Stark steigende Ergebnisse erhöhen die strategische Flexibilität
Wien (verbund) - Die Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2019 war vorrangig aufgrund der gestiegenen
Erzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie deutlich höherer durchschnittlicher Absatzpreise sehr positiv. Das
EBITDA konnte um 36,2 % von 503,7 Mio. € auf 685,9 Mio. € verbessert werden. Das berichtete Konzernergebnis stieg
um 48,7 % von 227,5 Mio. € auf 338,2 Mio. €. Das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich
um 53,1 % von 222,3 Mio. € auf 340,3 Mio. €. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr
2019 erhöht Verbund das prognostizierte Ergebnis für das Gesamtjahr 2019. Erwartet wird auf Basis einer
durchschnittlichen Wasserführung und eines durchschnittlichen Winddargebots im zweiten Halbjahr 2019 sowie
der Chancen und Risikolage ein EBITDA zwischen rund 1.180 und 1.250 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund
530 und 580 Mio. €.
Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Verbund entwickelten sich im ersten Halbjahr 2019 weiter
positiv. Insbesondere ein starker Anstieg bei den Preisen für CO2-Zertifikate wirkte sich positiv auf die
Großhandelspreise für Strom aus und kompensierte Preisrückgänge bei den Primärenergieträgern
Kohle und Gas. Die in den letzten Jahren durch zahlreiche Effizienzsteigerungsprogramme erreichte niedrige Kostenstruktur
bzw. die weitere erfolgreiche Entschuldung des Konzerns unterstützen die positive Geschäftsentwicklung
und erhöhen die strategische Flexibilität für mögliche Wachstumschancen. Die konsequente strategische
Ausrichtung von Verbund auf erneuerbare Stromerzeugung mit Fokus auf Wasserkraft und auf die Realisierung der Leitungsbauprojekte
im regulierten, stabilen Hochspannungsnetz sind eine gute und solide Basis für die weitere Entwicklung.
Strategische Energiekooperation Verbund und OMV
Anfang Juli haben Verbund und OMV ihre strategische Kooperation für die Energiezukunft intensiviert und drei
Absichtserklärungen unterzeichnet. Der Fokus liegt auf der Evaluierung und Umsetzung von Stromerzeugungs-,
Speicher- und Power-to-X-Anlagen, der Errichtung der mit 16 MWp größten Photovoltaik-Freiflächeninstallation
in Österreich sowie der Evaluierung des Aufbaus einer elektrolytischen Wasserstoffproduktion.
Kraftwerksprojekte und Ökologisierungsmaßnahmen
Am 13. Juni wurde das Wasserkraftwerk Gries, ein Gemeinschaftsprojekt von Verbund und Salzburg AG, mit einer Gesamtinvestitionssumme
von rund 50 Mio. € eröffnet. Mit einer Leistung von knapp 9 MW kann das Kraftwerk mehr als 10.000 Haushalte
mit Strom versorgen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele.
Mit dem positiven Genehmigungsbescheid zur Erneuerung und Effizienzsteigerung geht das Kraftwerk Jettenbach-Töging
am bayerischen Inn in die intensive Phase. Es ist mit einem Investitionsvolumen von rund 250 Mio. € das derzeit
größte Wasserkraftprojekt Deutschlands. Ziel ist die Leistung des bestehenden Kraftwerks in Töging
um rund 25 Prozent zu steigern und künftig Strom für rund 200.000 Haushalte zu erzeugen. Die Inbetriebnahme
ist für das Jahr 2022 geplant.
Für Renaturierungsmaßnahmen wie Fischtreppen und Fischwanderhilfen investiert Verbund bis 2028 rund
280 Mio. €. Im ersten Halbjahr 2019 wurden die Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Edling in Betrieb genommen und der
Spatenstich für eine neue Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Abwinden-Asten gesetzt.
Ergebnisentwicklung
Die im Vergleich zur Vorjahresperiode gestiegenen Future- und Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für
Strom resultierten in deutlich höheren durchschnittlichen Absatzpreisen und trugen wesentlich zur Ergebnisentwicklung
bei. Die Ergebnisse für die Quartale 1-2/2019 waren darüber hinaus durch eine gestiegene Erzeugung aus
Wasser- und Windkraft bei gleichzeitig gesunkener Erzeugung aus thermischen Kraftwerken gekennzeichnet. Die Wasserführung
der Flüsse lag mit einem Erzeugungskoeffizienten von 1,11 um 11 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt
und um 3 Prozentpunkte über dem Niveau der Quartale 1-2/2018. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke sank
hingegen um 8,6 %. Die Erzeugung aus Wasserkraft stieg somit um 231 GWh. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten
weiters ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz aufgrund höherer Erlöse aus der Versteigerung
von Grenzkapazitäten sowie temporären Mehrerlösen sowie die Erfolge aus den Kostensenkungs- und
Effizienzsteigerungsprogrammen der letzten Jahre. Die Erlöse aus Flexibilitätsprodukten gingen im Vergleich
zum Vorjahr zurück, v. a. durch den verminderten Einsatz der thermischen Kraftwerke für Engpassmanagement.
Das EBITDA konnte deutlich um 36,2 % von 503,7 Mio. € auf 685,9 Mio. € verbessert werden. Das berichtete Konzernergebnis
stieg um 48,7 % von 227,5 Mio. € auf 338,2 Mio. €. Das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis erhöhte
sich um 53,1 % von 222,3 Mio. € auf 340,3 Mio. €. Eine deutliche Verbesserung zeigte auch der Operative Cashflow,
der um 43,9 % auf 690,7 Mio. € stieg und damit die Verschuldung des Konzerns auf historisch niedrige Werte reduziert.
Ausblick 2019
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2019 erhöhen wir das prognostizierte Ergebnis
für das Gesamtjahr. Für das Geschäftsjahr 2019 erwarten wir auf Basis einer durchschnittlichen Wasserführung
und eines durchschnittlichen Winddargebots im zweiten Halbjahr 2019 sowie der Chancen- und Risikolage ein EBITDA
zwischen rund 1.180 und 1.250 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund 530 und 580 Mio. €. Verbund plant für
das Geschäftsjahr 2019 eine Ausschüttungsquote zwischen 40 und 45 % bezogen auf das um Einmaleffekte
bereinigte Konzernergebnis.
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