Bezirk Jennersdorf bekommt eigenständiges Landes-Kulturzentrum – LH Doskozil: Großer
Wurf für die Region – alle Bürgermeister ziehen mit
Neuhaus am Klausenbach/Eisenstadt (blms) - Einen kultur- und regionalpolitischen Paukenschlag präsentierte
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am 1. August wenige Stunden vor der heurigen „jOPERA-Premiere“ gemeinsam
mit Intendant Dietmar Kerschbaum und politischen Vertretern der Region: Das Land Burgenland erwirbt über die
BELIG das Schloss Tabor in Neuhaus am Klausenbach – der Bezirk Jennersdorf bekommt damit ein eigenständiges
Landes-Kulturzentrum. „Wir haben diese Lösung gründlich vorbereitet und intensiv mit allen Partnern –
vor allem mit den Bürgermeistern des Bezirks – ausdiskutiert. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen
großen Wurf geschafft haben, von dem die burgenländische Kultur, der Festival-Standort Schloss Tabor
und die gesamte Region profitieren werden.“
LH Doskozil treibt als Kulturreferent eine grundlegende Neuordnung der burgenländischen Kultur- und Festivallandschaft
voran. Nach der Einigung mit Esterhazy und der damit verbundenen Wiederaufnahme der Opernfestspiele in St. Margarethen,
dem laufenden Um- bzw. Neubau des KUZ Mattersburg, dem Ankauf der Synagoge Kobersdorf und der bevorstehenden Sanierung
der Burg Schlaining ist der Ankauf von Schloss Tabor eine weitere Etappe. Generell gehe es auch darum, Standorte
und Betriebe in die Kulturbetriebe Burgenland (KBB) einzubringen oder mit ihnen Kooperationsvereinbarungen zu schließen.
Das soll gemeinsames Auftreten im Marketing, Ticketing und im Vertrieb erleichtern und grundsätzlich zu einer
zielgenauen Abstimmung führen. „Unterm Strich werden sich unsere Festivals und Kulturstandorte dann noch besser
in Szene setzen können – mit allen damit verbundenen positiven Effekten auf den Tourismus und die regionale
Wirtschaft“, so Doskozil.
Schloss hat sich mit Festival "jOPERA" als herausragender Kulturstandort etabliert
Das Schloss Tabor habe sich mit dem Festival „jOPERA“ als herausragender Kulturstandort etabliert. „Das Festival
hat sich in den letzten fünfzehn Jahren unter der Intendanz von Dietmar Kerschbaum einen Spitzenplatz unter
den europäischen Opernfestivals erarbeitet. Es wird mit der Übernahme des Schlosses durch das Land gesichert
und gestärkt“, betont der Landeshauptmann. Darüber hinaus soll das Schloss in der Verantwortung des Landes
ganzjährig für Kulturveranstaltungen genutzt werden, die KBB arbeite bereits an einem entsprechenden
Konzept. „Das wird das kulturelle Leben des Bezirks bereichern – und auch für Impulse im Tourismus sorgen“,
ist der Landeschef überzeugt. Die Liegenschaft umfasst eine Fläche von 16.613 Quadratmeter, von denen
1.411 Quadratmeter verbaut sind. Eigentümer war bisher die EFIS-Stiftung. Die BELIG erwirbt das Schloss –
auf der Basis eines Wertgutachtens – zum Kaufpreis von 850.000 Euro. „Der Kauf ist am Mittwoch über die Bühne
gegangen. Das Schloss Tabor wird Teil der KBB und wird nun ganzjährig bespielt. Danke an die Bürgermeister
der Region, die das positiv mittragen“, ergänzte Doskozil.
Reinhard Jud-Mund, Bürgermeister von Neuhaus am Klausenbach, spricht von einem „Riesengewinn“ für
seine Gemeinde und den Bezirk: „Das Raabtal mit im Verbund des Dreiländernaturparks Örseg-Goricko-Raab
lebt vom sanften Tourismus. Dieses Projekt unterstützt diese Ausrichtung und stärkt die Region. Ich freue
mich schon auf eine gute Zusammenarbeit." Auch der Bürgermeister des Bezirksvororts Jennersdorf, Reinhard
Deutsch, steht hinter der Zukunftslösung für das Schloss Tabor. Die Stadt Jennersdorf - in der der frühere,
im Gemeindeeigentum befindliche „KUZ“-Saal seit geraumer Zeit baubehördlich gesperrt ist und nur mit Millionenaufwand
saniert werden könnte – werde umgekehrt durch eine geplante neue Mehrzweckhalle für Veranstaltungen aufgewertet.
„Da bin ich mit dem Landeshauptmann in konstruktiven Gesprächen über eine Unterstützung durch das
Land. Es soll vorrangig eine Sport- und Vereinsstätte sein. Ich hoffe, dass wir das Projekt gemeinsam mit
dem Land umsetzen können.“
Intendant Dietmar Kerschbaum zeigte sich zufrieden: „Für mich persönlich ist es ein ganz besonderer
Tag. Es sind heute fast 20 Jahre, wo wir versuchen, im Südburgenland Kultur zu schaffen und zu bieten. Schloss
Tabor ist ein Ort der Begegnung und kulturellen Besinnung geworden. Dieses ‚Kind’ ist in den letzten Jahren groß
geworden. Nun ist mit der KBB alles in einer kontrollierten Einheit - und es ist sehr wichtig, dass wir auch die
Gemeinden des Bezirks weiter mit an Bord haben.“
Besuch der Premiere von MARTHA
Abends besuchte der Landeshauptmann die Premiere von MARTHA, eine Opernauführung auf Schloss Tabor, in
Neuhaus am Klausenbach, vom Jennersdorfer Festivalsommer jOPERA.
"Martha von Friedrich von Flotow": Sie ist nicht nur eine Opernrarität, sondern auch eine großartige
Spieloper mit eingängigen Melodien und einer rasanten Handlung voller Charme und Esprit. Die Regie dazu führt
Kammersängerin Brigitte Fassbänder, die musikalische Leitung Georg Fritzsch, für die Intendanz ist
Dietmar Kerschbaum verantwortlich.
Zur Premiere waren neben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und seiner Lebensgefährtin Julia auch die 1.
Landtagspräsidentin Verena Dunst sowie der 2. Landtagspräsident Rudolf Strommer samt Ehegatten anwesend.
Zahlreiche Politikprominenz besuchte ebenfalls die Premiere, die wieder ein voller Erfolg war.
Weitere Aufführungen: Samstag, 3. und Sonntag, 4. August, Mittwoch, 7., Freitag, 9., Samstag, 10., und Sonntag,
11. August, jeweils ab 20 Uhr.
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