Hausbrunnenaktion als Gewinn für den Landessieg des Neptun Wasserpreises wurde heute eingelöst
Engelhartszell/Linz (lk) - Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger besuchte am 20. August den Laborbus
des Landes OÖ, welcher heute in der Gemeinde Engelhartszell Halt machte. Der Tag zur Hausbrunnenaktion wurde
der Gemeinde heuer als Preis für den Landessieg des Neptun Wasserpreises, welcher vom Bundesministerium für
Nachhaltigkeit und Tourismus in Kooperation mit dem Amt der Oö. Landesregierung alle zwei Jahre ausgeschrieben
wird, überreicht.
Während der Großteil der oberösterreichischen Bevölkerung durch gemeinsame Wasserversorgungsanlagen
mit Trinkwasser versorgt wird, bezieht rund ein Fünftel der oberösterreichischen Bevölkerung das
Lebensmittel Nr. 1 aus privaten Hausbrunnen oder Quellen.
„Größere Versorgungsanlagen unterliegen einer behördlichen Aufsicht hinsichtlich der Einhaltung
der Trinkwasserqualität, die Qualitätssicherung von Hausbrunnen obliegt jedoch großteils den jeweiligen
Grundeigentümern. Durch die Laborbusaktion des Wasserressorts des Landes Oberösterreichs werden die Hausbrunnenbesitzerinnen
und Hausbrunnenbesitzer bei der Wahrnehmung ihrer Eigenverantwortung unterstützt. Interessierte Bürgerinnen
und Bürger können sich im Wege der jeweiligen Gemeinde zu dieser Aktion anmelden. An durchschnittlich
100 Einsatztagen im Jahr tourt der Laborbus durch das Bundesland und macht in verschiedensten Gemeinden Station.
Das Team, welches aus einem Wassermeister und einem Chemiker besteht, berät fachkundig und unabhängig.
Pro Einsatztag können dabei etwa 13 Beratungen durchgeführt werden“, erklärt Landesrat Klinger.
Während der Wassermeister eine bautechnische Begutachtung des Brunnens bzw. der Quelle durchführt und
eine fachgerechte Probenahme vornimmt, werden vom Chemiker im Laborbus erste Analysen durchgeführt. Noch am
selben Tag können von den Hausbrunnenbesitzerinnen und Hausbrunnenbesitzern erste Analyseergebnisse abgeholt
werden. Die Berater stehen der Bevölkerung auch für alle Fragen rund ums Trinkwasser zur Verfügung.
Nach der durchgeführten Gesamtanalyse im Labor wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein schriftlicher
Gesamtbericht zugestellt. Dieser soll schlussendlich darüber Aufschluss geben, wie es um den Zustand des Hausbrunnens
bzw. der Quelle bestellt ist, welche Werte das Trinkwasser aufweist und welche Auswirkungen dies nach sich zieht.
Einen wesentlichen Teil bilden jedoch die Empfehlungen, welche Maßnahmen zu setzen sind, um den einschlägigen
Anforderungen gerecht zu werden und so die Trinkwasserversorgung nachhaltig sicherzustellen.
Die quantitative Komponente wird insbesondere in Jahren ausgeprägter Trockenheit, wie dies im vergangenen
Jahr der Fall war, besonders deutlich. Die oberösterreichischen Feuerwehren verzeichneten Rekordzahlen, wenn
es darum ging, Wassertransporte durchzuführen.
Unabhängige Beratung dahingehend, wie nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden können, welche auch
unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu betrachten sind, ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hier besonders
wichtig. Bei einer optionalen Informationsveranstaltung in der Gemeinde werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
darüber informiert, welche Maßnahmen im Sinne einer qualitativ und quantitativ sicheren und wirtschaftlich
sinnvollen Trinkwasserversorgung zu setzen wären.
Ziele der Hausbrunnenaktion
- Bewusstseinsbildung für Trinkwasser als Lebensmittel
Nummer 1
- Unabhängige Information
- Objektive Beratung hinsichtlich des bautechnischen Zustandes
des Hausbrunnens und Abgabe von Empfehlungen
- Auskunft über Mängel und deren Auswirkungen sowie
Sanierungsvorschläge
- Tipps zur qualitativen und quantitativen nachhaltigen und
wirtschaftlichen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung gemäß den Zielen der Landesstrategie „Zukunft
Trinkwasser“
- Förderung des Bewusstseins für Wasserqualität
und Wasserschutz
Ergebnisse der Hausbrunnenaktion 2018
Im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“ der Abteilung Wasserwirtschaft - Beratungsstelle
Oö. Wasser wurden im Jahr 2018 rund 1.300 Hausbrunnenbesitzerinnen und -besitzer hinsichtlich des bautechnischen
Zustandes ihres Brunnens beraten. Teil der Gesamtbeurteilung ist dabei auch die Untersuchung des Wassers im Hinblick
auf die Eignung für den menschlichen Gebrauch.
Die Jahresauswertung zeigt, dass in bakteriologischer Hinsicht nur rund 44% der analysierten Hausbrunnenwässer
als Trinkwasser einzustufen sind. In bautechnischer Hinsicht weisen nur knapp die Hälfte der begutachteten
Brunnen keine Mängel auf.
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