Nationalratspräsident traf anlässlich des 80. Jahrestages des Ausbruchs des Zweiten
Weltkriegs auch polnische Zeitzeugen
Warschau/Wien (pk) - Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren wurde am 1. September in Warschau
unter Anwesenheit hochrangiger VertreterInnen aus mehr als 30 Ländern mit einem Staats- und Gedenkakt begangen.
Österreich war durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka vertreten.
"Das Gedenken auf höchster politischer Ebene in der polnischen Hauptstadt am historischen Tag des Kriegsbeginns
ist ein wichtiges Zeichen unseres gemeinsamen Bekenntnisses zu Demokratie, Freiheit und Frieden in Europa und darüber
hinaus, sagte Sobotka bei der Kranzniederlegung am Warschauer Pilsudski-Platz. Als symbolische Geste läutete
jeder Gast eine Friedensglocke, die anschließend nach Welun gebracht wird. Der Ort in Südwest-Polen
war das erste zivile Ziel eines Luftangriffs am frühen Morgen des 1. Septembers 1939.
Während seines Aufenthalts traf der Nationalratspräsident außerdem mit polnischen KZ-Überlebenden
zusammen, die in den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen gefangen waren. Von über 200.000 Häftlingen
sind dort im Zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 Menschen ums Leben gekommen. "Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
ist untrennbar verbunden mit der Erinnerung an den Terror der Nationalsozialisten und die Shoah. Gedenken heißt
für mich zuallererst, den Überlebenden zuzuhören, die von dem Leid berichten, das ihnen angetan
wurde", betonte Sobotka. Daraus entstehe die Verantwortung vorauszudenken, Schlüsse für die Zukunft
zu ziehen, und Extremismus in all seinen Formen zu bekämpfen. "Bildung ist der wesentliche Schlüssel,
um das Andenken an die Opfer der NS-Zeit für immer in unserem kollektiven Gedächtnis zu verankern",
so der Nationalratspräsident.
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