Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek zu Besuch im Nationalpark Kalkalpen
Molln/Wien (bmnt) - Mit 21.500 Hektar ist der Nationalpark Kalkalpen das größte Waldschutzgebiet
Österreichs, insgesamt 87 Prozent der Nationalparkfläche sind mit Wald bedeckt. Am 28. August besuchte
Bundesministerin Maria Patek das Nationalpark Zentrum, erkundigte sich über aktuelle Projekte und Schwerpunkte
und tauschte sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. “Der Nationalpark Kalkalpen schützt Österreichs
letzte große Waldwildnis und ist damit der bedeutendste Waldnationalpark des Landes. Er trägt somit
eine bedeutende Verantwortung für den Schutz der hohen Vielfalt an seltenen Lebensräumen und bedrohte
Arten“, so die Ministerin anlässlich ihres Besuches. „Mit unseren nachhaltigen Besucher- und Bildungsangebote
gehen wir auf die steigende Sehnsucht der Menschen nach unberührter Natur ein und machen sie auf besondere
Weise erlebbar“, ergänzt Nationalpark Direktor Volkhard Maier.
Eine vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) geförderte und in den letzten Jahren
durchgeführte Walderhebung zeigt, dass sich die Baumarten- zusammensetzung seit der Nationalparkgründung
im Jahr 1997 geändert hat. Bei Standorten unter 1.000 Meter Seehöhe wächst die Fichte heute weniger
und wird im Zuge der Jugendentwicklung von der konkurrenzstärkeren Buche verdrängt, welche im Nationalpark
optimale Verhältnisse vorfindet. Insbesondere in jungen Wäldern ist der Buchenanteil von 16 auf 34 Prozent
gestiegen. Diese Tendenzen sind eine Entwicklung hin zu natürlichen Verhältnissen und bereits ein Hinweis
darauf, wie sich Waldökosysteme im Zuge des Klimawandels ändern werden.
Im Juli 2017 wurden 5.250 Hektar alte Buchenwälder des Nationalpark Kalkalpen vom UNESCO Komitee zum Weltnaturerbe
„Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ erklärt. Der Nationalpark
Kalkalpen und das Wildnisgebiet Dürrenstein stellen somit das erste Weltnaturerbe Österreichs dar. Gemeinsam
bringen die beiden Schutzgebiete rund 7.120 Hektar Buchenwälder in das Welterbe ein. Erst kürzlich wurde
in einem Urwaldrestbestand im Sengsengebirge im Nationalpark Kalkalpen die älteste Buche mit beeindruckendem
Alter von 546 Jahren gefunden. Die neu entdeckte Uraltbuche gibt Hinweise auf einen jahrhundertelangen Kampf gegen
klimatische Extreme und Konkurrenz mit den umgebenden Bäumen.
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