Der IRE-Vorsitzende und Sonderberater der EU-Kommission für den Westbalkan Franz Schausberger
besucht die Region Brod-Posavina an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina.
Brod-Posavina/Salzburg (ire) - Die kroatische Grenze zu Bosnien-Herzegovina ist seit 2013 auch die Außengrenze
der Europäischen Union und hat eine Gesamtlänge von 932 km. Die Region Brod-Posavina ist seit vielen
Jahren Mitglied des Instituts der Regionen Europas (IRE) und liegt im südlichen Slawonien am Fluss Save, der
eine natürliche Grenze zu Bosnien-Herzegowina bildet.
Der IRE-Vorsitzende und Sonderberater der EU-Kommission für den Westbalkan, Franz Schausberger, traf sich
mit dem Regionalpräsidenten Danijel Marušic und überreichte ihm in Anerkennung der langen, guten Zusammenarbeit
mit dem IRE den Freundschaftsbecher des Instituts.
Gemeinsam besuchten Danijel Marušic und Franz Schausberger danach die Grenzpolizei-Station sowie den Grenzübergang
Stara Gradiska und besprachen mit der dortigen Grenzpolizei die Probleme der steigenden Migration über die
Save nach Kroatien.
Neue Balkanroute über Bosnien-Herzegowina in die EU
Nach Auskunft der kroatischen Grenzpolizei hat sich die Migrationsroute im Verhältnis zu 2015 wesentlich verändert:
Während die Route 2015 von Griechenland bzw. Bulgarien über Nordmazedonien und Serbien/Kroatien (Slawonien)
nach Österreich und Deutschland verlief, kommen die Migranten 2018/2019 von Griechenland bzw. Bulgarien über
Nordmazedonien/Serbien nach Bosnien-Herzegowina (alle nach Bihac) und versuchen über Kroatien (Karlowatz)
nach Slowenien und dann nach Österreich und Deutschland zu kommen.
Es handelt sich inzwischen kaum mehr um Kriegsflüchtlinge, sondern vor allem um junge, männliche Wirtschaftsflüchtlinge
allen voran aus Pakistan und Afghanistan. Das Schlepperunwesen blüht, indem den Migranten gegen Bezahlung
Boote über die Save oder Autos für die kroatische Autobahn angeboten werden. Auch frühere Migranten
bieten sich als Schlepper an. Die Grenze an der Save ist allerdings von der kroatischen Seite her sehr gut unter
Kontrolle. Zahlreiche Schlepper wurden bereits verhaftet und vor Gericht gestellt.
Allein in der Region Brod-Posavina gibt es drei moderne und bestens ausgestattete Grenzpolizei-Stationen - im Wesentlichen
von der EU finanziert. Die Grenzbeamten werden zudem von der Frontex ausgebildet. Jede der Grenzstationen hat ein
eigenes, von der EU finanziertes Motorboot, das Tag und Nacht patrouilliert.
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