Umsatz dank guter Entwicklung in den Bereichen IC-Substrate und Medical & Healthcare stabil
– Starke Saisonalität bei mobilen Endgeräten und schwache Nachfrage in den Bereichen Automotive und Industrial
drücken EBITDA-Marge auf 15,7 %
Leoben (at&s) - Im ersten Quartal 2019/20 entwickelte sich das Geschäft von AT&S insgesamt
stabil: Der Umsatz ist mit 222,7 Mio. € stabil auf Vorjahresniveau. Dabei gingen die Umsätze aus den Bereichen
Mobile Endgeräte und Industrial zurück. Die Rückgänge konnten durch Absatzsteigerungen in den
Bereichen IC-Substrate sowie Medical & Healthcare weitgehend kompensiert werden. In dem für den Konzern
strategisch wichtigen Bereich der IC-Substrate ist die Nachfrage erfreulich gut. Dies bestätigt die Entscheidung
des Vorstands in den weiteren Ausbau des Bereichs über substanzielle Investitionen.
Die Ergebniswerte für das Quartal gingen erwartungsgemäß zurück: Das EBITDA sank auf 34,9
Mio. € (Vorjahr: 52,0 Mio. €) und die EBITDA-Marge auf 15,7 % (Vorjahr: 23,4 %). Dies führt zu einem EBIT
von -0,6 Mio. €. (Vorjahr: 18,3 Mio. €). Das Finanzergebnis sank im Wesentlichen aufgrund von Fremdwährungsdifferenzen
von 1,7 Mio. € auf -1,7 Mio. €. Das Konzernergebnis betrug -6,2 Mio. € (Vorjahr: 13,5 Mio. €).
Die Gründe für die aktuellen Ertragswerte finden sich sowohl im Markt als auch in den substanziellen
Zukunftsinvestitionen für den strategischen Ausbau des Geschäfts: Im Hinblick auf den Markt zeigt sich
in den vergangenen zwei Quartalen bei mobilen Endgeräten eine verstärkte Saisonalität. Hinzu kommt
in Widerspiegelung der allgemeinen wirtschaftspolitischen Situation eine Eintrübung des Automotive- und Industriegeschäfts.
Beides führt zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten und einer geringeren Betriebsleistung.
Zur Vorbereitung auf zukünftige Technologiegenerationen und die Verfolgung der Modularisierungsstrategie investiert
AT&S verstärkt in Forschung & Entwicklung. Diese Aufwendungen sichern die Zukunftsfähigkeit und
erweitern das Ertragspotenzial mittelfristig signifikant.
Die Vermögens- und Finanzlage blieb zum Quartalsstichtag weiter sehr solide. Die Eigenkapitalquote verringerte
sich vor allem währungsbedingt gegenüber dem Bilanzstichtag leicht um 2,2 Prozentpunkte auf 42,8 %. Der
Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten betrug 286,1 Mio. €. Zusätzlich stehen finanzielle
Vermögenswerte von 250,4 Mio. € und über 185,3 Mio. € an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung
der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen zur
Verfügung.
Zur Stärkung des Geschäfts mit IC-Substraten beschloss der Konzern im Juli die Kapazitäten an
den Standorten Chongqing und Leoben weiter auszubauen. Das Investitionsvolumen beträgt bis zu 1 Mrd. € und
verteilt sich über die nächsten fünf Jahre. Der Produktionsstart ist für Ende 2021 geplant.
Investitionsschwerpunkt ist Chongqing. Den Impuls für diese Entscheidung gab die signifikant steigende Marktnachfrage
nach IC-Substraten für die Anwendung in Hochleistungsrechner-Modulen in den kommenden Jahren. Für AT&S
ergibt sich damit die Möglichkeit die Position am Markt für IC-Substrate deutlich zu stärken. In
Folge des Ausbaus des Geschäftsvolumens mit diesen Applikationen wird es AT&S möglich, das gesamte
Produktportfolio weiter auszubalancieren und Abhängigkeiten zu reduzieren. Ebenso bildet diese Kapazitätserweiterung
die Basis für eine künftige weitere Diversifikation des Kundenportfolios.
Das Investitionsprojekt wird in enger Kooperation mit einem führenden Halbleiterhersteller umgesetzt. Die
Partnerschaft umfasst neben der Produktion die Technologieentwicklung zukünftiger Substratarchitekturen.
Aufgrund der hohen Ertragskraft wird AT&S das neue Projekt primär aus den bestehenden Mitteln finanzieren.
Die Investitionshöhe wird während der fünf Jahre mit den jeweiligen Projektstufen schwanken.
"Wir gehen analog zur Branche davon aus, dass der Markt für High-Performance- Computermodule in den nächsten
Jahren stark wachsen wird. Die Strategie, den Trend der Modularisierung massiv zu unterstützen, adressiert
viele Applikationen in der Elektronikindustrie und somit auch den Bereich der Mikroprozessoren", kommentiert
Andreas Gerstenmayer, CEO der AT&S AG diesen wichtigen Schritt.
Nach Ablauf des ersten Quartals bestätigt der Vorstand trotz des sehr herausfordernden Marktumfelds und der
nach wie vor geringen Visibilität seine Ertragsprognose für das Gesamtjahr: Angesichts der aktuellen
Nachfrageschwäche in den Bereichen Mobile Endgeräte, Automotive und Industrial wird sich der Umsatz voraussichtlich
auf Vorjahresniveau bewegen, bei einer EBITDA-Marge zwischen 20 % und 25 %.
Für Basisinvestitionen (Erhaltung und Technologie-Upgrades) ist ein Volumen zwischen 80 bis 100 Mio. € vorgesehen.
Abhängig von der Marktentwicklung können zusätzlich 100 Mio. € für Kapazitäts- und Technologieerweiterungen
schlagend werden. Für den Ausbau der Kapazitäten im Bereich der IC-Substrate werden die Ausgaben für
Investitionen von 80 Mio. € auf bis zu 180 Mio. € erhöht.
Mit der aktuellen Investitionsentscheidung hebt der Vorstand die Mittelfristprognose an: Im Rahmen der Strategie
"More than AT&S" geht der Konzern innerhalb der kommenden fünf Jahre von einer Umsatzverdoppelung
auf 2 Mrd. € aus (bisher lag die Umsatz-Guidance bei 1,5 Mrd. €). Dies entspricht einem durchschnittlichen, jährlichen
Wachstum (CAGR) von rund 15 %. Durch den verstärkten Fokus auf High-End-Applikationen kann der historische
Trend einer kontinuierlichen und nachhaltigen Margenverbesserung fortgeführt und mittelfristig eine Bandbreite
bei der EBITDA-Marge von 25 % bis 30 % erreicht werden. Der mittelfristige Ziel-ROCE des Konzerns liegt bei über
12 %.
AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG - First choice for advanced applications
AT&S ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von hochwertigen
Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S industrialisiert zukunftsweisende Technologien für seine Kerngeschäfte
Mobile Devices, Automotive, Industrial und Medical. Als internationales Wachstumsunternehmen verfügt AT&S
über eine globale Präsenz mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken
in Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Korea (Ansan nahe Seoul) und beschäftigte aktuell im
Durchschnitt rund 10.000 Mitarbeiter.
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