Tirol: Gemeindefinanzbericht 2019

 

erstellt am
23. 07. 19
13:00 MEZ

Tratter: „Tirols Gemeinden investieren – trotzdem Anteil stark verschuldeter Gemeinden zurückgegangen!“
Innsbruck (lk) - Die österreichweit viert geringste Verschuldung pro Kopf in Tirols Gemeinden, ein Rückgang an Haftungen und ein rückläufige Zahl der stark und voll verschuldeten Gemeinden in Tirol: Der seit vergangener Woche veröffentlichte Gemeindefinanzbericht 2019 liefert alljährlich eine umfassende Zusammenstellung relevanter Zahlen und Fakten zum Haushaltsjahr 2018.

Große Investitionstätigkeit der Gemeinden
Dem heurigen Bericht könne man zahlreiche positive Entwicklungen entnehmen: „Die Investitionstätigkeit der Gemeinden ist nach wie vor ungebrochen. Das ist zu begrüßen, denn ein Großteil der Darlehensaufnahmen betrifft die Finanzierung notwendiger Vorhaben, die unmittelbar die Bevölkerung betreffen“, betont Gemeindelandesrat Johannes Tratter. Die hohe Investitionstätigkeit habe gleichzeitig zur Folge, dass die Verschuldungssituation in den Tiroler Gemeinden in der Bilanz derzeit mit 1.029,2 Millionen Euro im Jahr 2018 ausgewiesen ist. Das sind 123,2 Millionen Euro mehr als im Jahr 2017.

„Durch die Investitionen entstehen den Gemeinden bleibende Werte, die langfristig eine hohe Lebensqualität garantieren und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und der Regionen stärken. Ich habe mit zahlreichen Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern Gespräche geführt: Unser Fokus muss darauf liegen, die Schulden der Tiroler Gemeinden zu verringern. Daher erwarte ich mir in Zukunft mehr Zurückhaltung bei den Darlehensaufnahmen. Eine sorgsame Budgetpolitik ist maßgeblich für die gesunde finanzielle Entwicklung des Landes“, so LR Tratter. Positiv hebt LR Tratter dabei hervor, dass die Haftungen der Gemeinden für die Schulden von ausgelagerten Einheiten, beispielsweise Stadt- und Gemeindewerke oder Immobiliengesellschaften, um 50 Millionen Euro zurückgingen.

137 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen
Während zwar die Verschuldung der Tiroler Gemeinden insgesamt stieg, ist die Zahl der stark und voll verschuldeten Gemeinden mit einem Verschuldungsgrad von über 50 Prozent von 83 auf 70 Gemeinden gesunken. „Das ist eine durchaus positive Entwicklung, da diese Gemeinden unsere ‚Sorgenkinder‘ sind, auf die wir ein besonderes Auge haben. Das Land ist allen Gemeinden ein verlässlicher Partner und wird sie auch in Zukunft bestmöglich in ihren Herausforderungen unterstützen. Dabei orientieren wir uns stets an den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der Zahlensprache – daraus leiten wir eine bestmögliche Strategie und Unterstützung für die Gemeinden ab“, verweist LR Tratter auf die 137 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen im Jahr 2018. Diese dienen unter anderem Investitionen in den Bereichen Infrastruktur, Bildung oder Kinderbetreuung.

Gleichzeitig wies Tirol mit 1.231 Euro (dieser Wert stammt aus dem Jahr 2017; die bundesweiten Zahle für das Jahr 2018 stehen noch nicht zur Verfügung) österreichweit die viertgeringste Pro-Kopf-Verschuldung auf. Die Einnahmen aus der Kommunalsteuer stiegen um 5,4 Prozent und die laufenden Transferzahlungen stiegen im Jahr 2018 um 4,1 Prozent. Der Überschuss der laufenden Einnahmen, also jene Mittel mit welchen Gemeinden Schulden begleichen und Investitionen tätigen können, betrug 9,1 Prozent. „Insgesamt möchte ich die verantwortungsvolle Budgetpolitik der Gemeinden hervorherben. Sie übernehmen ein vielfältiges Aufgabenspektrum und setzen zahlreiche Projekte im Sinne der örtlichen Lebensqualität und des Zusammenlebens bestmöglich um“, so LR Tratter.

 

 

 

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