Oberpinzgauer Ramsar-Schutzgebiet wurde um 30 Hektar erweitert / Neues Buch zeigt die kleinen
Naturwunder
Salzburg (lk) - Es gibt große Wunder, die viele ganz kleine beinhalten. Genau das trifft auf das Wasenmoos
zu. Am Oberpinzgauer Paß Thurn wurde das besondere Schutzgebiet nun von 190 auf 220 Hektar erweitert. Zu
verdanken ist das unter anderem dem wohl größten Fan. Wolf Kunnert hat die Besonderheiten penibel erfasst
und auch fotografisch festgehalten, einzigartige seltene Arten, die hier in diesem Mikrokosmos entstanden sind.
Seine Erkenntnisse hat er nun publiziert, „was das Wasenmoos seinen Besuchern auf informative Art und Weise näher
bringt“, schwärmt Naturschutzlandesrätin Maria Hutter.
Und genau um das geht es hier: Erlebbare Naturwunder fördern das Verständnis zum Schutz dieser, „so steigt
die Achtung davor, indem wir das Besondere erkennen“, ist Landesrätin Maria Hutter überzeugt. Sie hatte
heute als Pinzgauerin Heimvorteil als sie das Wasenmoos in Mittersill besuchte. „Für mich ein ganz besonderer
Platz auf 1.200 Metern Seehöhe. Ein spezielles Mikroklima, besondere Topographie und sozusagen ein eigener
Wasserhaushalt ließen hier die kleinen Naturwunder entstehen. Und damit diese auch entdeckt werden, kann
man das Feuchtgebiet erwandern und wird durch Hinweistafeln ausführlich informiert.“
Das Wasenmoos unter der Lupe
Das wird man auch durch die neue Publikation „Das Wasenmoos am Paß Thurn“, die unter der Federführung
von Wolf Kunnert entstanden ist. „Sie ist das Ergebnis langjähriger und intensiver Arbeit, ich denke ein Wissensschatz
von überregionaler Bedeutung“, so der Autor und Fotograf, der das Ramsar-Schutzgebiet wie seine Westentasche
kennt und bei den Einheimischen „Mr. Wasenmoos“ genannt wird. „Dass ich diese Erkenntnisse nun weitergeben darf,
freut mich. Wunder werden ja definitiv größer, wenn man sie teilt“, so Kunnert. Und das Moos „wächst“
tatsächlich, das Schutzgebiet wurde per Mai 2019 um 30 Hektar auf 220 Hektar erweitert.
Nur 23 Ramsar-Schutzgebiete in Österreich
Welch große Bedeutung die Moore am Paß Thurn haben, wird erst richtig klar, wenn man weiß, dass
es nur 23 Ramsar-Schutzgebiete in ganz Österreich gibt. Benannt ist das Abkommen nach einer Konvention, die
1971 in Ramsar (Iran) unterzeichnet wurde. Sie schafft als zwischenstaatlicher Vertrag die Rahmenbedingungen für
die internationale Zusammenarbeit zur Erhaltung und wohlausgewogenen Nutzung von Feuchtlebensräumen. Österreich
trat der Konvention 1983 bei. Mit Inkrafttreten ist Österreich verpflichtet, die Erhaltung der Feuchtgebiete
zu fördern. Das Wasenmoos ist seit 1978 Naturdenkmal, seit 2004 Ramsar-Schutzgebiet.
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