Sanierung abgeschlossen / Denkmalschutz im Mittelpunkt / Neues Beleuchtungssystem
Salzburg (lk) - Traditionelle Verputztechnik gepaart mit einem modernen Beleuchtungskonzept: Rechtzeitig
zum Festspielbeginn wurde die Sanierung der Fassade und die Restaurierung des Herkulesbrunnens im Innenhof der
Salzburger Residenz abgeschlossen. Bei den Arbeiten in der geschichtsträchtigen Palastanlage wurde großer
Wert auf den Denkmalschutz gelegt.
Einst residierten im Zentrum der Altstadt die Fürsterzbischöfe. Heute ist die Residenz eine höchst
beliebte Location für Präsentationen, Tagungen, Kongresse, Seminare, Konzerte und Abendveranstaltungen.
In den vergangenen zwei Jahren war der Innenhof Schauplatz umfangreicher Bauarbeiten. Zum einen musste die Fassade
erneuert werden, zum anderen waren Restaurierungsarbeiten am Herkulesbrunnen notwendig. Davor gab es umfassende
restauratorische Untersuchungen. Alle notwendigen Schritte wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Bundesdenkmalamt,
Schlossverwaltung und den ausführenden Firmen durchgeführt.
Traditionelle Handwerkstechniken und Materialien
Um der ursprünglichen Gestaltung des Bauwerks weitest möglich zu entsprechen, kamen bei der Sanierung
traditionelle Handwerkstechniken wie etwa die Verputze-Kalktechnik zum Einsatz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Innenhof erstrahlt in „neuem altem“ Glanz. Zusätzlich verfügt die Residenz nun über ein zeitgemäßes
Beleuchtungskonzept, das den repräsentativen Charakter optimal unterstreicht.
Erhaltung als ein Auftrag an Generationen
„Die Residenz zu Salzburg ist ein bedeutendes Kulturdenkmal unseres Landes. Ihre Erhaltung für zukünftige
Generationen ist ein wichtiger Auftrag. Deshalb freut es mich umso mehr, dass bei den Arbeiten die Erfordernisse
des Denkmalschutzes und der aktuellen Nutzung unter einen Hut gebracht wurden“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter
Christian Stöckl. „Positiv ist außerdem, dass die Finanzierung des Projektes vollständig aus Eigenmitteln
der Salzburger Burgen und Schlösser Betriebsgesellschaft (SBSB) erfolgt ist“, so der Finanzreferent weiter,
der sich bei allen Beteiligten für die hochprofessionelle und lösungsorientierte Zusammenarbeit bedankte.
Das Investitionsvolumen betrug bei diesem Projekt rund 1,25 Millionen Euro. Als planendes Büro kamen EIDOS
Architektur ZT GmbH und Architekt Clemens Standl zum Einsatz. Gearbeitet wurde in zwei Bauphasen, im vergangenen
Herbst sowie im Frühjahr dieses Jahres.
Auch in Zukunft ein würdiges Ambiente
Auch Schlossverwalter Theobald Seyffertitz ist mit dem Ergebnis der Arbeiten zufrieden: „Die Sanierung der Fassade
und die Restaurierung des Herkulesbrunnens waren zur Erhaltung des Bauwerks absolut notwendig. Eine besondere Herausforderung
war es, die Arbeiten in den laufenden Betrieb zu integrieren. Schließlich ist die Residenz nicht nur Teil
des DomQuartier Rundgangs sondern auch ein gefragter Veranstaltungsort. Dank der guten Zusammenarbeit konnten wir
diese Aufgabe gut meistern.“ Seyffertitz weist auch auf die Bedeutung des neuen Beleuchtungssystems hin: „Es unterstützt
den repräsentativen Charakter des Gebäudes optimal und sorgt dafür, dass die Residenz ihren Gästen
auch in Zukunft ein würdiges Ambiente bietet.“
Denkmalschutz an oberster Stelle
Um den Anforderungen des Denkmalschutzes zu entsprechen, wurde das Bundes-denkmalamt von Beginn an einbezogen.
„Es ist sehr erfreulich, dass sich der Eigentümer für eine Restaurierung der Rieselputzfassaden in Kalktechnik
entschieden hat. Schließlich wurde bis ins 20. Jahrhundert ausschließlich mit dieser Handwerkstechnik
gearbeitet“, erklärte Abteilungsleiterin Eva Hody. „Wir wissen, dass Fassaden in Kalktechnik sehr lange halten
und sehr gut auf dieser Grundlage überarbeitet werden können. Hier wurde somit eine gute Basis für
die Zukunft geschaffen,“ betonte die Denkmalschutz-Expertin.
Farbgebung mit Fingerspitzengefühl
Auch beim Herkulesbrunnen wurde mit Blick für die historische Farbgebung restauriert. Der stark verschmutzte
Untersberger Marmor wurde gereinigt und die Farbgebung auf Basis der Originalbefunde mit Fingerspitzengefühl
angepasst. Eine weitere Herausforderung stellte der straffe Zeitplan dar: „Kurze Bauzeiten sind oft sehr schwer
kompatibel mit den historischen Handwerkstechniken“, erklärte Hody.
Ausblick: Sanierung der Schwarzenbergkapelle
Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten ist nun ein wichtiges Etappenziel für das UNESCO-Weltkulturerbe der
Salzburger Altstadt erreicht. Auf das Team der Residenz wartet aber auch in Zukunft jede Menge Arbeit. Bereits
im Herbst beginnt im Inneren die Sanierung der historischen Schwarzenbergkapelle.
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