Für ihre "herausragenden Leistungen als Wissenschaftlerin" wurde IWF-Gruppenleiterin
Rumi Nakamura kürzlich zum Mitglied der "Academia Europaea" gewählt.
Graz (öaw) - Die "Academia Europaea" ist eine europäische wissenschaftliche Gesellschaft,
die im Jahr 1988 gegründet wurde. Ihr Ziel ist es, die europäische Forschung zu fördern, Regierungen
und internationale Organisationen in wissenschaftlichen Fragen zu beraten und die interdisziplinäre und internationale
Forschung voranzutreiben. Die Mitgliedschaft wird durch Einladung an europäische Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler nach Vorschlag einer Gutachterkommission erworben. Die Wahl wird durch den Rat der Gesellschaft
bestätigt. Aktuell hat die Gesellschaft rund 3900 Mitglieder unterschiedlichster Disziplinen. Die neuen Mitglieder
werden bei der Jahreskonferenz willkommen geheißen, die vom 23. bis 25. Oktober in Barcelona stattfindet.
Ein Leben für die Plasmaphysik
Die Spezialgebiete der an der University of Tokyo graduierten Geophysikerin Rumi Nakamura sind Magnetosphären-
und Weltraumplasmaphysik. Seit 2001 lebt die gebürtige Japanerin in Österreich. Zuvor war Nakamura unter
anderem bei der NASA, an der University of Nagoya und am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
in München tätig. Die Wissenschaftlerin ist an vielen internationalen Satellitenmissionen beteiligt.
Am IWF leitet Nakamura die "Magnetosphären"-Forschungsgruppe, die aktuell die Daten der ESA-Mission
Cluster und der NASA-Mission MMS auswertet. "Wenn die Raumsonden BepiColombo und JUICE ihr Ziel erreicht haben
werden, stehen dann auch Daten von Merkur und Jupiter am Programm", blickt Nakamura erwartungsvoll in die
Zukunft.
Ehre wem Ehre gebührt
2005 bekam Nakamura vom BMVIT den Titel "Forscherin des Monats" verliehen. Im selben Jahr wurde sie
mit dem in Japan vergebenen, renommierten Wissenschaftspreis "Tanakadate Award" ausgezeichnet. 2008 wurde
Nakamura zum Korrespondierenden Mitglied der IAA ernannt, seit 2011 ist sie Vollmitglied, seit 2017 im Vorstand.
2010 wurde die Wissenschaftlerin an der Universität Graz habilitiert. 2014 wurde Nakamura von der European
Geosciences Union mit der Julius-Bartels-Medaille ausgezeichnet. 2018 wurde sie in die Europäische Akademie
der Wissenschaften und Künste aufgenommen und zum "Fellow" der American Geophysical Union (AGU)
gewählt, seit 2019 ist sie korrespondierendes Mitglied der ÖAW.
|