Innsbruck (alte musik) - Am Abend des 8. August ging im Haus der Musik Innsbruck die zehnte Auflage des
barocken Gesangswettbewerbs der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu Ende. In einem hochklassigen Finalkonzert
konnte sich die 30-jährige Britin Grace Durham gegenüber ihren Konkurrentinnen und Konkurrenten durchsetzen.
Die weiteren Preise holten sich drei Sopranistinnen: den zweiten Platz erreichte Dioklea Hoxha, auf Platz drei
landete Theodora Raftis und die Österreicherin Miriam Kutrowatz gewann den Publikumspreis.
Mehr als 200 Kandidatinnen und Kandidaten meldeten sich 2019 zum Wettbewerb an, um ihr Gesangstalent unter Beweis
zu stellen. Nach einer Vorauswahl und zwei Vorrunden verblieben im Finale drei Männer und sieben Frauen, darunter
gleich fünf Sopranistinnen. Die Pflichtarien stammten aus der Oper „L’empio punito“ von Alessandro Melani,
die 2020 im Rahmen der Barockoper:Jung bei den Festwochen aufgeführt wird. Jury-Vorsitzender Michael Fichtenholz
zeigt sich von der Entwicklung des Wettbewerbs beeindruckt: „Schon bei der Vorauswahl merkt man, wie das Gesamtniveau
in den letzten Jahren gestiegen ist. Es ist eine erstaunliche Anzahl exzellenter Stimmen und das Teilnehmerfeld
wird immer internationaler. Im Finale standen Künstler aus der Ukraine, Deutschland, Österreich, Großbritannien,
Kosovo, Zypern, Israel, USA und Ungarn.“
Siegerin Grace Durham konnte die Jury mit Melanis „Se d’amor la curda sfinge“ und Hasses „Son qual misera colomba“
aus der Oper Cleofide überzeugen. „Es war eine Freude, so schöne Musik in einem so schönen Haus
mit dieser unglaublich guten Akustik zu singen“, so die glückliche Siegerin. „Eine perfekte Woche! Ich bin
schon sehr gespannt, welche Möglichkeiten dieser Erfolg mit sich bringt.“ Auf Platz zwei landete die erst
22-jährige kosovarische Sopranistin Dioklea Hoxha, den dritten Platz konnte sich die 27-jährige Sopranistin
Theodora Raftis aus Zypern sichern. Eine weitere Sopranistin streifte alle drei Sonderpreise ein: Die 22-jährige
Österreicherin Miriam Kutrowatz gewann den Publikumspreis, den Young Artist Award und ein Engagement beim
Festival Resonanzen am Wiener Konzerthaus.
Die Erfolgsgeschichte Cesti-Wettbewerb begann im Jahr 2010, als Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi den Nachwuchswettbewerb
für Sängerinnen und Sänger im Barockopernfach ins Leben rief. Seitdem stellten sich weit mehr als
tausend Talente den hochkarätigen Juryteams, um ihre Gesangskünste zu präsentieren. Zum zehnte Jubiläum
übersiedelte der Wettbewerb erstmals vom Tiroler Landeskonservatorium in das neue Haus der Musik Innsbruck.
Die namhafte Jury unter dem Vorsitz von Michael Fichtenholz (Operndirektor Zürich) setzte sich 2019 aus weiteren
Fachleuten der Opern- und Konzertwelt zusammen: Alessandro De Marchi (Innsbrucker Festwochen), Julien Benhamou
(Oper Bordeaux), Jochen Breiholz (Theater an der Wien), Eitan Sorek (Künstleragentur), Elisabeth Reischl (Wiener
Konzerthaus), Heike Hoffmann (Schwetzinger SWR Festspiele) und Alberto Triola (Festival della Valle d’Itria).
Das Finalkonzert wurde im Livestream von insgesamt 5.400 Zusehern verfolgt.
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