Maßnahmenpaket für ärztliche Versorgung wurde erweitert – LH Doskozil: „Tun
alles, um wohnortnahe ärztliche Versorgung im Burgenland für die Zukunft zu sichern!“
Eisenstadt (blms) - Das Land Burgenland geht bei der Absicherung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung
neue Wege. „Dazu haben wir ein Paket geschnürt, das eine ganze Reihe von Maßnahmen beinhaltet. Mir ist
es wichtig, dass wir nicht nur den Bund zur Wahrnehmung seiner Verantwortung auffordern. Als Land machen wir unsere
Hausaufgaben und nutzen alle Spielräume, um auch für die Zukunft eine möglichst flächendeckende
Versorgung mit Kassenärzten gewährleisten zu können“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
am 14. August. Um dies zu erreichen, wurde das bereits sehr umfangreiche Maßnahmenpaket des Landes nun
um eine Ordinationsförderung für Fachärztinnen und Fachärzte erweitert. Vor allem in Mangelfächern
soll damit ein zusätzlicher Anreiz zur Schaffung einer Facharzt-Ordination mit Kassenvertrag gesetzt werden.
Gefördert werden Fachärztinnen und Fachärzte mit § 2 – Kassenvertrag für eine Planstelle
im Burgenland mit einer Verpflichtung, die Kassenvertragsstelle mindestens fünf Jahre aufrechtzuerhalten.
Für die Sonderfächer Psychiatrie sowie Kinder- und Jugendheilkunde besteht die Förderung aus einem
Sockelbetrag in der Höhe von 20.000 Euro sowie einem Zuschlag in der Höhe von 10.000 Euro, wenn die Planstelle
erst anlässlich der dritten Ausschreibung durch die BGKK übernommen wird – in Summe beträgt die
Förderung also maximal 30.000 Euro. Für alle anderen Sonderfächer beträgt die Ordinationsförderung
30.000 Euro, wenn die Planstelle erst anlässlich der fünften Ausschreibung durch die BGKK übernommen
wird. Die Förderung ist an die Bedingung geknüpft, dass ein gleich hoher Betrag seitens der Sitzgemeinde
geleistet wird, wobei die Förderung durch die Gemeinde auch in Form einer Sachleistung (wenn z.B. Räumlichkeiten
zur Verfügung gestellt werden) erfolgen kann. Gewährt wird die Ordinationsförderung für Fachärztinnen
und Fachärzte ab 1. Juli 2019.
„Diese Förderung fügt sich nahtlos ein in die Reihe von Initiativen, die wir von Landesseite bereits
gesetzt haben“, verweist Doskozil etwa auf die Ordinationsförderung für Allgemeinmediziner, die Förderungen
für Studierende und Turnusärzte sowie kostenlose Vorbereitungskurse für die MedUni-Aufnahmeprüfung.
Zuletzt wurde auch eine Kooperation mit der Danube Private University besiegelt, in deren Rahmen jährlich
fünf kostenlose Studienplätze für Burgenländerinnen und Burgenländer vergeben werden,
wenn sich diese dazu verpflichten, im Anschluss fünf Jahre lang im Burgenland als Kassenvertragsarzt oder
in einem KRAGES-Spital zu arbeiten.
Medizin-Studium: LH Doskozil sieht dringenden Regelungsbedarf beim Bund
Der Landeshauptmann verweist in diesem Zusammenhang allerdings auch auf die Tatsache, dass die Schaffung von Medizin-Studienplätzen
eigentlich Sache des Bundes wäre. Ein wesentliches Problem bestehe darin, dass viele Mediziner aus EU-Staaten
auf Kosten des Steuerzahlers ausgebildet werden, danach aber nicht in Österreich arbeiten. „Wenn jemand in
Österreich kostenlos zum Mediziner ausgebildet wird, sollte er auch eine gewisse Zeit hier beruflich tätig
sein. Ich sehe da dringenden Regelungsbedarf beim Bund“, betont Doskozil. Das Burgenland selbst sei jedenfalls
bereit, „neue Wege zu gehen und seinen Beitrag zur Absicherung einer wohnortnahen ärztlichen Versorgung zu
leisten“.
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