Grafenegg (grafenegg) - Peter Ruzicka ist der diesjährige Composer in Residence von Grafenegg. Er hat drei
neue Werke für das Festival komponiert und wird den Composer Conductor-Workshop INK STILL WET leiten. Sechs
Komponisten aus sechs Ländern werden vom 24. bis 31. August 2019 gemeinsam mit Ruzicka an ihren Kompositionen
arbeiten.
Zwei Fanfaren für die beiden Residenzorchester von Grafenegg
Mit Ruzickas «Fanfare für Grafenegg 2019» für neun Blechbläser wird das Grafenegg Festival
am 16. August feierlich eröffnet. Die knappe Komposition für drei Trompeten, drei Hörner und drei
Posaunen steht am Beginn der Festivaleröffnung mit dem Tonkünstler-Orchester. Darauf folgen Vivaldis
«Vier Jahreszeiten», Mendelssohn Bartholdys Hymne «Hör mein Bitten, Herr» und Strawinskis
«Psalmensymphonie».
Zwei Tage später gelangt eine weitere Fanfare mit Grafeneggs jungem Residenzorchester zur Uraufführung:
Am 18. August hebt das European Union Youth Orchestra Ruzickas «Fanfare» für Solotrompete und
Orchester aus der Taufe. Die Solotrompete ist separat vom Orchester positioniert und nimmt durch ihre Signalwirkung
über dem vergleichsweise zarten Klangweben des Orchesters auch eine gesonderte Stellung in der Komposition
ein.
Eine furiose Konzertouvertüre für Grafenegg
Die dritte Auftragskomposition trägt den Titel «Furioso» und wird am 31. August mit dem Tonkünstler-Orchester
unter der Leitung von Ruzicka selbst uraufgeführt. Die Idee zu dem Orchesterwerk entstand aus einem Gespräch
mit Christian Thielemann. Der Mangel an Konzertouvertüren in der Neuen Musik und der Wunsch nach einem kurzen,
griffigen Werk als Auftakt für eine romantische Symphonie führten zum Konzept der Komposition.
Der Werktitel ist an das «Furioso» angelehnt, das Ruzickas väterlicher Freund Rolf Liebermann
1947 komponiert hat. Wie schon der Titel des Werkes ankündigt, ist «Furioso» von rasend schnellen
Bewegungen in den Streichern und Pauken geprägt, außerdem erscheinen in der Komposition Verweise auf
Ruzickas letzte Oper «Benjamin», die von dem Philosophen Walter Benjamin handelt.
Zur Person: Peter Ruzicka
Der 1948 in Düsseldorf geborene Komponist war von 2001 bis 2006 Intendant der Salzburger Festspiele, bis Juni
2020 ist er geschäftsführender Intendant der Salzburger Osterfestspiele. Davor war Peter Ruzicka als
Intendant des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, der Staatsoper Hamburg und der Hamburger Philharmoniker tätig.
Seit 1996 prägt er als künstlerischer Leiter die Münchner Biennale.
Seit knapp 30 Jahren ist Ruzicka Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Außerdem
arbeitete er als Dirigent mit namhaften Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Concertgebouworkest
und dem Shanghai Symphony Orchestra zusammen.
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