LHStv.in Prettner: Kärnten geht ab morgen in die Offensive – Mobile Dienste können
kärntenweit bis zu zehn Stunden pro Tag in Anspruch genommen werden – Selbstbehalt nur 15 Prozent
Klagenfurt (lpd) - „Mit 1. August startet Kärnten ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige,
das es in dieser Form noch nirgendwo gibt“, informierte Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner am 31. Juli.
Es handelt sich dabei um den Ausbau der mobilen Dienste zur mehrstündigen Betreuung. „Die mobile Betreuung
kann dann für vier, sechs, acht oder zehn Stunden am Stück in Anspruch genommen werden“, sagt Prettner.
In dieser Zeit könnten sich die pflegenden Angehörigen „frei“ nehmen, ihren eigenen Bedürfnissen
nachgehen, die Zeit für sich nutzen.
„Um dieses Angebot so attraktiv wie möglich zu machen, haben wir den Selbstbehalt massiv reduziert, und zwar
um rund 50 Prozent. Das heißt, dass das Land 84,25 Prozent der Kosten übernimmt, für den Betroffenen
fallen nur noch 15,75 Prozent an“, berichtet die Gesundheitsreferentin. Eine Sechs-Stunden-Betreuung würde
demnach – je nach Einkommen und Pflegestufe – auf rund 33 Euro kommen. „Dieses Angebot stellt sicher ein Herzstück
unserer Entlastungsoffensive für pflegende Angehörige dar“, zeigt sich Prettner überzeugt. „Mit
dem kostenlosen Urlaub für pflegende Angehörige in einem Wellnesshotel inklusive sämtlicher Kurleistungen
und mit der kostenlosen Zurverfügungstellung der Kurzzeitpflege im Ausmaß von 28 Tagen pro Jahr hat
Kärnten bereits vor Jahren einen klaren Weg eingeschlagen. Zuletzt wurde unser Kärntner Weg für
ganz Österreich eingefordert“, erinnert Prettner.
Die mehrstündige mobile Betreuung sei in den vergangenen Monaten in den Bezirken Klagenfurt Stadt und Klagenfurt
Land in einem Pilotversuch getestet worden. In diesen Modellbezirken hätten die pflegenden Angehörigen
die Betreuungsleistungen durch Heimhilfen des mobilen Dienstes in Anspruch nehmen können. „Wir haben sehr
schnell erkannt, dass das die Zukunft ist und ein kärntenweites Angebot umgehend umzusetzen ist“, erklärt
die Gesundheitsreferentin. „Ab 1. August passiert nun genau das.“ Vorerst werde das Angebot mit 30 Stunden pro
Quartal und Person begrenzt – „mit Jahresende wird evaluiert und das Stundenkontingent entsprechend angepasst“,
so Prettner.
Aktuell werden die mobilen Dienste von rund 10.000 Kärntnern genützt. Knapp eine Million Pflegestunden
werden dabei aufgewendet. „Gerade im Pflegebereich haben wir in den vergangenen Jahren einiges auf den Weg gebracht.
Mit diesem mehrstündigen mobilen Entlastungsangebot für pflegende Angehörige setzen wir jetzt einen
ganz zentralen weiteren Schritt“, sagt Prettner.
|