LHStv.in Beate Prettner begrüßt die von Gesundheitsministerin Zarfl geplante Festschreibung
von schulärztlichen Impfkompetenzen - aufklären und erinnern statt verpflichten und bestrafen
Klagenfurt (lpd) - „Schulärzte mit der Durchführung von Schutzimpfungen zu betrauen, ist gut,
richtig und notwendig. Ebenso notwendig ist es, dass sie Impfberatungen durchführen und den Impfstatus kontrollieren
dürfen“, zeigt sich Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner über die geplanten Neuerungen im heimischen
Schularztwesen erfreut. „Die Impfmoral sinkt kontinuierlich. Wir müssen alle Möglichkeiten nützen,
um die Menschen zu sensibilisieren und aufzuklären“, ist Prettner überzeugt. Die Kärntner Gesundheitsreferentin
spricht sich bekanntlich gegen Impfpflicht und gegen Sanktionen aus – „stattdessen appelliere ich an die Vernunft,
die freilich eher dann Früchte tragen kann, wenn man entsprechende Inputs, sprich aufklärende Fakten,
erhalten hat.“ Dass die Bevölkerung durchaus einsichtig sei, habe zuletzt der Impfansturm nach den gehäuften
Masernfällen in Kärnten gezeigt. „Wir haben gesehen, dass den Menschen sehr wohl bewusst ist, dass Schutzimpfungen
zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen gehören, die in der Medizin zur Verfügung
stehen – dass sie das aber offensichtlich dann und wann vergessen“, sagt Prettner.
Um genau dieses „Vergessen“ zu verhindern, seien laufende Sensibilisierungs- und Erinnerungsmaßnahmen erforderlich.
In diesem Zusammenhang regt Prettner ein verpflichtendes Impf-Aufklärungsgespräch an, das in den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen
zu verankern sei. Davon abgesehen hat die Gesundheitsabteilung des Landes Kärnten ein „Reminder- und Recall-System“
umgesetzt: „Wir versenden automatisierte Erinnerungsbriefe, was durch eine Weiterentwicklung der Impfdatenbank
des Landes ermöglicht wird. Selbstverständlich werden dabei sämtliche datenschutzrechtlichen Grundlagen
erfüllt.“ Es gehe insbesondere um Erinnerungsschreiben für die Masern-Mumps-Röteln-Impfung.
„Wenn in Zukunft auch die Schulärzte Impfberatungen durchführen und den Impfstatus kontrollieren, wäre
das ein zusätzlicher wichtiger Eckpfeiler in unserem gemeinsamen Bemühen, die Impfmoral wieder aufzumöbeln“,
ist Prettner überzeugt. Sie hofft, dass die neue Verordnung schon mit dem Schulstart im September in Kraft
treten kann.
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