Traktor transportiert Wasser über 30 Kilometer
Ilkerin/Innsbruck (lk) - „Wenn Menschen in Tirol den Wasserhahn aufdrehen und dabei auf frisches Trinkwasser
hoffen dürfen, wird das oft als selbstverständlich angesehen. Dass dem nicht so ist, wird einem bewusst,
wenn man über die Landesgrenzen hinaus in Gegenden blickt, in denen Wasser nur schwer zugänglich ist,
mitunter weite Strecken für wenige Liter zurückgelegt werden müssen“, betont LHStvin Ingrid Felipe
beim gedanklichen Blick auf die Maasaigemeinde Ilkerin im Süden Kenias. Das Land Tirol hat sich bereit erklärt,
sich an den Anschaffungskosten eines Traktors zu beteiligen, der ab September Wasser von den 30 Kilometer entfernten
Loita-Bergen in die Gemeinde bringen wird. Davon profitieren über 2.000 Menschen in der Region.
„Als Bürgerinnen und Bürger eines so wasserreichen Landes wie Tirol sind wir dazu aufgefordert, Menschen
in weniger wohlhabenden Gegenden, in denen es am Nötigsten, nämlich am Wasser fehlt, im Sinne des Solidaritätsgedankens
zu unterstützen“, betont LHStvin Felipe den Wert von Projekten wie diesem. Das Land trägt von den 35.000
Euro an Projektkosten einen Anteil von 20.000 Euro.
Hunderte Menschen erfahren durch dieses Projekt Unterstützung in der von Wassermangel bedrohten Region rund
um Ilkerin: „Wir sind dem Land Tirol sehr dankbar für seine finanzielle Unterstützung, die Anstoß
für eine Vielzahl an Einzelspenden gegeben und den Kauf erst möglich gemacht hat“, freut sich Dan Leken
Ole Koyie, Verantwortlicher für das Projekt in Kenia. Dabei verweist der Sozialarbeiter und Leiter des Bildungszentrums
am Krankenhaus Entasekera auch auf die Möglichkeit für die Bevölkerung, den Traktor für landwirtschaftliche
Zwecke zu mieten und sich so langfristig ihre Lebensgrundlage zu sichern. Die Initiatorin dieses Projektes in Tirol,
Birgitt Drewes, betont: „Das Ziel solcher Projekte ist es, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit das Ungleichgewicht
in der Welt zu lindern. Mit der Förderung des Landes Tirol und den großzügigen Spenden hunderter
Tirolerinnen und Tiroler wird dies in der Region rund um Ilkerin sicher gelingen.“
Über die Entwicklungsarbeit in Tirol
Das Land Tirol stellt jährlich rund eine Million Euro für Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit,
für Nothilfemaßnahmen sowie für entwicklungspolitische Bildungsarbeit zur Verfügung. „Die
Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Probleme der ökonomischen, sozialen, ökologischen,
politischen und kulturellen Entwicklung der Länder des globalen Südens durch die ‚Entwicklungshilfe‘
im traditionellen Sinn letztlich nicht lösbar sind. Doch versuchen wir mit solchen Unterstützungen, ein
Stück unserer globalen Verantwortung zu übernehmen“, erläutert der Abteilungsvorstand für Außenbeziehungen,
Fritz Staudigl.
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