Im direkten Blickkontakt mit Kaiser Friedrich III. präsentierten Dompropst Heinrich Schnuderl
und Architekt Peter Grabner die Fortschritte der Renovierung der Grazer Doms.
Graz (diözese) - Seit dem 23. April 2019 finden im Inneren des Grazer Doms umfassende Renovierungs-
und Sanierungsarbeiten statt. Nach nun etwa drei Monaten wurden die Arbeiten an der Decke des Langhauses abgeschlossen.
Aus diesem Grund lud Dompropst Heinrich Schnuderl zusammen mit Architekt Peter Grabner von der Bauabteilung der
Diözese Graz-Seckau am 1. August 2019 zu einer Pressekonferenz ein, um einen Überblick über die
Fortschritte der letzten Monate zu geben.
Umfassende Vorbereitungen
Bevor mit den Umbauarbeiten überhaupt begonnen werden konnte, musste einiges an Vorbereitungen erledigt
werden. Die Bänke des Langhauses wurden demontiert und in eine eigene Halle gebracht, wo Ausbesserungen an
den teils stark beschädigten Stücken vorgenommen werden. Sämtliche Gemälde und Metallteile
der Altäre wurden entfernt und befinden sich nun in den Ateliers bzw. Werkstätten einzelner Restauratorinnen
und Restauratoren. Um die Arbeiten am Gewölbe zu ermöglichen, wurde im Langschiff des Grazer Doms ein
Gerüst mit drei Plateaus installiert. Dafür wurden ca. 40 Tonnen Gerüstmaterial verarbeitet.
Präzise Arbeit
Danach wurden die Oberflächen und die Gewölbefresken gereinigt, kleinere Putzflächen gefestigt
und Risse geschlossen. In mühevoller Kleinarbeit wurden die Malflächen bearbeitet und Fehlstellungen
retuschiert, sodass die Fresken wieder in ihren ursprünglichen Farben leuchten. Hin und wieder wurden Malereien
hinter den Wand- bzw. Gewölbeoberflächen freigelegt, die ausreichend dokumentiert und danach fachmännisch
verschlossen wurden. Dabei bleibt man stets im Dialog mit dem Bundesdenkmalamt. Die Renovierung geht zügig,
aber dennoch präzise und vorsichtig voran. „Jede Lochbohrung muss vorher geplant werden“, so Peter Grabner,
„wir können nicht einfach sagen: ‚Hurra! Jetzt arbeiten wir drauf los!‘“
Kaiser Friedrich III. als Christusträger
Im Zuge der Pressekonferenz konnte man in 16 Meter Höhe das beeindruckende Wandfresko mit der Darstellung
Kaiser Friedrichs III. als Heiliger Christophorus mit dem Jesuskind aus nächster Nähe betrachten. Leider
blieb von der ursprünglichen Darstellung nur ein Fragment übrig, das im Zuge der Arbeiten allerdings
nicht ergänzt werden soll. „Unsere Aufgabe liegt in der Renovierung und Restauration. Eine Ergänzung
des Freskos würde eine Neuinterpretation bedeuten. Das ist nicht unser Ziel“, stellte Grabner klar.
Advent im Dom
Die Gesamtkosten werden sich innerhalb des Budgets von 6 Millionen Euro befinden, so Grabner. Dompropst Heinrich
Schnuderl bedankte sich zusätzlich herzlich bei allen, die für den Dom gespendet haben. Im Herbst soll
der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden. Somit können die Grazerinnen und Grazer den Advent schon wieder
im Langhaus des Doms feiern. Kommendes Jahr folgt die Renovierung des Presbyteriums und im Jahr 2021 werden die
Seitenkapellen an der Reihe sein. Der Abschluss der gesamten Arbeiten wird mit der Sanierung der Orgel im Jahr
2022 erfolgen.
Spendenkonto
Bundesdenkmalamt
IBAN: AT07 0100 0000 0503 1050
BIC: BUNDATWW
Verwendungszweck: „A20“ bitte unbedingt eintragen.
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