KÜHLE MEILE ZIEGLERGASSE wird zur ersten klimaangepassten Straße Wiens
Wien (rk) - Mit einem symbolischen Spatenstich haben am 21. August Vizebürgermeisterin Birgit Hebein,
Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter und Wolfgang Ablinger, stellvertretender Dienststellenleiter der Stadt Wien
– Straßenverwaltung und Straßenbau, den Startschuss für die Neugestaltung der Zieglergasse von
Apollogasse bis Lerchenfelder Straße zur „KÜHLEN MEILE ZIEGLERGASSE“, Wiens erster klimaangepassten
Straßen, gegeben – die Straßenbauarbeiten laufen ab sofort und werden in etwa bis Ende des Jahres
andauern.
Verkehrs- und Klimaschutzstadträtin Birgit Hebein: „Durch den Klimawandel wird es von Jahr zu Jahr heißer.
In der dicht bebauten Stadt spürt man die Hitzewellen besonders und gerade im öffentlichen Raum gibt
es oft zu wenige Möglichkeiten zur Abkühlung – vor allem für die von der Hitze besonders betroffenen
jüngeren und älteren Personen. Mit dem Projekt in der Zieglergasse geben wir gerade diesen Menschen den
öffentlichen Raum zurück und schaffen Grätzeltreffpunkte mit schattenspendenden Bäumen, Nebelduschen
und Sitzgelegenheiten.“
Entlang von gut einem Kilometer werden 24 Bäume für Beschattung sorgen. Wasserentnahmestellen bieten
Erfrischung für Menschen und Tiere. Mit Kühlbögen können bestimmte Straßenabschnitte
effektiv um mehrere Grad gekühlt werden. Diese Maßnahmen helfen die Lebensqualität auch bei zunehmender
Hitze in der Stadt zu erhalten.
„Der bisherige Sommer war einer der heißesten der Messgeschichte. Die Auswirkungen des Klimawandels bekommen
sowohl Neubauerinnen und Neubauer als auch alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner Wiens immer stärken zu
spüren. Wir steuern den Hitzetagen mit der ‚Kühlen Meile Zieglergasse‘ entgegen“, so Markus Reiter. „Wiens
erste klimaangepasste Straße ist ein Best-practice-Beispiel für die Schaffung von Lebensraum mit natürlicher
Beschattung und kühlem Nass, der Hitzetage erträglicher machen wird. Die Umgestaltung der Zieglergasse
in eine ‚kühle Meile‘ bildet zudem auch den Grundstein der ‚Kühlen Zone Neubau‘, dem Pilotprojekt für
Klimaanpassung in Wien.“
Nach dem im Vorjahr durchgeführten Wasserleitungstausch der Stadt Wien – Wiener Wasser über weite Abschnitte
der Zieglergasse findet nun die Neugestaltung des Straßenraumes statt. Im Zentrum des Umbaus stehen helle
Pflasterung, natürliche Beschattung und kühlendes Nass. Insgesamt werden vier Kühlbögen, fünf
Pergolen mit Sitzelementen, 32 Einzelsessel, fünf Hydrantenaufsätze und 24 Bäume für hohe Aufenthaltsqualität
und kühlere Temperaturen sorgen. Zwischen Apollogasse und Lerchenfelder Straße werden 20 neue Bäume
gepflanzt, im Vorjahr wurden zwischen Mariahilfer Straße und Apollogasse vier Bäume gepflanzt. Folgende
Bereiche erhalten besondere Aufmerksamkeit bei der Umgestaltung:
- Vor der Volksschule auf Höhe der Zieglergasse 21
- Häuserrücksprung auf Höhe der Hausnummern
34/34A
- Kreuzungsplateau mit der Westbahnstraße
- Bereich zwischen Badhausgasse und Lerchenfelder Straße
An diesen Stellen kommen zusätzliche Gehsteigerweiterungen, sogenannte Sitz-Schatten-Module, neue Grünflächen,
Kühlbögen und zusätzliche Trinkwasseraufsätze bei den bestehenden Hydranten.
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer bekommen insgesamt 150 Stellplätze, die auf dem gesamten Abschnitt verteilt
werden. Durch die Entfernung der Ampel am Kreuzungsplateau Zieglergasse/Westbahnstraße ergeben sich zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten für geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen (Fahrbahnanhebungen) und verbesserte
Sichtbeziehungen (Gehsteigvorziehungen). Die vorab geprüfte Veränderung bringt eine erhöhte Verkehrssicherheit
mit sich.
„Die Straßenbauarbeiten werden auf mehrere kleinere Abschnitte aufgeteilt, wobei im jeweiligen Arbeitsbereich
die Zieglergasse für den Fahrzeugverkehr gesperrt wird. Die Anrainerinnen und Anrainer werden mittels Hausanschläge
über die jeweiligen Bauarbeiten und deren Verkehrsmaßnahmen direkt informiert“, so Wolfgang Ablinger,
stellvertretender Dienststellenleiter der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau.
Die Gesamtkosten für die Neuadaptierung der Zieglergasse nach den notwendigen Wasserrohrarbeiten belaufen
sich auf rund 2,4 Mio. Euro. 70 Prozent (ca. 1,7 Mio.) werden aus dem Zentralbudget der Stadt Wien (der Großteil
davon aus der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung
sowie weitere 80.000 Euro von der Geschäftsgruppe Umwelt und Wiener Stadtwerke für Grünraumgestaltung)
getragen. Die verbleibenden, 30 Prozent der Kosten werden vom Bezirk Neubau getragen.
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