Salzburg (sf) - Vor 41 Tagen leiteten die Premiere des Jedermann sowie Lagrime di San Pietro in der Kollegienkirche
die Ouverture spiritiuelle und damit den Festspielsommer ein - zwei Tage liegen noch vor uns. 199 Aufführungen
an 16 Spielstätten umfasste das Programm der Salzburger Festspiele 2019. Nun ist es an der Zeit, ein Resümee
zu ziehen, über diesen Sommer, der die Mythen der Antike ins Zentrum gestellt hat.
"Wir haben in diesem Sommer mit Hilfe der Kunst den Beweis erbracht, die Beschäftigung mit den Mythen
ist kein Schwelgen in längst vergangen Zeiten. Im Gegenteil, die Mythen führen uns zur Auseinandersetzung
mit der Welt von heute. Intendant Markus Hinterhäuser steht damit in bester Tradition zu Festspielgründer
Hugo von Hofmannsthal, der dazu aufrief die Mythen als magischer Spiegel für die großen Themen unserer
Existenz zu nützen. Für Liebe und Tod, für Krieg und Flucht, für Schuld und Sühne. Peter
Sellars stimmte auf doppelte Weise den Ton an, der uns in den vergangenen Wochen so viel Zuspruch gebracht hat,
als Festredner und als Regisseur unserer Eröffnungspremiere Idomeneo. Uns bleibt zu danken. Den Künstlerinnen
und Künstlern, dass sie diesen Sommer so groß gemacht haben. Dem Publikum, das uns auch auf neuen Wegen
mit neuen Interpretationen und neuen Werken so begeisterungsfähig begleitet hat", sagt Festspielpräsidentin
Helga Rabl-Stadler.
"Wir sind beglückt von dieser dritten Festspielsaison unseres Intendanten Markus Hinterhäuser. Ihm
gelingt es wie keinem anderen, ein künstlerisch herausragendes Programm zu entwickeln, das auch kaufmännisch
alle Erwartungen übertrifft. In dieser Saison wurden 270.584 Karten ausgegeben, was einer konstant gebliebenen
Platzauslastung von 97% entspricht. Über 50.000 Opernbegeisterte besuchten darüber hinaus bei freiem
Eintritt die Siemens>Festspiel>Nächte - unser Opern Public Screening am Kapitelplatz. Und alleine während
der Festspielzeit verfolgten ca. 2,5 Mio. Menschen unsere Übertragungen in TV und Rundfunk. Mit 31,2 Mio.
Euro konnten die Ticketeinnahmen der letzten Jahre noch einmal um 3% übertroffen werden. Dies hilft uns bei
den vor uns liegenden großen Herausforderungen: der nötigen Generalsanierung der Festspielhäuser
und dem vor uns liegenden Jubiläumsjahr", sagt der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz.
"Zu meiner großen Freude hat unser offenes, interessiertes Publikum den eindrücklichen und konzeptionell
unterschiedlichen Schauspielproduktionen mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen, den vielfältigen
Lesungen, Recherchen und der Installation von Ruth Beckermann großartigen Zulauf beschert. Getragen von dieser
Unterstützung wurde auch unser diesjähriger Jedermann, der mit Tobias Moretti im Zentrum und vielen neuen
Besetzungen weiter vertieft wurde und auf ein begeistertes Echo stieß. Die Vitalität und Intensität
der Auseinandersetzungen aller Künstlerinnen und Künstler in ihren jeweiligen Produktionen und Formaten
hat sich im Publikum gespiegelt und einen dynamischen, diskursfreudigen Festspielsommer erzeugt.", sagt die
Schauspielleiterin Bettina Hering.
"Zum Auftakt der diesjährigen Salzburger Festspiele rückte die Ouverture spirituelle musikalische
Tränen in den Mittelpunkt. Mit dem grandiosen Chorwerk Lagrime di San Pietro von Orlando di Lasso in der Inszenierung
von Peter Sellars und in der ausdrucksstarken Umsetzung durch den Los Angeles Master Chorale und in den vielen
weiteren Konzerten luden wir das Publikum ein, mit uns den Klängen der Klage, der Trauer und des Trostes in
Werken von der Renaissance bis in unsere Zeit nachzuspüren. Unerwartete Gegenüberstellungen von Alter
und Neuer Musik, von bekannten und entdeckungswürdigen Werken in neuen Interpretationen und ungewöhnlichen
Begegnungen prägten das gesamte Konzertprogramm und ermöglichten einmal mehr ein anderes, ein neues Hören.
Unser Dank gilt den wunderbaren Künstlerinnen und Künstlern, die uns mit ihren unkonventionellen Sichtweisen
auf diese Werke gefordert und begeistert haben - und unserem Publikum, das uns wieder so neugierig und aufmerksam
auf dieser musikalischen Entdeckungsreise gefolgt ist und sich Zeit genommen hat, die Klänge eines George
Enescu und Pascal Dusapin zu erkunden", sagt Florian Wiegand, Leiter Konzert und Medien.
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