Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka für neuen Blick auf gemeinsame Geschichte;
Symposium geplant
Ljubljana/Salzburg/Wien (pk) - Bereits zum vierten Mal treffen heuer der österreichische Nationalratspräsident
Wolfgang Sobotka und der slowenische Parlamentspräsident Dejan Židan zu einem Arbeitsgespräch zusammen.
Das Treffen findet am 18. und 19. August 2019 am Rande der Salzburger Festspiele statt. Themen der Unterredung
sind die Heranführung des Westbalkans an die EU, die EU nach den Wahlen zum Europäischen Parlament, der
Klimaschutz und der Dialog zur gemeinsamen Geschichte Österreichs und Sloweniens.
"2019 haben wir neuen Schwung in die parlamentarischen Beziehungen zwischen Österreich und Slowenien
gebracht", betonte Nationalratspräsident Sobotka. "Das ist ein klares Zeichen des intensiveren Nachbarschaftsdialogs,
den wir für heuer und nächstes Jahr vereinbart haben." Ihm sei es ein "Anliegen, den Dialog
auch für einen neuen Blick auf die gemeinsame Geschichte zu nützen". Die beiden Länder sollen
sich laut Sobotka über Kapitel ihrer gemeinsamen Vergangenheit verständigen – Kapitel, die die beiden
Länder verbinden und solche, die sie trennen. Unter der Schirmherrschaft der Parlamente beider Länder
soll ein neuer Versuch unternommen werden, die Geschichte gemeinsam zu erforschen. Dazu sollen HistorikerInnen
beider Länder eingeladen werden. Sobotka und Parlamentspräsident Židan einigten sich darauf, Gespräche
mit den jeweiligen Akademien der Wissenschaften zu führen, um die Initiative voranzutreiben. Ein erstes Symposium
ist für nächstes Jahr angedacht.
"Mit Slowenien eint uns die Unterstützung für die Heranführung des Westbalkans an die EU",
sagte Wolfgang Sobotka. Reformfortschritte in den Westbalkanländern müssten anerkannt werden. "Das
ist eine Frage der Glaubwürdigkeit", unterstrich der Nationalratspräsident. Österreich werde
sich daher weiter "mit Nachdruck" für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien
und Albanien bis Oktober einsetzen. Dies gelte auch gegenüber skeptischen EU-Partnern.
Sobotka und Židan besuchen am zweiten Tag des Besuchs den Garten des Öko-Pioniers Karl Ploberger in Seewalchen
am Attersee, um an diesem Beispiel eine Kooperation zwischen Österreich und Slowenien in puncto Klimaschutz
an der Basis auszuloten.
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