durch die Geschichte, die Charts und weit entfernte Länder in der vierten Festivalwoche
Wien (impulstanz) - Die vierte ImPulsTanz-Woche spielt musikalisch und tänzerisch alle Stücke:
Die Agudo Dance Company tanzt entlang der Seidenstraße zu indischen und spanischen Klängen, Ellen Furey
und Malik Nashad Sharpe loopen Yung Hurns Wien-Hymne Pillen, Planningtorock singt eine Musical-Show für Geschlechterneutralität,
nasa4nasa verknüpft synchrone Bewegungen mit Clubmusik und drei Musikvideoprogramme übersetzen Sound
in Bild.
Am 1. und 3. sowie in einer Zusatzvorstellung am 2. August treffen in der Uraufführung von Liquid Lofts Stand-Alones
( polyphony ) acht Soli und acht Soundsysteme in neun Räumen des Leopold Museum auf die verzerrten Körper
Egon Schieles. Sound spielt auch bei den [8:tension]-Künstler_innen Ellen Furey und Malik Nashad Sharpe eine
wichtige Rolle: In SOFTLAMP.autonomies am 1. und 3. August tanzt das britisch-kanadische Duo einen hypnotischen
Trip zum Song Pillen von Rapper Yung Hurn. Ebenfalls am 1. August laden Philipp Gehmacher, Jen Rosenblit und Gérald
Kurdian ein letztes Mal ins Odeon zu ihrem performativen Streifzug durch die eigenen Biografien in It is a balancing
act to live without your attention, bevor sie am 4. und 6. August die Museumsversion des Stücks im mumok präsentieren.
Am 1. August gibt es die finale Chance Frank Willens und seine vier Tänzer_innen zu sehen, die im Kasino am
Schwarzenbergplatz strahlenden Optimismus zelebrieren. Und Amanda Piña widmet sich erneut am 1. (Zusatzvorstellung)
und am 2. August gefährdeten menschlichen Bewegungen in Danza y Frontera im mumok. Zudem lädt am 1. August
die Cie. Willi Dorner zu einer Filmvorführung und einem Gespräch mit Filmemacher Constantin Wulff in
den Bildraum 07.
Das Wochenende startet am 2. August mit einem Abend über Sexarbeit, Kunst und Ökonomie: ein Symposium
von Chateau Rouge und Red Edition in der Roten Bar des Volkstheaters. Anschließend wirbeln zwei wahre Energiebündel
über die Bühne des Odeon: Kristina und Sadé Alleyne, die Zwillingsschwestern, die seit Jahren
durch ihre Workshops das ImPulsTanz-Publikum begeistern und durch ihre Arbeit mit u. a. Akram Khan international
bekannt wurden, sind nun erstmals mit einem eigenen Stück beim Festival zu Gast: A Night’s Game am 2. sowie
4. August und in zwei Zusatzvorstellungen am 3. August. Den Abend des 2. August beschließt ein musikalischer
Höhepunkt der zweiten Festivalhälfte: Die_der Musiker_in und Performer_in Planningtorock macht gemeinsam
mit Tänzer und Choreograf Ian Kaler, der Filmemacherin Imogen Heath und weiteren Special Guests die Halle
E im MuseumsQuartier zum Powerhouse für Fans der elektronischen Popmusik. Das Motto des Abends lautet: All
Love’s Legal!
Der 3. August ist auch der Musik gewidmet: Jose Agudo, ebenfalls langjähriger ImPulsTanz-Dozent und Mitglied
der Akram Khan Company, zieht gemeinsam mit den Musikern Bernhard Schimpelsberger und Giuliano Modarelli in Silk
Road Parallelen zwischen Kathak und Flamenco. Erneut zu sehen am 4. in einer Zusatzvorstellung und am 5. August
im Akademietheater. Musikalischen Herausforderungen stellen sich am 3. August im Workshop-Zentrum Arsenal die Teilnehmer_innen
des Dance Contest Rhythm is a Dancer. Zur abwechslungsreichen Songauswahl von DJ Worst Messiah tanzen sie vor dem
Publikum und einer Jury um eine Residency bei ImPulsTanz 2020. Host des Abends ist Hip-Hop-Tänzer Storm. Eintritt
frei.
Ein zweites Symposium, inklusive Performance und Party, steht am 4. August im Arsenal bevor: In ihrer Future Clinic
for Critical Care – The Musical fassen Jeremy Wade, Nina Mühlemann und Tanja Erhart die Politik der Pflege
ins Auge. Im Anschluss und ein weiteres Mal am 11. August nimmt das dritte der drei Musikvideoprogramme in Kooperation
mit VIS Vienna Shorts in der Reihe Freedom and Form Bezug auf die mumok-Ausstellungen Pattern and Decoration und
Vertigo. Den Abschluss des Abends macht DD Dorvillier im Kasino am Schwarzenbergplatz, die ihr Stück No Change,
or „freedom is psycho-kinetic Skill“ (2005) als [ImPulsTanz Classic] erneut zur Aufführung bringt.
Den Wochenstart macht Wim Vandekeybus mit seiner Compagnie Ultima Vez in der mumok Hofstallung: Am 5., 6. und 7.
August lotet er in seinem kraftvollen Spiel Go Figure Out Yourself die Grenzen zwischen Publikum und Tänzer_innen
aus. In vier Vorstellungen von 5. bis 8. August, inklusive einer Zusatz-Show, schreibt Jonathan Burrows in seiner
ersten Soloarbeit – Rewriting – die Choreografie einer verloren gegangenen Performance mit viel Humor neu. Gags
stehen bei Yosi Wanunu (toxic dreams) und Roland Rauschmeier (WTKB) am Programm: In The Deadpan Dynamites am 5.
und 7. August sowie als Zusatz am 6. August lassen die in die Jahre gekommenen Comedians im Schauspielhaus Hollywood-Slapstick
hochleben.
Musikvideos im Doppelpack: Alle, die die beiden Musikvideoprogramme im Leopold Museum – Synthesize the Real und
B-E-H-A-V-E – verpasst haben, bekommen am 6. August eine zweite Chance, in die vielfältige Welt des Mediums
einzutauchen. Im Arsenal laden indes die Teilnehmer_innen des fünfwöchigen Trainingsprogramms ATLAS –
create your dance trails zum abschließenden Showing bei freiem Eintritt. Die Wiener Gruppe God’s Entertainment
öffnet am 6., 8. und 9. August eine außergewöhnliche Spielstätte: In der orientalischen Zacherlfabrik,
wo früher Mottenpulver hergestellt wurde, zeigen sie anhand der widersprüchlichen Figur Tarzan die politischen
Schwachstellen unserer Gesellschaft auf.
Am 7., 9. und als Zusatz am 10. August verwandeln die ehemaligen danceWEBberinnen nasa4nasa im Rahmen der [8:tension]
Young Choreographers’ Series das mumok in einen Squashcourt – als Anlehnung daran, dass es in ihrer Heimat Kairo
keine Aufführungsorte für zeitgenössischen Tanz gibt. Im Anschluss an die österreichische Erstaufführung
von SUASH folgt die Uraufführung von 42, das neue Stück von danceWEB-Mentorin Anne Juren, im Odeon. Dabei
untersucht sie die Beziehung des Körpers zu seiner Repräsentation.
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