155 Mio. Stück Kunststofftragetaschen eingespart – Reduktion des Einweg-Kunststofftragetaschen-Verbrauchs
um 28% belegt Wirksamkeit der freiwilligen Vereinbarung "Pfiat di Sackerl"
Wien (handelsverband) - Die vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und dem Handelsverband
im Juli 2016 initiierte freiwillige Handelsinitiative "Pfiat di Sackerl" zur Reduktion des Kunststoff-Tragetaschenverbrauchs
in Österreich zeigt Wirkung: Wie die jüngste Erhebung der Verbrauchszahlen bei sämtlichen Kunststoff-Tragetaschen
(inkl. Obstsackerl) ergeben hat, konnten die teilnehmenden Partnerunternehmen die Anzahl im Vergleich zu 2014 um
28% verringern.
"Die beteiligten Partner aus dem österreichischen Handel übernehmen Verantwortung und treten aktiv
für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung ein. So konnten wir den Jahresverbrauch bei den Kunststofftragetaschen
in den letzten fünf Jahren um 28% senken und damit mehr als 155 Millionen Stück einsparen", freut
sich Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Noch im Jahr 2015 war bei den meisten Tragetaschen ein ansteigender Verbrauch zu verzeichnen. Durch die kostenpflichtige
Abgabe sowie eine verstärkte Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten konnte dem entgegengewirkt und der Jahresverbrauch
erheblich reduziert werden. Überdies verzichten zahlreiche heimische Vorzeigebetriebe bereits jetzt – und
damit vor dem österreichweiten Verbot von Kunststofftragetaschen ab 1.1.2020 – freiwillig auf die Ausgabe
von konventionellen Plastiksackerln.
Bei "Pfiat di Sackerl" beteiligt sind folgende Unternehmen: C&A, Deichmann, Eduscho, Hofer, Lidl,
Media-Saturn, MPreis, Betten Reiter, Rewe, Spar, SSI Schäfer Shop, Sutterlüty und Unimarkt. Den vollständigen
Tragetaschenbericht 2019 finden Sie HIER.
Handel arbeitet an weiterer Reduktion von Kunststoffverpackungen
Darüber hinaus konzipieren die heimischen Handelsunternehmen zurzeit gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsministerium,
zahlreichen Umweltschutzorganisationen, dem Handelsverband und ausgewählten weiteren Interessensvertretungen
im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Runden Tischen neue Lösungen, um eine Reduktion von Kunststoffverpackungen
um mindestens 20% bis zum Jahr 2025 zu erzielen.
Beispielsweise arbeitet der heimische Lebensmittelhandel intensiv daran, Plastikverpackungen von Obst und Gemüse
– wo immer möglich und sinnvoll – zu reduzieren. Allerdings sind hier auch zahlreiche hygienerechtliche Vorgaben
zu beachten. Überdies sorgen Kunststoffverpackungen etwa bei Karotten für eine erheblich längere
Haltbarkeit. Hier würde ein völliger Verzicht auf die Verpackung zwar den Plastikmüll verringern,
dafür aber mehr Lebensmittelabfälle zur Folge haben.
"Grundsätzlich entscheidet der Konsument mit seinem täglichen Einkaufsverhalten, welche Produkte
und welche Verpackungen angeboten werden. Wir empfehlen daher, beim Einkaufen nach Möglichkeit eine eigene
Mehrwegtasche mitzunehmen und zu offen angebotener Ware zu greifen", so Rainer Will.
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