Grüner als Grün: ÖBB und Siemens Mobility entwickeln umweltfreundlichen Zug
mit elektro-hybridem Batterieantrieb
Wien (öbb) - Gemeinsam investieren ÖBB und Siemens Mobility viel Know-how, um die Zukunft des
Personenverkehrs noch umweltfreundlicher zu gestalten. Am 24. August stellte Klaus Garstenauer, Leiter Nah- und
Regionalverkehr der ÖBB Personenverkehr AG, gemeinsam mit Niederösterreichs Mobilitätslandesrat
Ludwig Schleritzko den neuen ÖBB Cityjet eco im Rahmen des 130-jährigen Jubiläum der Franz-Josefs-Bahn
auf der nicht-elektrifizierten Kamptalbahn vor. Ab 2. September 2019 ist dieser Prototypzug mit elektro-hybridem
Batterieantrieb in Niederösterreich im echten Fahrgastbetrieb zur weiteren Erkenntnisgewinnung unterwegs.
Umweltfreundlichkeit weitergedacht: ÖBB Cityjet eco
Der von Siemens Mobility und ÖBB entwickelte Triebwagen ist die CO2 neutrale Lösung für den
Einsatz auf nicht-elektrifizierten Strecken. Auf dem Dach des Zuges befindet sich ein Batteriesystem, das sich
auf elektrifizierten Abschnitten über den Stromabnehmer mit dem grünen Bahnstrom auflädt. Im Vergleich
zu Dieselfahrzeugen kann der ÖBB Cityjet eco dann die nicht-elektrifizierten Streckenabschnitte in Niederösterreich
nahezu geräusch- und emissionslos bewältigen.
Klaus Garstenauer, Leiter Nah- und Regionalverkehr der ÖBB-Personenverkehr AG: „Mit dem Cityjet eco bringen
die ÖBB den ersten Prototyp einer neuen Generation von Akkutriebzügen auf Schiene. Niederösterreich
ist das Bundesland mit den meisten nicht-elektrifizierten Strecken, daher freut es mich sehr, dass der Zug hier
seine Premiere im Fahrgastbetrieb feiert.“
Maßgeschneiderte Innovation
Mit wenig Aufwand wurde ein bestehender ÖBB Cityjet Desiro ML umgerüstet und mit dem neuen System
ausgestattet, damit der Zug nahtlos von einer elektrifizierten in eine nicht-elektrifizierte Strecke einfahren
kann. Diese Innovation ist maßgeschneidert für das österreichische Streckennetz: Knapp ein Viertel
der Bahnstrecken in Österreich sind noch nicht elektrifiziert – rund 1.300 km. Dieses Leuchtturmprojekt hat
das Potential, die noch vorhandenen Treibhausgasemissionen im österreichischen Bahnverkehr weiter massiv zu
reduzieren und das Angebot für die NiederösterreicherInnen gleichzeitig auf das komfortable Cityjet-Niveau
anzuheben.
„Der Cityjet eco schafft es, elektrischen Antrieb auf noch bestehende Diesel-Strecken zu bringen, ermöglicht
neue Möglichkeiten für unsere Fahrpläne und liefert den gewohnt hohen Komfort, den die Pendlerinnen
und Pendler verdienen. Diese Innovation kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten, sich für die Bahn als
Verkehrsmittel zu entscheiden und ermöglicht, noch ökologischer und vor allem komfortabler unterwegs
zu sein“, so Landesrat Ludwig Schleritzko.
Christian Schomer, CFO Siemens Mobility Österreich: „Unsere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ein elektro-hybrider
Batterieantrieb die beste Technologie für den gemischten Einsatz von Zügen auf Österreichs Strecken
ist. Ich freue mich sehr, dass wir diese Innovation gemeinsam mit den ÖBB umsetzen.“
Startschuss in Niederösterreich
Nach umfangreichen Tests der Technologie und Evaluierung der möglichen Strecken, startet nun der erste
Einsatz im Fahrgastbetrieb in Niederösterreich auf der Kamptalbahn, der Traisentalbahn und der Erlauftalbahn
mit 2. September 2019.
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie nutzte den Anlass der Feierlichkeit am 24.
August und überreichte den Projektpartnern die Zulassung für den ersten Batteriezug nach europäischen
Standards für Österreich.
Dabei werden die Batterien im Fahrgastbetrieb getestet. Ziel ist es mit den Erkenntnissen aus den Pilotprojekt
eine Serienlösung auf mehreren nicht elektrifizierten Strecken zu entwickeln.
Die Besucherinnen und Besucher des Franz-Josefs-Bahn-Festes konnten am 24. August erstmals mit dem Zug auf Tuchfühlung
gehen. Davor überzeugten sich die BürgermeisterInnen auf der Testfahrt zwischen Hadersdorf am Kamp und
Sigmundsherberg von den Vorzügen des Zuges.
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