So tickt der jüngste Unternehmer Österreichs
Wien (pwk) - Mit 14 Jahren hat Max Spiess bereits zwei Unternehmen gegründet. Für den niederösterreichischen
Jungunternehmer gibt es keinen Grund, jetzt damit aufzuhören: Ein neues Projekt steht bereits für 2020
in den Startlöchern. Early Bird - für eine kurze Beschreibung von Max Spiess eignen sich diese zwei Worte
perfekt. Auf den ersten Blick ist er ein typischer 14-jähriger, spielt gerne Fußball, interessiert sich
für das Theater und bringt durchschnittliche Noten nach Hause. Der Vater ist Unternehmensberater, die Mutter
Angestellte bei einer europäischen medizinischen Organisation. Wenn Max aber nach den Hausaufgaben den Laptop
hochfährt, spielt er keine Computerspiele, sondern bringt sein Business voran.
Das Business besteht derzeit aus zwei Unternehmen, im Jahr 2020 soll noch ein weiteres hinzukommen. Seine erste
Firma PowerPointVorlagen.at gründete der jetzige HAK-Schüler bereits mit 13 Jahren - aus dem Elternhaus
im Niederösterreichischen Groisbach heraus. Das Kerngeschäft: Sein Unternehmen erstellt für seine
Kundinnen und Kunden PowerPoint-Präsentationen mit individuellem Design, entweder als Vorlagen oder mit Inhalt
als fertige Präsentationen. Heuer folgte das zweite Unternehmen; smartmarket.click, gegründet gemeinsam
mit seinem Freund und Geschäftspartner, dem 15-jährigen Noel Portugal. Hier bieten die jungen Gründer
über einen Online-Shop Tech-Gadgets zu günstigen Preisen an.
"Ich sehe mein Alter eher als Vorteil. Unternehmerische Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen machen
viele erst, wenn sie viel älter sind", sagt Max. Ebenfalls vorteilhaft ist seine Beobachtungsgabe. Dem
Jugendlichen fiel auf, dass viele seiner Mitschülerinnen und Mitschüler Probleme in der Erstellung von
PowerPoint-Präsentationen hatten, während diese ihm selbst leicht von der Hand gingen. Die Idee, seine
autodidaktisch erworbenen Kenntnisse im Umgang mit der Software anzubieten, mündete schließlich in der
Gründung seines ersten Unternehmens.
Waren seine ersten Kunden noch Freunde und Klassenkameraden, gehören heute Unternehmen wie Triumph Lingerie,
die Vorarlberger Landeskrankenhäuser oder Secundo Energie zum Kundenstamm. Die Grundzüge in der Programmiersprache
HTML erlernte er mit der Hilfe eines Schulfreundes, der auch bei der Programmierung der ersten Webseite mithalf.
Inzwischen hat Max seine Kenntnisse verfeinert und verwaltet seine Webseiten selbstständig.
Der 14-jährige belässt es aber nicht bei rein geschäftlichen Aktivitäten. So gründete
er bereits mit 10 Jahren die Ortszeitung "Morgenpost", wo er als Herausgeber, Geschäftsführer
und Chefredakteur in Personalunion fungiert. Jeden Samstag informiert er auf 10 Seiten über die wichtigsten
Lokalnachrichten. Seine kreative Ader zeigt Max auch als Autor mehrerer Theaterstücke, die er mit Freunden
vor kleinem Publikum aufführt. Er versteht es auch, mit einer Videokamera umzugehen: Gemeinsam mit einem Freund
dreht und bearbeitet er Videos, in Zusammenarbeit mit einer Filmproduktion interviewte Max den Sänger Josh.,
dessenHit "Cordula Grün" bei den heurigen Amadeus Music Awards als Song des Jahres ausgezeichnet
wurde.
Aus diesen Interessen entstand auch Max neuestes Projekt, welches 2020 an den Start gehen soll. Konzipiert als
Interview-Agentur soll “talk2people.at” Video,- Audio- und Textcontent produzieren, der an große Medienhäuser
und Unternehmen verkauft wird. Im Fokus werden Interviews und Stories mit bekannten Persönlichkeiten stehen.
Die Hauptmotivation für seine unternehmerischen Ambitionen ist in erster Linie der Spaß. "Ich wollte
schon immer Sachen im Verkauf und in der Organisation machen. Mit sechs war das ein Flohmarktstand, heute meine
Unternehmen. Es macht mir einfach Freude", erklärt der 14-jährige. Der Nachteil ist, dass Max selten
völlig entspannen kann, da das Business nie völlig ruht. Sport und Unternehmungen mit seinem 12-jährigen
Bruder helfen aber. Feedback zu neuen Ideen holt er sich in erster Linie von Freunden und Familie ein. Sein Vater,
selber ein erfolgreicher Unternehmer, unterstützt Max, wenn dieser einmal wirklich komplexe Probleme hat.
Das komme aber eher selten vor, betont dieser gleichzeitig.
Dass talk2people.at das letzte Startup aus dem Hause Spiess bleiben wird, glaubt Max nicht. Zu viele Ideen warten
noch darauf, geboren zu werden, zu viele Projekte darauf, umgesetzt zu werden. Irgendwann will Max, am liebsten
als Inhaber eines erfolgreichen Unternehmers, auch eine Familie gründen. Und damit womöglich die nächste
Generation der Unternehmerfamilie Spiess.
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