Neuer Aufzug als Meilenstein – Angebote für Besucher mit Bewegungseinschränkung und
Gehörlose
Salzburg (lk) - Zehn Monate Bauzeit - nun gibt es auf der Festung Hohensalzburg im ehemaligen Hochbehälter
neben dem Glockenturm einen neuen Aufzug. Damit ist es für Besucherinnen und Besucher im Rollstuhl ab sofort
möglich, den Innenhof der Burg zu besichtigen. „Auch die neue Ausstellung im Zeughaus, die im Herbst eröffnet
wird, wird barrierefrei zugänglich sein“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl. Investiert
wurden 800.000 Euro.
Die Salzburger Burgen und Schlösser (SBSB) arbeiten seit Jahren daran, ihre Besucherangebote barrierefrei
zu gestalten. „In denkmalgeschützten, historischen Gebäuden wie der Festung Hohensalzburg, der Burg Werfen
oder der Burg Mau-terndorf ist das eine große Herausforderung“, betont SBSB-Geschäftsführer Max
Brunner: „Das Thema hat für uns sehr große Bedeutung und wir bemühen uns, die Zugänglichkeit
für alle Gäste nach und nach zu verbessern.“
800.000 Euro für Baumaßnahmen
Als wichtige Etappe auf diesem Weg wurde nun ein neuer Aufzug eröffnet. Er verbindet die Panoramaterrasse
mit dem Burghof. Damit ist es Besuchern mit Bewegungseinschränkung ab sofort möglich, von der Bergstation
der Festungsbahn in den Burghof zu gelangen. Von dort können weite Teile der Außenbereiche besichtigt
werden. Auch die Schenke, der Shop und die Kuenburgbastei mit ihrer traumhaften Aussicht sind auf diese Weise zugänglich.
Barrierefreie Toiletten befinden sich neben dem Info Point sowie im Inneren des Festungsrestaurants. Der Aufzug
kann bis zu 1100 Kilogramm heben, ist für maximal 14 Personen zugelassen und hat rund 800.000 Euro gekostet.
250.000 Fahrten pro Jahr
„Bereits in den ersten drei Wochen Probebetrieb konnten wir rund 16.000 Fahrten mit dem Aufzug verzeichnen. Hochgerechnet
ergibt das rund 250.000 pro Jahr. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass es sich um eine richtige und wichtige
Investitionsentscheidung handelt“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und weiter: „Auch
die Mitarbeiter der Festung haben bestätigt, dass sich seit Inbetriebnahme des Aufzuges mehr Besucher mit
Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl im Burghof aufhalten.“
Sensibles Vorgehen in historischer Substanz
Besonderes Augenmerk legte man bei der Planung und Ausführung auf die Einhaltung des Denkmalschutzes. Das
bestätigt auch Architektin Heide Mühlfellner: „Natürlich trifft man in einem Gebäude wie der
Festung Hohensalzburg auf schwierige Bauverhältnisse. Dank der im Vorjahr eingebauten Hochwasserbehälter
und der Rampe konnte die Modernisierung sehr schonend vorgenommen werden. Es musste kaum in die historische Substanz
eingegriffen werden,“ zeigt sie sich mit dem Ablauf der Arbeiten zufrieden.
Neue Ausstellung im Zeughaus ab September
Auch die neue Ausstellung im Zeughaus wird für alle Besucher vollständig zugänglich. Sie befasst
sich auf interaktive und unterhaltsame Weise mit der Befestigungsgeschichte von Salzburgs Wahrzeichen. Eröffnet
wird das neu adaptierte Zeughaus Mitte September 2019. Nach Plan laufen dort sowie im Schüttkasten derzeit
die Sanierungsarbeiten für den Dachstuhl, der durch einen Sturm Ende Oktober 2018 stark beschädigt worden
war.
iPad-Guides führen durch Innenräume
Nach wie vor nicht barrierefrei zugänglich bleiben weite Teile der Innenräume. Um Besuchern mit Gehör-
oder Bewegungseinschränkung trotzdem einen guten Einblick in die Sehenswürdigkeiten zu geben, bietet
die Festung eigens entwickelte Guides auf dem iPad an. Sie zeigen die verschiedenen Stationen und erklären
ihre historische Bedeutung. Die Guides sind für gehörlose Besucher auch in Lautsprache verfügbar.
Besucher mit Sehbeeinträchtigung finden eine Brailleschrift-Infotafel im Bereich des Salzmagazins. Die Mitnahme
von Assistenzhunden ist auf der Festung Hohensalzburg erlaubt. Für Rollstuhlfahrer sowie eine Begleitperson
ist der Eintritt kostenlos.
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