Kondolenzbuch, Trauersitzung und Begräbnis
Eisenstadt (magistrat) - Bürgermeisterin a.D. Andrea Fraunschiel, MA wird am Freitag, dem 9. August
2019, in Eisenstadt beigesetzt. Für die Bevölkerung besteht seit 5. August die Möglichkeit, sich
in einem Kondolenzbuch einzutragen. Ebenfalls am Freitag findet sich der Eisenstädter Gemeinderat um 11 Uhr
im Rathaus zu einer Trauersitzung ein, wo sich alle politischen Fraktionen von Andrea Fraunschiel verabschieden
können.
Die Trauerfeierlichkeiten finden um 14 Uhr im Martinsdom statt. Danach wird die Verstorbene zu ihrer letzten Ruhestätte
in den Städtischen Friedhof geleitet. Die Familie bittet, von Beileidsbekundungen sowie Blumen- und Kranzspenden
abzusehen. Stattdessen wird gebeten, den dafür vorgesehenen Betrag dem Lerncafé Eisenstadt der Caritas
zu spenden: Raiffeisenlandesbank Burgenland - IBAN: AT34 3300 0000 0100 0652.
Für die Bevölkerung liegt im Eisenstädter Rathaus seit Montag ein Kondolenzbuch auf. Trauergäste
können bis Freitagvormittag zu den Öffnungszeiten des Rathauses in der Bürgerservicestelle ihre
persönlichen Abschiedsworte für Andrea Fraunschiel zum Ausdruck bringen.
Andrea Fraunschiel im Portrait
Andrea Fraunschiel wurde am 8. Mai 1955 in Eisenstadt geboren. Nach dem Ende ihrer Schullaufbahn studierte
sie bis 1978 Anglistik und Geschichte an der Universität Wien. Beruflich war sie in der Erwachsenenbildung
tätig. Nach ihrer politischen Laufbahn schloss sie ihr Studium mit dem Titel Master of Arts an der Donauuniversität
in Krems ab.
Ihre kommunalpolitische Laufbahn startete Andrea Fraunschiel nach der Gemeinderatswahl am 10. November 1992 als
Gemeinderätin der Freistadt Eisenstadt. Sie war über 19 Jahre Mitglied des Eisenstädter Gemeinderates.
In dieser Zeit war sie Mitglied des Stadtsenates, 1. Vizebürgermeisterin und am 24. Jänner 2007 wurde
sie als erste Frau in das Amt des Eisenstädter Bürgermeisters gewählt, das sie bis November 2011
ausübte. Neben ihren kommunalpolitischen Funktionen war Andrea Fraunschiel auch Mitglied des Bundesrates und
Landtagsabgeordnete, im November 2015 wurde ihr die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt
verliehen.
Bürgermeister Thomas Steiner: "In all diesen Funktionen hat Andrea der Stadt und den Bürgerinnen
und Bürgern gedient und viele Initiativen gesetzt, die letztlich zu der hohen Lebensqualität in Eisenstadt
entscheidend beigetragen haben."
Sie war es, die drei große und für die Menschen wichtige Lebensbereiche als ihre Schwerpunkte gewählt
und konsequent verfolgt hat: Lebensqualität, Bildung und Generationen. Mit ihren Projekten hat Andrea Fraunschiel
in den Bereichen Sport, Kinderbetreuung, Schule und Pflege für einen massiven Modernisierungsschub in Eisenstadt
gesorgt.
Fraunschiel: Lebensqualität und Bildung für alle Generationen
Als langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Jugend und Sport war ihre Arbeit besonders
von diesen Bereichen geprägt. Dies zeigte sich im Bereich der Bildung mit den umfangreichen Sanierungen und
dem Ausbau der städtischen Schulen in Eisenstadt, St. Georgen und Kleinhöflein oder auch bei den Kindergärten
mit der Errichtung des Kindergartens am Ing. Alois Schwarz Platz. Im Bereich der älteren Generation hat sie
mit dem Bau des Pflegeheimes mit stationärer Betreuung, Kurzzeitpflege und Tagesbetreuung weit in die Zukunft
gedacht und mit dem angrenzenden neuen Kindergarten ein über das Land hinausgehendes Vorzeigeprojekt "Generationenviertel"
realisiert.
Ein besonderes Anliegen war ihr auch die Jugend der Stadt. Die Errichtung eines neuen Skaterplatzes, das Nachhilfeprojekt
mit der Dompfarre und der Start des Projekts E_Cube seien hier nur beispielhaft erwähnt. In ihrer Zeit als
Bürgermeisterin wurde der Sportentwicklungsplan erarbeitet, dem die Entscheidung zur Sanierung des Hallenbades,
die Errichtung des Fußballplatzes in Kleinhöflein und viele andere Maßnahmen folgten.
Als gebürtige Eisenstädterin war Fraunschiel eng verbunden mit der Kultur unserer Stadt, insbesondere
mit der Haydnpflege. Als Mitglied des Direktoriums der Burgenländischen Haydnfestspiele konnte sie auch am
erfolgreichen "Haydn Jahr 2009" mitwirken, in dem es den Festspielen gelungen ist, unsere Stadt nachhaltig
kulturell und touristisch als Haydn-Stadt zu positionieren.
Viel Wert legte sie auch auf den weiteren Ausbau der städtischen Infrastruktur. Der Ausbau der Kläranlage,
der Hochwasserschutz, zahlreiche Platzgestaltungen und Straßenbauten bzw. die Schaffung von Parkraum am Krautgartenweg
und am Hyrtlplatz zur Stärkung der Wirtschaft in der Innenstadt seien dazu erwähnt.
"Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand immer der Mensch. Es war ihr stets ein wichtiges Anliegen, dass die Aufgabe
der Bürgermeisterin nicht nur als politisches Amt zu sehen war, sondern dass bei ihrem Engagement das Gemeinwohl
im Mittelpunkt stand. Wir verlieren mit Andrea Fraunschiel eine große Eisenstädterin und einen großartigen
Menschen", so Thomas Steiner abschließend.
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