Am Europäischen Forum Alpbach diskutierten internationale Digitalisierungsexperten über
den Nutzen der Digitalen Transformation für Staaten, Gesellschaft und Wirtschaft
Alpbach/Wien (brz) - Der private und öffentliche Sektor nützt die Chancen der Digitalisierung,
um administrative Prozesse zu vereinfachen und damit das Leben der Bürgerinnen und Bürger einfacher und
effizienter zu gestalten. "Wir müssen lernen Daten nicht als Risiko, sondern als Chance zu begreifen.
Die öffentliche Sicherheitsdiskussion wird leider nicht immer ganz rational geführt", betonte Markus
Kaiser, Geschäftsführer des BRZ, am 28. August im Rahmen der Wirtschaftsgespräche am Europäischen
Forum Alpbach. Außerdem unterstrich Kaiser: "Mehr als dreieinhalb Millionen Österreicherinnen und
Österreicher haben einen Facebook-Account, auf dem sie intimste Details aus ihrem Privatleben publizieren.
Gleichzeitig aber haben Menschen Probleme damit, wenn Gesundheitsdaten zur Notfallprävention gespeichert werden.
Hier ein Umdenken zu schaffen ist auch eine der zentralsten Herausforderungen der digitalen Transformation. Lasst
uns nicht immer von den Risiken der Digitalisierung sprechen, wenn uns diese so viel Vorteile und Möglichkeiten
bietet."
Daten: Chancen und Herausforderungen
Im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach organisierte das Bundesrechenzentrum eine Diskussion, welche
sich dem Schicksal von Staaten, Unternehmen und Menschen in Bezug auf Daten und Chancen der Digitalisierung widmete.
Nach einem Impulsreferat der CEO des ruandischen E-Government Portals Irembo, Faith Keza, diskutierten Florian
Marcus (Analyst des estnischen Digitalisierungszentrums), Karl Pall (Digitalisierungsexperte aus Deutschland) und
Markus Kaiser (Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums) unter der Moderation von Sandra Baierl (Kurier)
über die neuesten Möglichkeiten, technologische Herausforderungen und unentdeckte Geschäftsfelder
der Digitalisierung.
Digitale Transformation betrifft alle
Die digitale Transformation betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche und gewinnt global immer stärker
an Bedeutung. Daten werden heutzutage immer und überall generiert, gesammelt, vernetzt und ausgewertet. Genau
deshalb ist es die Aufgabe von Unternehmen und staatlichen Behörden in Zukunft Daten so effektiv wie möglich
zu nutzen, um Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. "Menschen haben ein Recht
auf digitale staatliche Dienstangebote. Dafür müssen die Behörden lernen, wie man effektiv mit den
Daten der Bürgerinnen und Bürger umgeht und daraus den maximalen Nutzen schöpfen, beispielsweise
für proaktive Dienstangebote", fordert Florian Marcus, Experte des estnischen Digitalisierungszentrums.
Auch Faith Keza ist sich sicher, dass "Unternehmen und Regierungen, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Daten benötigen, um bessere Leistungen in ihrem Job erbringen zu können".
Sicherheit und Freiheit
Beim anschließenden BRZ-Business Lunch begrüßte BRZ-Geschäftsführerin Christine
Sumper-Billinger Innenminister Wolfgang Peschorn. Sumper-Billinger strich in ihrer Begrüßungsrede die
Bedeutung der Entwicklung der Datenökonomie hervor und machte auf die großen Herausforderungen im öffentlichen
Sektor aufmerksam. Der Gastredner Peschorn betonte in seiner Keynote, dass "die Sicherstellung der Grund-
und Freiheitsrechte und die Vertrauenswürdigkeit für den Staat an erster Stelle stehen. Hier braucht
es eine Partnerschaft zwischen den Marktteilnehmern und dem Gemeinwesen."
Über das Bundesrechenzentrum (BRZ)
Das BRZ ist der marktführende Technologiepartner des öffentlichen Sektors in Österreich. Es
entwickelt und betreibt mehr als 400 IT-Anwendungen und E-Government-Lösungen (z. B. FinanzOnline, oesterreich.gv.at).
Darüber hinaus verfügt es über eines der größten Rechenzentren des Landes und hütet
den Datenschatz der Republik.
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