eine neue Ebene hebe:
MedAustron ist jetzt eines von weltweit nur sechs derartigen Zentren
Das sei eine ganz große Verbesserung, betonte Mikl-Leitner: „Es ist unsere politische Verantwortung und
mir ein persönliches Anliegen, Menschen helfen zu können, denen bis jetzt nicht geholfen werden konnte.
Besonders stolz bin ich auch darauf, dass die Behandlungsmetode über die E-Card für jeden leistbar ist“.
Bürgermeister Klaus Schneeberger sprach von einem historischen Tag und erinnerte an den Beginn des Projekts
im Jahr 1998, als das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt rund 60 Millionen Schilling zur
Verfügung gestellt hätten. Baubeginn sei 2011 gewesen. 2016 sei der erste Patient behandelt worden, mittlerweile
gebe es 31 Bestrahlungen pro Tag. „Was die Finanzierung betrifft, so gab es vom Bund eine Anschubfinanzierung von
41 Millionen Euro, von der Stadt das Grundstück und 1,9 Millionen Euro sowie vom Land Niederösterreich
3,7 Millionen Euro und Haftungen in der Höhe von 290 Millionen Euro. Die Komplettierung der technischen Ausstattung
wird für 2021, der Break-Even für 2022 erwartet“, so Schneeberger.
Piero Fossati erläuterte die Vorteile der Kohlenstoffionen-Behandlung gegenüber der seit drei Jahren
angewandten Protonen-Bestrahlung mit einer besseren Dosisverteilung und einer erhöhten biologischen Wirksamkeit
bei nicht einfach zu bestrahlenden Tumoren wie etwa an der Bauchspeicheldrüse. Die Ergebnisse seien vergleichbar
mit jenen der Chirurgie. Weil es sich dabei um die am wenigsten verfügbare Krebsbehandlung handle, sei es
wichtig, im MedAustron auch entsprechende Forschung zu betreiben.
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