Neue Sonderausstellung im Geldmuseum der OeNB ab 20. August 2019
Wien (oenb) - Das Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt in einer neuen Sonderausstellung
ab 20. August 2019 die Geschichte der Porträts auf den Schilling-Banknoten. Die Ausstellung läuft bis
24. Juli 2020.
Bildmotive auf Banknoten stellen ein wichtiges Symbol für das Selbstverständnis eines Staates und seiner
Notenbank dar. Besonders gut eignen sich dafür Porträts berühmter Personen – etwa aus Kunst, Wissenschaft
oder Architektur. Sie dienen gleichzeitig als Vorbild und zur Identifikation.
Im Vergleich mit anderen Ländern wählte Österreich diesen Ansatz erst relativ spät. Während
etwa Deutschland, Spanien oder Ungarn bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren berühmte Persönlichkeiten
auf Banknoten abbildeten, gab es in Österreich die ersten derartigen Entwürfe erst Ende der 1940er-Jahre.
Bis dahin hielt man an den traditionell neutralen Idealporträts fest. Diese gingen auf die Erfordernisse des
habsburgischen Vielvölkerstaates zurück und finden heute in den Brücken und Toren der Euro-Banknoten
ihr gedankliches Pendant.
Vor dem Hintergrund des politischen und wirtschaftlichen Wiederaufschwungs Anfang der 1950er-Jahre sollten die
Banknoten einen Beitrag zu einem neuen Österreich-Bewusstsein liefern. Zwischen 1950 und 2001 wurde das WHO
is WHO des österreichischen Kultur- und Geisteslebens auf Schilling-Banknoten gezeigt. Insgesamt 22 große
Persönlichkeiten gaben sich auf den Banknoten die Klinke in die Hand: Darunter finden sich drei Nobelpreisträger,
eine Nobelpreisträgerin, der Erfinder der Psychoanalyse, eine Frauenrechtlerin, der Erbauer der Semmeringbahn,
der Komponist der Zauberflöte und viele mehr.
Genau diesen Frauen und Männern ist die neue Sonderausstellung „WHO is WHO. Der Schilling im Porträt“
im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) gewidmet. Die Sammlungen des Geldmuseums bewahren zahlreiche
einmalige Zeichnungen, Entwürfe und Vorstudien zu österreichischen Banknoten. Für die Sonderausstellung
wurden erstmals die schönsten 56 Entwürfe für die Porträtseiten ausgewählt und den Schilling-Banknoten
gegenübergestellt. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass es oft ein langer Weg vom Design bis zur fertigen
Banknote ist. Bei manchen Persönlichkeiten bedurfte es mehrerer Anläufe, bis sie von der Bankleitung
ausgewählt wurden, andere kamen nie zu Banknoten-Ehren. Neben den tatsächlich umgesetzten Entwürfen
werden auch zahlreiche Alternativentwürfe gezeigt, die nie als Banknoten realisiert wurden.
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