Almen sind zentraler Zukunftsfaktor für Produktion und Tourismus
St. Oswald/Wien (lk-nö) - Rund 3.000 Besucher nahmen am 15. August am 70. NÖ Almwandertag teil.
Dieses Jahr bildete die Ober Burgstallweide in St. Oswald die perfekte Kulisse. Für den Präsidenten der
Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, und NÖ Alm- und Weidewirtschaftsobmann
Josef Mayerhofer ist der Almwandertag eine wichtige Veranstaltung, um auf die vielen Mehrwerte der Alm- und Weidewirtschaft
hinzuweisen: "Unsere Almen sind ein wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft. Ihre Vielfältigkeit ist
die Produktionsgrundlage für wertvolle Lebensmittel, bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen und schützt
durch die Bewirtschaftung die Menschen in den umliegenden Siedlungsräumen."
Die Alm- und Weidewirtschaft mit ihren zahlreichen Aufgaben und Funktionen ist fester Bestandteil einer flächendeckenden
Landwirtschaft. Mit 111 Almen und Gemeinschaftsweiden, 880 auftreibenden Betrieben sowie 6.700 Rindern ist die
Alm- und Weidewirtschaft für Niederösterreich zentraler Zukunftsfaktor für Produktion und Tourismus.
Die Almbewirtschafter verbinden in ihrer täglichen Arbeit Tradition, Brauchtum sowie Moderne und schaffen
dadurch auch ein Paradies für Erholungsuchende und Naturliebhaber.
Schmuckenschlager: Gesellschaftliche Wertschätzung für Almen sicherstellen
"Almen und Weiden sind gelebte Berglandwirtschaft in Niederösterreich: In ihrem heutigen Erscheinungsbild
sind sie über Jahrtausende, durch landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaften. Unsere Bäuerinnen
und Bauern bewirtschaften ihre Almen mit viel Engagement und Idealismus. Damit das so bleibt, müssen wir nicht
nur die Herausforderungen rund um den Klimawandel gemeinsam anpacken, sondern auch die gesellschaftliche Wertschätzung
des Produktionsstandorts Alm sicherstellen. Nicht zuletzt sind Maßnahmen in der kommenden europäischen
GAP-Periode notwendig, um eine flächendeckende Bewirtschaftung garantieren zu können", sagte Schmuckenschlager.
Pernkopf: Almen sind unverzichtbare Erholungsräume
"Unsere Almen sind unverzichtbare Erholungsräume, wertvolle Ökosysteme und wichtige Wirtschaftsfaktoren
gleichermaßen. Das soll auch so bleiben. Unsere Almen sind kein Freilichtmuseum. Sie sind Arbeitsplatz der
bäuerlichen Betriebe und Lebensraum für Tiere. Hier werden die besten Lebensmittel produziert. Hier wird
hart gearbeitet. Unserer Gesellschaft ist diese Tatsache offensichtlich immer weniger bewusst", betonte LH-Stellvertreter
Stephan Pernkopf. Deshalb sage er ein großes Danke an die Bäuerinnen und Bauern, die hier großartige
Arbeit leisten.
Strasser: Klares Bekenntnis zur grünlandbasierten Rinderhaltung
"Die vielfältigen Funktionen einer gelebten Alm- und Weidewirtschaft sind bekannt, wenn auch nicht jedermann
bewusst. Es sind die heimischen Alm- und Weidebewirtschafter, die eine wertvolle Arbeit für unser aller Lebensraum
leisten. Damit das so bleibt, braucht es Stabilität in unserer Polit-Landschaft und ein klares Bekenntnis
zur grünlandbasierten Rinderhaltung. Dieses Bekenntnis werden wir im Rahmen der GAP- und Regierungsverhandlungen
konsequent einfordern, denn die meist familiär geführten Betriebe und die Hofübernehmer machen ihre
Arbeit gerne, brauchen aber Perspektiven für die Zukunft", will sich Bauernbund-Präsident Georg
Strasser für die Alm- und Weidebauern einsetzen.
"Mit dem Almwandertag wollen wir die Menschen auf die vielfältigen Leistungen der Alm- und Weidewirtschaft
aufmerksam machen. Uns ist es wichtig, dass die Gesellschaft unsere Almen und Weiden nicht nur als attraktives
Ausflugsziel wahrnimmt, sondern diese auch als Produktionsstandort respektiert und den enormen Arbeitseinsatz der
Bäuerinnen und Bauern anerkennt. Die Herausforderungen durch den Klimawandel, wie Trockenheit sowie Wasser-
und Futtermangel, sind enorm gestiegen. Diese gilt es gemeinschaftlich anzugehen", erklärte Obmann Mayerhofer.
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