Transitverkehr und Mobilität Themen des Arbeitsgesprächs
Bozen/Innsbruck (lk) - Nach dem Antrittsbesuch von Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe bei ihrem
Südtiroler Amtskollegen LHStv Daniel Alfreider im Mai in Bozen, kam es am 27. August zu einem weiteren
Arbeitsgespräch im Landhaus in Innsbruck. Dabei waren die Reduktion des transitierenden Schwerverkehrs ebenso
Thema wie die Verbesserung des Schienentransports und des öffentlichen Verkehrs. In Sachen Mobilität
sollen Tirol und Südtirol noch näher zusammenwachsen: „Es war ein sehr konstruktives Gespräch. Wir
haben uns darauf geeinigt, dass wir eine Arbeitsgruppe initiieren, die sich mit der Zusammenführung der Tarifsysteme
für den öffentlichen Verkehr in Nord- bzw. Ost- und Südtirol auseinandersetzt. In den kommenden
Monaten wird dementsprechend analysiert und erörtert, in welcher Form ein solches System möglich sein
kann“, freute sich Tirols Verkehrslandesrätin LHStvin Felipe im Anschluss an das Gespräch über diesen
Schritt.
Verkehr nördlich und südlich des Brenners auf Schiene verlagern
Wie erst unlängst durch den Verkehrsbericht des Landes bestätigt, stieg der LKW-Verkehr über den
Brenner auch im vergangenen Jahr weiter an. LHStvin Felipe sagt dazu: „Tirol hat durch die eingeführten und
verschärften Fahrverbote Bewegung in die europäische Verkehrspolitik gebracht. Um diese im Sinne der
gesamten Bevölkerung am Brennerkorridor zum Positiven zu verändern, braucht es auch die angrenzenden
Regionen. Sie kämpfen ebenso mit den negativen Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur.“ Dass
es für eine spürbare Reduktion des alpenquerenden Schwerverkehrs Verbündete braucht, ist für
LHStvin Felipe unbestritten, „weshalb der Austausch zwischen Tirol und Südtirol auf politischer aber auch
auf der Beamtenebene in Zukunft weiter intensiviert und ausgebaut werden wird, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.“
Verbesserter öffentlicher Personennahverkehr zwischen Nord- und Südtirol
Der Südtiroler Landeshauptmannstellvertreter und Verkehrslandesrat Alfreider sieht nach dem Gespräch
auch eine verbesserte und koordinierte Zusammenarbeit für die Zukunft als sehr wichtig. „Mobilität hat
keine Grenzen und soll sie vor allem nicht zwischen Nord- und Südtirol haben. Auf dem Brennerkorridor muss
es natürlich Ziel sein, den Schwerverkehr zu verlagern. Aber schon heute wollen wir stark in neue Technologien
investieren, wie zum Beispiel Wasserstoff, damit die Umweltbelastung für die Bevölkerung reduziert werden
kann. Wir wollen deshalb intensiv daran arbeiten, den lokalen öffentlichen Personennahverkehr von Südtirol
und Nordtirol für alle noch besser zugänglich zu machen.“ Dazu zähle vor allem auch ein harmonisiertes
Tarifsystem im öffentlichen Verkehr.
Bei einem nächsten Treffen sollen dann die VerkehrsreferentInnen von Tirol, Südtirol und Bayern zusammenkommen
und über weitere Entlastungsmaßnahmen verhandeln. „Das gemeinsame Ziel ist klar: Wir wollen wirkungsvolle
Maßnahmen erarbeiten, die zu einer merklichen Entlastung der Bevölkerung führen. Dabei sollten
wir nicht auf die Fertigstellung des Brenner Basistunnels warten, sondern schon jetzt klare Schritte zur Verlagerung
auf die Schiene setzen“, sind sich LHStvin Felipe und LR Alfreider einig, dass die Schiene hinsichtlich Zeitersparnis
und Technik attraktiviert werden muss.
Mobilität in Tirol mit Vorzeigeprojekten
Mobilitätslandesrätin LHStvin Felipe stellte ihrem Südtiroler Kollegen zudem das erst diese Woche
mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnete Tram-Projekt vor und zeigte sich über das Südtiroler
Interesse erfreut: „Es zeigt, dass wir mit der Regionalbahn ein Öffi-Angebot haben, an dem sich andere Städte
und Regionen gern etwas abschauen.“ Im Anschluss an das Gespräch lud LHStvin Felipe zur Fahrt mit der Regionalbahn
in Innsbruck ein: „In Bozen planen wir ein ähnliches System wie jenes der Regionalbahn in Innsbruck. Daher
haben wir uns direkt ein Bild vor Ort gemacht. Das Tiroler System ist jedenfalls ein Vorzeigeprojekt, an welchem
wir uns jedenfalls orientieren wollen“, so LHStv Alfreider.
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