Tschechien schließt Umweltverträglichkeitsprüfung positiv ab, Österreich
betont Einwände.
Dukovany/Prag/Wien (bmnt) - Das tschechische Umweltministerium hat am 30. August den abschließenden
Standpunkt zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Bau eines neuen Reaktorblocks im Kernkraftwerk
Dukovany erlassen und das Verfahren damit positiv abgeschlossen. „Wir lehnen den geplanten Ausbau nach wie vor
ab und halten an dieser Einschätzung fest. Fast 80.000 Österreicherinnen und Österreicher haben
im Verlauf des Verfahrens Stellungnahmen eingebracht. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema den Menschen ist. Darum
lautet unser Ziel: 100 Prozent aus erneuerbaren Energien“, heißt es aus dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit
und Tourismus.
Gemäß dem „Nationalen Aktionsplan zur Entwicklung der Atomenergie in der Tschechischen Republik“ aus
2015 soll zunächst am Standort Dukovany und dann in Temelín je ein neuer Reaktorblock errichtet werden.
Der neue Reaktorblock in Dukovany soll die bestehenden ersetzen. Entscheidungen zur Finanzierung stehen aber noch
aus.
Österreich war im vollen Umfang am grenzüberschreitenden UVP-Verfahren beteiligt und hat zahlreiche kritische
Stellungnahmen eingebracht. Als Anwalt aller österreichischen Bürgerinnen und Bürger ließ
das BMNT technische Expertisen und Fachstellungnahmen zur Sicherheit der heimischen Bevölkerung erstellen
und veröffentlichen. Auf der Internetseite des Umweltbundesamtes werden Unterlagen zu allen Verfahren, an
denen sich Österreich beteiligt, veröffentlicht.
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