Rot-weiß-rote Fachkräfte jubeln über 12 Medaillen und 17 Medallions for Excellence
– Österreich ist beste EU-Nation in Kazan
Kazan/Wien (pwk) - Die 46 österreichischen Fachkräfte haben bei den Berufsweltmeisterschaften
WorldSkills in Kazan groß abgeräumt. Das Team Austria konnte bei der Siegerehrung am Dienstagabend in
Russland insgesamt 12 Medaillen und 17 Medallions for Excellence bejubeln. Am Abend des 28. August werden die erfolgreichen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller neun Bundesländer dann feierlich in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ) empfangen.
„12 Medaillen gehen in diesem Jahr auf das Konto der österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Österreich
ist dank dieser 12 Medaillen wieder unter den Top-10 Nationen der Welt und darüber hinaus beste EU-Nation.
Wir freuen uns mit unseren Fachkräften, die sich als exzellente Botschafter unserer Betriebe, unseres Wirtschaftsstandortes
und unseres beruflichen Bildungssystems erwiesen haben“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Nun gehe
es „mit voller Kraft“ in Richtung der Berufseuropameisterschaften, den EuroSkills 2020 in Graz.
Gold ins sechs Disziplinen
Die Goldmedaillen gingen an Maler Stefan Planitzer aus Tamsweg in Salzburg (Malermeister Gautsch GmbH, St. Andrä
im Lungau/Salzburg). Er darf sich aufgrund der höchsten Punktzahl aller österreichischen Medaillengewinner
zudem „Best of Nation“ nennen. Gold ging ebenso an die beiden Betonbauer Alexander Krutzler und Mateo Grgic aus
dem steirischen Teil von Pinkafeld bzw. Wien (beide Porr AG, Wien), Drucktechniker Christof Babinger aus Bergland
in Niederösterreich (Queiser GmbH, Scheibbs/Niederösterreich), Floristin Julia Leitgeb aus Ebersdorf
in der Steiermark (Blumen Andrea, Hartberg/Steiermark), Maschinenbautechniker Stefan Erös aus Höchst
in Vorarlberg (Julius Blum GmbH, Höchst/Vorarlberg) sowie im Future Skills Bewerb Industrie 4.0 an Lukas Wolf
und Manuel Franz aus Lustenau und Meiningen in Vorarlberg (Julius Blum GmbH, Höchst/Vorarlberg).
Silber sicherten sich Grafik Designer Martin Straif aus Kössen in Tirol (northlight creative, Ampass/Tirol),
Hotel Rezeptionist Oliver Lang aus Wien Brigittenau (Mercure Wien Zentrum), Maurer Marc Berndorfer aus Feldbach
in der Steiermark (Karl Puchleitner Bau Ges.m.b.H., Feldbach/Steiermark), Metallbauer Johannes Kalß aus Altaussee
in der Steiermark (AKE Ausseer Kälte- und Edelstahltechnik GmbH, Bad Mitterndorf/Steiermark) und Steinmetz
Sebastian Wienerroither aus Frankenburg am Hausruck in Oberösterreich (Steinmetzmeister Rudolf Wienerroither,
Frankenburg am Hausruck/Oberösterreich).
Die Bronzemedaille holte Bautischler Julian Fink aus Feldbach in der Steiermark (Wohlfühltischlerei Knaus,
Feldbach/Steiermark).
Eine zusätzliche Goldmedaille gab es für die beiden Vorarlberger Manuel Franz und Lukas Wolf, die die
Kategorie „Industrie 4.0“ bei den erstmals ausgetragenen Future Skills für sich entscheiden konnten.
Zudem gingen 17 Medallions for Excellence (Leistungsdiplom mit über 700 von 800 möglichen Punkten) an
das rot-weiß-rote Team.
Zum Vergleich: Vor zwei Jahren konnten in Abu Dhabi elf Medaillen erobert werden (vier Gold-, drei Silber- und
vier Bronzemedaillen).
„Jede Medaille, die auf das Konto der österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer geht, ist eine zusätzliche
Motivation für alle heimischen Lehrlinge, die sich derzeit in Ausbildung befinden“, betonte WKÖ-Vizepräsidentin
Martha Schultz, die während der gesamten Wettkämpfe das Team in Russland begleitete.
Insgesamt ritterten in Russland mehr als 1400 Teilnehmer aus knapp 70 Ländern in 56 Bewerben um Medaillen.
In der internationalen Jury tätig waren auch jene Trainerinnen und Trainer, die Österreichs junge Fachkräfte
bereits bei den Teamseminaren und Trainings während der Vorbereitungszeit zur Seite standen.
International im Spitzenfeld
Österreich ist dank der 12 Medaillen wie schon 2017 unter den Top-10 im internationalen Leistungsvergleich.
Damit erreichte Österreich im Länderranking den 7. Platz – das beste Ergebnis seit 1983! - und ist beste
EU-Nation.
EuroSkills 2020 mit Heimvorteil
Nach den Berufsweltmeisterschaften ist vor den Berufseuropameisterschaften. Und die finden bereits 2020 in Graz
statt. Bei den EuroSkills 2020 in Graz werden rund 600 Teilnehmer aus 8 Berufsgruppen um den Sieg in 45-50 Berufen
kämpfen. Dabei werden sie von bis zu 1500 Betreuern begleitet und locken rund 100.000 Besucher nach Graz.
Über SkillsAustria
SkillsAustria koordiniert als Zentrum für Berufswettbewerbe innerhalb der WKO die österreichischen Staatsmeisterschaften
(AustrianSkills). Deren Sieger vertreten Österreich bei den internationalen Bewerben – EuroSkills und WorldSkills.
Darüber hinaus ist SkillsAustria für die Vorbereitung und Entsendung des österreichischen Teams
zu den internationalen Berufswettbewerben sowie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
Seit 1958 ist die Wirtschaftskammer Österreich Mitglied von WorldSkills International und entsendet seit 1961
regelmäßig ein österreichisches Team zu den internationalen Berufsweltmeisterschaften. Zudem ist
die WKÖ seit 2007 Mitglied von WorldSkills Europe. Österreich ist bei EuroSkills seit den ersten Europameisterschaften
2008 am Start.
Über WorldSkills
WorldSkills International ist eine 1950 gegründete gemeinnützige international tätige Organisation
mit Sitz in den Niederlanden. Ihre Mission ist die ständige Aufwertung des Ansehens der handwerklichen, industriellen
und Dienstleistungsberufe bzw. der Berufsbildung weltweit. Ziel dieser internationalen Plattform ist es, junge
Fachkräfte zu fördern und neue, innovative Wege der Berufsbildung zu entwickeln. Derzeit hat WorldSkills
weltweit 80 Mitgliedernationen. Positiver Nebeneffekt des internationalen Wettbewerbs ist zudem die Stärkung
der WorldSkills-Mitgliedsstaaten als Wirtschaftsstandorte.
Alle zwei Jahre richtet WorldSkills International Berufsweltmeisterschaften in wechselnden Austragungsorten aus.
Jedes WorldSkills-Mitgliedsland hat die Möglichkeit, je einen Teilnehmer bzw. ein Teilnehmer-Team pro Beruf
zu entsenden. Mittlerweile treten mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den 80 Mitgliedsstaaten in
über 50 Berufen an und wetteifern um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen und natürlich um den Titel „Weltmeister“
in ihrem Beruf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von WorldSkills dürfen im Wettbewerbsjahr nicht älter
als 22 Jahre alt sein (Ausnahmen bis 25 Jahre).
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