Seit Jahresbeginn läuft die Produktion im Siemens Werk Simmering
Wien (rk) - Die Produktion des X-Wagen, der neuen vollautomatischen U-Bahn-Züge für Wien, schreitet
voran. Öffi-Stadträtin Ulli Sima präsentierte heute gemeinsam mit den Wiener Linien und Siemens
den Fertigungsfortschritt im Siemens Werk Simmering. Zu sehen gab es den ersten „lackierten Wagenkasten“ der neuen
U-Bahn-Züge, bereit für den Innenausbau. Die Auslieferung des ersten fertiggestellten Zugs erfolgt mit
der zweiten Jahreshälfte 2020. Mit der Betriebsbewilligung für den regulären Fahrgastbetrieb ist
mit voraussichtlich 2022 zu rechnen.
Klima- und Umweltschutz durch attraktives Öffi-Netz
„Der X-Wagen ist eine wichtige Investition für die klimafreundliche Mobilität in Wien. Umweltschutz beginnt
dabei bereits in der Fertigungshalle. Die neuen U-Bahn-Züge bestehen zu über 90 Prozent aus wiederverwertbaren
Materialien. Die Leichtbauweise, die moderne LED-Beleuchtung und die besonders energiesparende Heizungs- und Klimaausstattung
ermöglichen einen noch niedrigeren Energieverbrauch. Mit der Produktion am Standort Simmering ist der X-Wagen
ein ‚waschechter Wiener‘, der Arbeitsplätze in der Region sichert und den Wirtschaftsstandort stärkt“
so Öffi-Stadträtin Ulli Sima, die sich vom Produktionsfortschritt überzeugt zeigte.
„Das Linienkreuz U2xU5 ist ein wichtiges Klimaschutzprojekt für Wien. Mit einem dichten, leistungsfähigem
und attraktiven Verkehrsnetz können wir schon heute einen Modal Split von 38% erreichen. Der öffentliche
Verkehr wird jedoch noch deutlich mehr leisten müssen, um Klima- und Umweltschutzziele sicherzustellen. Die
Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den öffentlichen Verkehr reduziert den Energieeinsatz
und den CO2-Ausstoß deutlich. Für dieses Vorhaben benötigen wir ein leistungsstarkes Öffi-Netz
und leistungsstarke Fahrzeuge, wie den X-Wagen“, so Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Auch das Bremssystem vom X-Wagen überzeugt: Das elektrodynamische Bremssystem ermöglicht eine Energierückspeisung
von bis zu 90% der Bremsenergie in die Stromschiene.
X-Wagen ab voraussichtlich 2022 im Fahrgastbetrieb – die Zukunft ist vollautomatisch
Mit dem Bau der neuen U5 wird der X-Wagen Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie bedienen. Der Zug wurde
maßgeschneidert für das Wiener U-Bahn-Netz entwickelt, kann modular mit oder ohne Fahrerkabine ausgestattet
und sowohl manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch betrieben werden. In der Testphase wird der X-Wagen vereinzelt
bereits 2021 im U-Bahn-Netz unterwegs sein, wenn auch noch ohne Fahrgäste. Mit Erteilung der Betriebsbewilligung
könnte der X-Wagen bereits ab 2022, mit U-Bahn-Fahrer, Fahrgäste auf den Linien U1 bis U4 befördern.
Albrecht Neumann, Leiter Bereich Schienenfahrzeuge bei Siemens Mobility: „Mit dem X-Wagen schreiben wir die erfolgreiche
Geschichte der U-Bahnen aus Wien für Wien weiter fort. Mit modernsten Sicherheitsstandards und einem innovativen
Fahrgastinformationssystem werden die neuen Züge auf Jahre hinaus Maßstäbe bei Komfort und Nachhaltigkeit
setzen.“
Weltweit innovative Fahrgastinformation Plus
Beim X-Wagen kommt weltweit erstmals das innovative Fahrgastinformationssystem Plus zum Einsatz. Digitale Informationsdisplays
oberhalb jeder Tür bieten den Passagieren bereits vor Ankunft in der Station eine positionsabhängige
Wegeleitung der nächsten Station, inklusive aktueller Anschlussverbindungen. Fahrgäste wissen damit bereits
vor der Station, in welche Richtung sie nach ihrer Ankunft weitergehen müssen. Das sorgt für eine Optimierung
des Fahrgastflusses und mehr Reisekomfort für die Fahrgäste.
Mehr Komfort, Sicherheit und höchste Barrierefreiheit für die Fahrgäste
Heute noch im „Rohzustand“, als lackierter Wagenkasten mit Frontmaske, nimmt der erste X-Wagen schon sichtbar
seine Form an. Zukünftig bietet der X-Wagen einen offen gestalteten Innenraum mit großzügigen Einstiegsbereichen.
Die Fahrgäste können dadurch bequemer schneller ein- und aussteigen. Die Sitze bestehen aus hochwertigem
Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen
an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Fahrgäste mit Kinderwägen und Gepäck finden
angenehm viel Platz. Bei allen U-Bahn-Türen befinden sich Klapprampen, zusätzliche Rollstuhlplätze
in der Mitte des Zuges bieten höchste Barrierefreiheit.
Die Öffi-Zukunft ist automatisch
Wo heute noch die U2 fährt, wird künftig die türkise U5 fahren: Wiens erste vollautomatische
U-Bahn-Linie. Dafür müssen die bestehenden Stationen Karlsplatz bis Rathaus umgerüstet und mit Bahnsteigtüren
ausgestattet werden, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb, der in Städten
wie Paris und Barcelona bereits bestens erprobt ist, macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die
Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht.
Der X-Wagen auf einen Blick
Beauftragung Siemens: Herbst 2017 durch Wiener Linien
Bestellte Fahrzeuge: 34 Züge (Option auf 11 weitere Züge)
Weiters im Vertrag: Wartung/Instandhaltung der Fahrzeuge mit Siemens
Beginn der Lieferung: zweite Jahreshälfte 2020
Betriebsbewilligung: Voraussichtlich 2022
Lieferung abgeschlossen_ 2030
Länge, Breite und Bauweise: 111 Meter; 2,85 Meter, sechsteilig, Leichtbauweise
Kapazitä: 928 Fahrgäste
Rollstuhlplätze: 6 Plätze, davon 2 Zugmitte (bisher 4 an Zugenden)
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