Bildungsministerium und Kanzleramt berichten über Impulse in der musischen Ausbildung
Wien (pk) – Vom Nationalrat wurde die Regierung im Vorjahr beauftragt, den Stand der Musikbildung in Österreich
eingehend zu analysieren. Dementsprechend übermittelten nun das Bildungsministerium und die Kultursektion
im Bundeskanzleramt (BKA) einen Bericht (III-304 d.B.) darüber an das Parlament. Gezeichnet wird darin ein
durchaus positives Bild: Die Republik schreibe der Förderung von Kunst und Kultur beziehungsweise der Schaffung
geeigneter Rahmenbedingungen für private Initiativen auf diesem Gebiet viel Bedeutung zu, liest man. "Österreich
ist eine Kulturnation." Konkretisiert wird dies anhand von Nennungen zahlreicher Projekte zur Unterstützung
von Bildungseinrichtungen bei der Musikvermittlung. Neben einem partizipativen Zugang spielt laut VerfasserInnen
bei diesen Maßnahmen vor allem die Kooperation mit KünstlerInnen eine maßgebliche Rolle. Schulen
würden daher regelmäßig mit Kunst- und Kultureinrichtungen zusammenarbeiten, sowohl mit kleinen
Kulturinitiativen im ländlichen Raum als auch mit großen Einrichtungen wie Bundesmuseen.
Aus den jährlichen Förderbudgets für Projekte zur Musikvermittlung geht allerdings hervor, dass
die Zuwendungen des Bildungsministeriums zur Musikerziehung seit 2016 gesunken sind. 2018 gab es Fördergelder
im Ausmaß von 145.000 €, zwei Jahre davor waren es dagegen 172.000 €, 2017 immerhin noch 162.000 €.
Breites Spektrum an Musikförderung
Laut Bericht wird in Österreich bei den Aktivitäten, Projekten und Initiativen zur Vermittlung musikalischer
Bildung ein breiter Bogen gespannt, der bereits bei den Jüngsten im Kindergarten ansetzt. Programme wie "culture
connected" unterstützen sodann Kooperationen zwischen Schulen und Kulturpartnern, derzeit 160 an der
Zahl. Daneben gibt es unter anderem Unterrichtsprojekte gemeinsam mit Kulturschaffenden, das speziell auf die Lehrlingsausbildung
zugeschnittene Musikprojekt "Programm K3" und mehrere Formen der Zusammenarbeit mit lokalen Musikschulen.
Den Kindern und Jugendlichen werde dabei ein vielschichtiges Angebot an künstlerisch-musischer Ausbildung
zuteil, heißt es im Bericht. Dank dieser leicht zugänglichen Musikförderung werde nicht nur Österreichs
weltweit beachtetes musikalisches Erbe bewahrt, die Ausübung musikalischer Tätigkeiten beeinflusse auch
die Persönlichkeitsentwicklung und die Lernfähigkeit von Heranwachsenden positiv. Schließlich wird
Musik als ein in wirtschaftlicher Hinsicht wichtiger Faktor ins Treffen geführt, der jährlich Millionen
an BesucherInnen ins Land ziehe.
Betont wird im Bericht überdies, dass ein großer Teil der Musikvermittlung im Zuständigkeitsbereich
der Bundesländer liegt. Folglich sei von den LandeskulturreferentInnen geplant, bei ihrer nächsten Tagung
das Dokument als Grundlage für die Weiterentwicklung der musischen Bildung heranzuziehen. Ebenso habe das
BKA Expertengespräche ins Auge gefasst, "die weitere Impulse zum Thema musikalische Bildung setzen sollen".
|