Die Botschaften des Paneuropäischen Picknicks vom 19. August 1989 sind nach wie vor wichtige
politische Leitlinien
Wien (paneuropa) - Unter der Schirmherrschaft des damaligen Präsidenten der Paneuropa-Union Dr. Otto
von Habsburg und des Ungarischen Staatsministers Imre Pozsgay fand am 19. August 1989 das legendäre „Paneuropäische
Picknick“ statt. Die Überwindung des Eisernen Vorhanges und der Teilung Europas war eine langjährige
Forderung der Paneuropa-Union. 661 Bürger der sogenannten DDR nutzten die Gunst der Stunde und flohen von
einem Ungarn-Urlaub in die Freiheit. Otto von Habsburg schrieb in seinem Grußwort für das Picknick,
das seine Tochter Walburga Habsburg Douglas, die ihn bei der Veranstaltung vertrat, vom „Morgenrot der Freiheit“,
das an diesem Tag sichtbar werde.
Die zentralen Botschaften des historischen Ereignisses gelten auch heute noch, wie Rainhard Kloucek, Generalsekretär
der Paneuropabewegung Österreich betont. „Es ist die Botschaft eines vereinten Europa gegen ein Europa des
Nationalismus, eines Europa der Freiheit und Rechtsstaatlichkeit statt Totalitarismus und politischer Willkür.“
Ganz klar verbunden mit dem Paneuropäischen Picknick ist das Bekenntnis zu „Paneuropa ist ganz Europa“. Dazu
Karl von Habsburg, Präsident der Paneuropabewegung Österreich: „Die Öffnung einer Perspektive für
einen Beitritt zur Europäischen Union ist eine logische Folge der 1989/1990 gewonnen Freiheit. Das gilt heute
insbesondere für die Länder Südosteuropas und die Ukraine. Kosovaren, Bosnier oder Ukrainer haben
genauso ein Recht auf Europa wie Ungarn, Österreicher oder Polen.“ Vor allem dürfe man nicht vergessen,
so Karl von Habsburg, „dass dieses Picknick an einer Grenze stattfand, die über Jahrhunderte gar keine Grenze
war, weil hier Mitteleuropa war und ist.“
Diese Botschaft bekräftigt auch Philipp Jauernik, Bundesvorsitzender der österreichischen Paneuropajugend:
„Gerade heute müssen wir höllisch aufpassen, dass die Errungenschaften der Reise- und Niederlassungsfreiheit
innerhalb Europas nicht wieder weggenommen werden. Europa muss seine Außengrenzen gemeinsam sichern und eine
starke, eigenständige Außen- und Sicherheitspolitik entwickeln. In diese sind auch die Länder,
die der EU noch nicht angehören, miteinzubeziehen. Gerade in Südosteuropa müssten Österreich
und die EU sehr viel präsenter sein, stärker auf Versöhnung und Dialog drängen und dafür
sorgen, dass dieser so wichtige Raum nicht von China, Saudi-Arabien, Russland und den USA dominiert wird, sondern
europäisch bleibt. Auch das muss eine zentrale Lehre aus 1989 sein, denn die damalige Fremdbestimmtheit hat
die Völker unter dem Warschauer Pakt ihre Freiheit und unglaublich viele Perspektiven gekostet.“
„Wir wünschen uns, dass die künftige Bundesregierung die Botschaften des Picknicks in ihrem Programm
umsetzt, vor allem auch im Bereich Erweiterungspolitik. Die Menschen in Südosteuropa haben es sich verdient,
Teil des freien, vereinten Europas zu sein“, so Stefan Haböck, Internationaler Referent der Paneuropabewegung
Österreich.
Die Paneuropabewegung Österreich ist die österreichische Organisation der überparteilichen Paneuropa-Union.
1922 von Richard Coudenhove-Kalergi gegründet, ist sie die älteste europäische Einigungsbewegung
mit 24 Organisationen in 22 europäischen Staaten.
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