Was Österreichs Wirtschaft jetzt braucht:
Steuern runter, Bildung stärken, Bürokratie abbauen
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erstellt am
30. 08. 19
13:00 MEZ
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Mahrer: Verantwortungsvolle Standortpolitik heißt Rahmenbedingungen für Unternehmen
verbessern – Kopf: Maßnahmen mit Weitsicht statt Wahlzuckerl
Wien (pwk) - Was erwarten Österreichs Unternehmen von der nächsten Bundesregierung in Bezug auf
ihren eigenen Betrieb und auf den Wirtschaftsstandort? Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat dies
jetzt in einer aktuellen market-Umfrage erheben lassen. WKÖ-Präsident Harald Mahrer: „Wir haben Österreichs
Unternehmer befragt, was sie von der nächsten Bundesregierung erwarten – und der Befund ist klar: Unsere Betriebe
brauchen dringend Entlastungsmaßnahmen, wenn sie sich gegen den aufkommenden konjunkturellen Gegenwind stemmen
und Beschäftigung schaffen sollen. Auf den Punkt gebracht: Steuern runter. Bildungssystem stärken. Bürokratie
abbauen. Diese drei Forderungen haben für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer oberste Priorität.“
Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage, die market im Auftrag der WKÖ im August durchgeführt
hat:
- Drei Viertel der UnternehmerInnen sind mit der Entwicklung
des Standorts zufrieden – ein sehr erfreuliches Urteil.
- Im eigenen Unternehmen läuft es aktuell ganz ähnlich
wie vor 2 bis 3 Jahren, immerhin ein Viertel ist aber mit der derzeitigen Situation im eigenen Betrieb etwas weniger
zufrieden als zum definierten Vergleichszeitraum – hier zeigt sich die Eintrübung am Konjunkturhimmel.
- Die Unternehmen wünschen sich, von der neuen Regierung,
dass ein wirtschaftsfreundlicher Kurs eingeschlagen bzw fortgesetzt wird.
- Beim eigenen Unternehmen erwartet man sich Unterstützung
durch die neue Regierung beim Abbau von Bürokratie (97% nennen dies als sehr wichtig oder wichtig). Auch die
Senkung der Steuer- und Abgabenlast steht ganz oben: Die Senkung der Lohnnebenkosten ist für 88% sehr wichtig
oder wichtig, ebenso die Senkung der Einkommenssteuer (88%). Die Sicherung des Fachkräftebedarfs nennen 91%
sehr wichtig (51%) oder wichtig (40%). Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind 91% sehr wichtig bzw. wichtig.
„Dass sich diese Themen mit langjährigen Forderungen der Wirtschaftskammer Österreich decken, zeigt,
dass wir als Interessenvertretung der heimischen Wirtschaft auf dem richtigen Weg sind. Was wir jetzt brauchen,
ist eine Politik mit Weitblick, die standortorientiert handelt und diese Forderungen auch aufgreift. Was wir jetzt
aber sicher nicht brauchen, sind Belastungsmaßnahmen wie etwa eine Arbeitszeitverkürzung oder Erbschafts-,
Schenkungs- und Vermögenssteuern bzw. eine flächendeckende LKW-Maut, die unseren Betrieben Milliarden
Euro an zusätzlichen Kosten aufbürden würden“, kritisiert WKÖ-Generalsekretär Karlheinz
Kopf entsprechende Wahlkampf-Forderungen: „Allein ein Mindestlohn in Höhe von 1.700 Euro würde die heimischen
Betriebe mit Mehrkosten von mindestens 900 Millionen Euro belasten. Käme dann auch noch die verpflichtende
6. Urlaubswoche dazu, wären das noch einmal zusätzlich mindestens 450 Mio. Euro an Mehrbelastungen für
die Wirtschaft. Solche Ideen sind standortschädlich und daher abzulehnen“.
Die WKÖ spricht sich angesichts der abflauenden Konjunktur, wie in der bereits geplanten Steuerreform, für
eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuer – „mehr Netto von Brutto für alle“ – eine Senkung der KöSt
und eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten aus. Im Bereich Bildung braucht es ein Maßnahmenbündel,
wie es in der WKO-Bildungsoffensive abgebildet ist. Notwendig ist unter anderem eine umfassende Modernisierung
der Berufsausbildungen – Stichwort „Digitalisierung der Lehre“, nötig sind mehr MINT-Studienplätzen sowie
eine bessere Durchlässigkeit der Bildungswege. Und auch der Bürokratieabbau muss für die nächste
Bundesregierung oberste Priorität haben, unterstreicht die WKÖ-Spitze und fordert u.a. die Vermeidung
von Gold Plating – also dem Übererfüllen von Vorgaben - und ein moderneres Betriebsanlagenrecht.
Mahrer: „Maßnahmen wie diese schaffen die Rahmenbedingungen, die unsere Betriebe brauchen, um erfolgreich
wirtschaften zu können. Wer sie unterstützt, bewirkt damit, dass in Österreich Arbeitsplätze,
Wohlstand, Zusammenhalt und Stabilität für die Zukunft geschaffen werden. Das ist die standortorientierte
Politik, die wir und Österreichs Betriebe uns von der nächsten Bundesregierung wünschen“.
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