Tierschutzombudsstelle Wien und Österreichischer Kynologenverband: Nein zum Verkauf von
Welpen in Zoofachgeschäften
Wien (rk) - Auch, wenn sich nächstes Jahr etwas am Verkauf und Halten von Hunden und Katzen in Zoofachgeschäften
ändern soll, warnen Tierschutzombudsstelle Wien und Österreichischer Kynologenverband weiterhin vor unüberlegtem
„Tier-Shopping“ im Zoofachgeschäft. Während die Botschaft, keine Tiere über das Internet zu beziehen,
schon vielfach bei den Menschen angekommen ist, besteht noch immer Aufklärungsbedarf über Haltungsbedingungen
und Vorgeschichte der in Tierhandlungen angebotenen Welpen.
Die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy dazu: „Die Anschaffung von Hund und Katze ist eine Lebensentscheidung
– dazu gehört die Auseinandersetzung mit der Herkunft der Tiere. Welpen aus Zoofachgeschäften stammen
überwiegend aus östlichen Nachbarländern, wo Massenvermehrung und frühe Trennung vom Muttertier
nicht ausgeschlossen werden können. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands ZZF lehnt den
Hundeverkauf im Zoofachhandel strikt ab – daran sollte sich auch die Österreichische Wirtschaft ein Beispiel
nehmen.“
Auch bietet selbst beim besten Willen des Verkaufspersonals die Situation einer Zoofachhandlung kaum die Möglichkeit,
die Welpen ausreichend zu betreuen. Der ZZF hält dazu fest: „Bei Welpen stellt die Prägungsphase außerordentlich
hohe Anforderungen an die Bezugspersonen und Umgebung der Tiere. Diese Anforderungen sind gegenwärtig im Zoofachhandel
nur sehr schwer zu erfüllen.“
Nein zum Verkauf von Welpen in Zoofachgeschäften
Der Österreichische Kynologenverband und die Tierschutzombudsstelle Wien stehen dem Verkauf von Hundewelpen
(und natürlich auch Katzenwelpen) in Zoofachgeschäften seit jeher negativ gegenüber. Ein gesunder
und ausgeglichener Hund kann immer auf einen gelungenen Start ins Leben zurückblicken. ÖKV-Präsident
Michael Kreiner dazu: „Im Rahmen einer seriösen Zucht prägen die Bindung der Welpen an das Muttertier,
frühe Sozialkontakte zu Wurfgeschwistern sowie die vertrauensbildende Obsorge diese so wertvolle Zeit im Leben
des kleinen Hundes. All dies wird Welpen, die oftmals viel zu früh ihrem Muttertier entrissen wurden, im ‚Freiverkauf‘
verweigert.“ Die Anschaffung eines Hundes, dessen Lebensdauer im Schnitt 10 Jahre und länger dauert, sollte
niemals im Rahmen eines Einkaufstages erfolgen. Spontane Welpenkäufe enden in der Regel unglücklich,
überquellende Tierheime sprechen eine deutliche Sprache.
Hunde sind keine Handelsware
Der weltweit größte kynologische Dachverband (FCI) hat dazu bereits vor einiger Zeit eine Kampagne
mit dem Namen „Dogs are no consumer goods“ gestartet, die eine dringend notwendige Entwicklung in unserer Gesellschaft
aufzeigt: Der Hund darf nicht als Konsumgut verstanden und als Gegenstand missbraucht werden. Die Anschaffung eines
Hundes – sei es aus einer Zucht oder aus dem Tierheim - bedarf ausreichender Überlegung und Beratung bereits
im Vorfeld. Sowohl seriöse ZüchterInnen als auch Tierheim-MitarbeiterInnen wollen, dass „ihre“ Tiere
auf gute Plätze kommen. Sie überprüfen, ob die künftigen HalterInnen alle Voraussetzungen erfüllen,
um den Hunden ein tiergerechtes Leben zu bieten. So wird verhindert, dass verantwortungslose oder schon mit ihrem
eigenen Leben überforderte Menschen in den Besitz eines Tieres kommen.
„In zahleichen Tierheimen warten Hunde/Katzen aller Rassen und Mischungen bzw. jeden Alters auf neue BesitzerInnen.
Wer sich ein Heimtier aus einem Tierheim nimmt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz.“, sagt Tierschutzombudsfrau
Eva Persy abschließend.
|