Der Nationalratspräsident gratuliert dem Journalisten zum 90. Geburtstag
Wien (pk) - Als "mahnendes Gewissen eines gemeinsamen und demokratischen Europa", würdigte
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 23. August den Journalisten, Publizisten und Buchautor Paul Lendvai,
der seinen 90. Geburtstag feiert. "Ich möchte Lendvai insbesondere herzlich dazu gratulieren, dass er
ein aktiver junger Geist geblieben ist, der mit seinem Engagement für ein friedliches Zusammenleben in Freiheit
sowie mit seinen Kommentaren und Analysen noch immer Menschen aller Altersklassen und Gesellschaftsschichten begeistert
und sie zum Nachdenken bringt. Mein Dank gilt dem kritischen kompromisslosen Geist, der durch seine Haltung nie
an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat", so Sobotka. Lendvai sei jemand, der früh und mit tiefster
Überzeugung seine Stimme für das gemeinsame Europa erhoben hat und sich unermüdlich zu Wort meldet,
wenn er diese Einheit und die demokratischen Freiheiten in Gefahr sieht.
Die Biografie Lendvais sei ein Spiegelbild europäischer Zeitgeschichte. Er habe vielen die jüngste Vergangenheit
verständlich vermittelt, sagte der Nationalratspräsident. "Seine ungarischen Wurzeln, seine schmerzhaften
Erfahrungen im Zuge der politischen Ereignisse im 20. Jahrhundert und die Schlüsse, die er daraus zog, haben
ihn zu einem Mitteleuropäer im wahrsten Sinne des Wortes gemacht – zu einem Mitteleuropäer mit dem Bewusstsein,
dass diese Region von der Offenheit insbesondere in Richtung Ost- und Südosteuropa lebt." In diesem Sinne
sei auch sein Beitrag zum Aufbau der Osteuroparedaktion des ORF nicht hoch genug zu schätzen.
Sobotka hob vor allem auch die Tätigkeit Lendvais als außenpolitischer Kommentator und Moderator hochkarätig
besetzter Diskussionsrunden hervor, die ihn weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Lendvai liefere
bis heute Impulse für Debatten und sei ein profunder Kenner politischer Entwicklungen und Realitäten
in unserer Nachbarschaft, betonte der Nationalratspräsident. Lendvai vermag es, komplexe Zusammenhänge
einem breiten Publikum näher zu bringen, und das sei ein besonders wichtiges Verdienst.
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