Seitwärtsbewegung am heimischen Immobilienmarkt - Rund 64.000 Immobilien-Verkäufe
in Österreich im ersten Halbjahr
Amstetten (reichlundpartner) - Kärnten, Steiermark und vor allem Wien sind hinter den Verkaufszahlen
des Vorjahres. Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Tirol, Oberösterreich und Vorarlberg legen aber
noch immer zu.
- Rund 730 Verbücherungen weniger in den Amtlichen Grundbüchern
im ersten Halbjahr 2019 als im Vorjahr.
- Wert der in Österreich gehandelten Immobilien im ersten
Halbjahr um 764 Mio. Euro auf 16,4 Mrd. Euro gestiegen. Prozentuelle Steigerung in der Steiermark (trotz weniger
Verkäufe), in Salzburg und Oberösterreich am höchsten.
- Niederösterreich vor Wien bei der Anzahl der verbücherten
Immobilien, aber in Wien doppelt so viel Immobilienumsatz in Euro.
- Landeshauptstädte-Umsatz: Graz vor Salzburg, Innsbruck
und Linz
- Bezirksumsätze (ohne Wien): Kitzbühel vor Salzburg-Umgebung,
Mödling, Bregenz und Graz-Umgebung.
- Bezirksumsätze Wien: Donaustadt vor Favoriten, Landstraße,
Döbling und Floridsdorf.
- Top-Fünf-Verkäufe: Dreimal Graz und zweimal Wien.
- Umsatzleader zum Halbjahr: Gebäude mit fast 15.000
m² Grundstück in Wien 12 um mehr als 45 Mio. Euro.
Mit 64.171 Verbücherungen im ersten Halbjahr hatten die Grundbuchsämter das zweitstärkste Jahr
der Geschichte zu bewältigen. Seit sechs Jahren stiegen die Immobilientransaktionen ohne Unterbrechung. 2013
waren es noch 37.300 Transaktionen, 2015 bereits 54.000, 2017 schon 60.300 und im Vorjahr 64.900.
„Die Verkaufszahlen sind erstmals seit Jahren nicht gestiegen. Die Abflachung wurde von uns prognostiziert und
hat sich bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres abgezeichnet. Es war abzusehen, dass das ständige Wachstum
irgendwann einmal eine Verschnaufpause braucht,“ sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard
Reikersdorfer, MBA. „Dass es sich dabei lediglich um eine Verschnaufpause handeln wird und um keinen Einbruch,
zeigt die Tatsache, dass im ersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländern der Trend noch immer nach oben
zeigt. Wien, die Steiermark und Kärnten die im ersten Halbjahr schwächelten, haben erst im Vorjahr neue
Wachstumsrekorde hingelegt.“
Exakt liegen die 2019er Zahlen um -730 Immobilien oder -1,1 % hinter dem Vorjahresvergleichszeitraum.
„Die Rahmenbedingungen für Immobiliengeschäfte sind unverändert positiv: Das Immobilienangebot ist
in weiten Teilen des Landes nach wie vor gut, die Nachfrage hoch, das Zinsniveau historisch niedrig und daran wird
sich in absehbarer Zeit auch nichts Wesentliches ändern. Die gute Arbeitsmarktsituation und die noch immer
durchaus positive Grundstimmung in der Wirtschaft sind ebenfalls wichtige Parameter für den Immobilienmarkt.
Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine weiterhin sehr hohe, wenn auch leicht rückläufige, Anzahl
an Immobilienverkäufen“, erklärt Reikersdorfer weiter.
Steigender Verkaufswert trotz weniger Immobilienverkäufe
Die bis 30. Juni 2019 verbücherten Immobilien waren den Käufern das Rekordergebnis von in Summe 16,4
Mrd. Euro wert, um +764 Mio. Euro oder +4,9 % mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres, berechneten die RE/MAX-Experten.
Damit findet sich das erste Halbjahr 2019 in der Reihe der Jahre mit steigenden Umsätzen, aber tendenziell
geringer werdenden Zuwachsraten wieder:
- 2015: +31,3 %
- 2016: +20,8 %
- 2017: +6,2 %
- 2018: +12,5 %
- 2019: +4,9 %
Wien macht den Bundestrend
In Wien sind die Verkäufe von 11.697 um -1.252 auf 10.445 gesunken (-10,7 %). Würde man das Minus
in Wien aus dem Bundesergebnis herausrechnen, so wäre der bundesweite Immobilienmarkt um +0,8 % gewachsen.
Real aber fehlen auf das Vorjahr bundesweit -1,1 %.
Bundesländer ohne Wien netto im Plus
Das Minus an Verkäufen im ersten Halbjahr 2019 in der Steiermark (-215) und in Kärnten (-211) wird
vom Anstieg der Transaktionen in Niederösterreich (+294) und dem Burgenland (+188) mehr als aufgewogen, sodass
die Mehrverkäufe in Tirol (+118), Oberösterreich (+102) und Vorarlberg (+88) ein Nettowachstum in den
Bundesländern ergeben.
Die Veränderungen in Euro sind laut RE/MAX ImmoSpiegel am höchsten in der Steiermark: +427 Mio. Euro
mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres flossen in Immobilienkäufe. Den zweithöchsten Wertzuwachs bei
Immobilienkäufen verzeichnet Oberösterreich (+237 Mio. Euro) und den dritthöchsten das Bundesland
Salzburg mit +189 Mio. Euro. Prozentuell liegt die Steiermark (+23,6 %) vor Salzburg (+15,8 %) und Oberösterreich
(+13,9 %).
Das Wiener Stück am Immobilienkuchen wird kleiner
Mit der Konsolidierung in Wien ist auch die Bedeutung des Wiener Marktes leicht zurückgegangen: Lag der
Wertanteil der Wiener Immobilienkäufe am österreichischen Gesamtmarkt im ersten Halbjahr 2018 noch auf
dem Rekordniveau von 31,9 %, so ist er 2019 auf 28,2 % gefallen. Trotzdem ist das noch immer beinahe so viel wie
die verbücherten Immobilienverkäufe der Bundesländer Burgenland, Kärnten, Vorarlberg, Salzburg
und Tirol zusammen.
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