LR Schuschnig: Mobilität der Zukunft setzt auf Klimaschutz - Wasserstofftechnologie konnte
vier Stunden lang kostenfrei erlebt werden - Chancen der Wasserstoffmobilität werden in einer Studie landesweit
geprüft
Klagenfurt (lpd) - Im Rahmen der Wasserstoff-Initiative des Landes fand am 23. August die erste öffentliche
Demonstrationsfahrt eines rein mit Wasserstoff betriebenen Busses im öffentlichen Verkehr statt. Im Halbstundentakt
konnten Interessierte in der Klagenfurter Innenstadt die Zukunft der Mobilität hautnah erleben und sich bei
anwesenden Experten rund um das Thema Wasserstoffmobilität informieren. „Es freut mich, dass es uns gemeinsam
gelungen ist, den modernsten Wasserstoffbus Österreichs zu einer öffentlichen Demonstrationsfahrt nach
Kärnten zu holen. Umwelt- und Klimaschutz zählen zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, die wir besonders
im Verkehr angehen müssen. Dafür setzen wir auf grüne Antriebstechnologien und forcieren nachhaltige
Antriebs- und Energieformen“, so der Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig heute bei der Premiere der Testfahrt.
„Mit der heutigen Demonstrationsfahrt wollen wir die Vorzüge von Wasserstoff in Kärnten für den
Menschen erlebbar machen und aufzeigen, welche Technologien die Zukunft der Mobilität bestimmen werden“, so
Schuschnig. „Durch diese Testfahrt wollen wir aber auch herausfinden, welches Potenzial Wasserstoffmobilität
im Öffentlichen Verkehr der Städte hat. Damit setzen wir weiter Impulse, um im Verkehrsbereich den Umweltschutz
voranzubringen und neue Technologien gemeinsam mit der Bevölkerung in der Praxis zu erproben. Wir werden in
Zukunft noch stärker auf neue und saubere Antriebstechnologien im Öffentlichen Verkehr in Kärnten
setzen“, so Schuschnig.
Die Demonstrationsfahrt wurde gemeinsam mit der ÖBB Postbus GmbH, dem Verkehrsverbund Kärnten sowie der
Landeshauptstadt Klagenfurt und der städtischen Mobilitätsgesellschaft durchgeführt. „Ich bedanke
mich bei allen Partnern, die gemeinsam diesen Show-Case ermöglichten. Das zeigt, dass beim Thema Klimaschutz
in der Mobilität alle an einem Strang ziehen“, so Schuschnig.
Mit diesem Testbetrieb setze Kärnten den nächsten Schritt, zu einer Wasserstoff-Modellregion zu werden.
Wasserstoff-Brennstoffzellen, in denen die umgekehrte Elektrolyse abläuft, erzeugen Strom während des
Fahrzeugbetriebs. Dank seiner Energiedichte und seines geringen Gewichts könne mit nachhaltiger Energie gewonnener
Wasserstoff ein sauberer Energiespeicher für Fahrzeuge werden und dabei helfen, Strecken von einigen Hundert
Kilometern zu bewältigen. Sie eignen sich daher perfekt, wenn die Notwendigkeit besteht, eine hohe Reichweite
zu gewährleisten. Die Betankung mit Wasserstoff dauert kurz, ist bequem und unterscheidet sich kaum von der
Benzinbetankung. Schuschnig ist davon überzeugt, dass Wasserstoffmobilität und Elektromobilität
gemeinsam die Zukunft des Verkehrs bestimmen werden: „Künftig wird es einen Mix aus Antriebsformen geben,
um optimale Lösungen für den Einsatzzweck zu haben. Die Wasserstofftechnologie könnte besonders
im Öffentlichen Verkehr die CO2-Reduktion positiv forcieren und wesentlich zu Klimaschutz beitragen. Das wasserreiche
Land Kärnten bietet außerdem beste Voraussetzungen, grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Ressourcen
herzustellen.“
Geplant ist daher, seitens des Landes Kärnten eine wissenschaftliche Studie zu erstellen, um die Chancen des
Einsatzes von Wasserstoffmobilität in Kärnten herauszufinden. „Ziel ist es, dass die Wasserstoffmobilität
in allen Technologieentscheidungen von Verkehrsunternehmen künftig berücksichtigt wird“, so Schuschnig.
Dass die Wasserstoff-Technologie für den Einsatz im Verkehrsbereich heute schon möglich sei, bestätigt
auch die Geschäftsführerin der Postbus GmbH Kaupa-Götzl: „Bisher hat sich gezeigt, die Technologie
funktioniert und sowohl LenkerInnen als auch Fahrgäste finden Wasserstoffbusse toll. Mit Wasserstoffbussen
wollen wir bei Postbus einen Beitrag dazu leisten, dass unser Planet auch für die künftigen Generationen
lebenswert bleibt. Für die Einführung im Regelbetrieb brauchen wir Testbetriebe mit starken Partnern
wie hier in Kärnten. Wir stehen für die Umsetzung von weiteren konkreten Projekten jederzeit bereit“,
sagt Silvia Kaupa-Götzl.
Unter den Teilnehmern war heute aus dem Bereich der Forschung auch die renommierte außeruniversitäre
Forschungseinrichtung HyCentA der TU Graz mit dem führenden Experten für Wasserstoff Dr. Alexander Trattner:
„Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse haben eine hohe technische Reife erlangt und ermöglichen im öffentlichen
Verkehr eine Flexibilität und Reichweite wie Dieselbusse bei doppelter Effizienz und Nullemission. Wasserstoff
ist ein unbegrenzt verfügbarer, sicherer und effizienter Energieträger, der aus verschiedenen erneuerbaren
Quellen herstellbar ist. Damit bietet Wasserstoff nicht nur die Aussicht auf eine gesunde und lebenswerte Umwelt
für spätere Generationen, sondern auch die wirtschaftliche Chance auf innovatives Know-how sowie Forschungs-
und Technologieführerschaft.“
Von der notwendigen Energiewende und dem Einsatz von grünem Wasserstoff profitieren würde künftig
nicht nur der Verkehrsbereich, sondern auch Kärntens Wirtschaft und Industrie. „Sie können durch die
Anwendung von Wasserstoff Green Jobs schaffen und Wertschöpfung im Land generieren“, so Schuschnig.
Wasserstoffbus „Solaris Urbino 12 hydrogen“
• Brennstoffzelle mit 60kW
• Reichweite einer Tankladung ca. 500 – 600km
• Fahrgastkapazität: 87 Passagiere
• Wasserstofftankkapazität: 5 x 312l
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