Innsbruck (alte musik) - Über 30.000 Besucher erlebten glänzende Ausgrabungen und künstlerische
Ausnahmeleistungen bei den 43. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. 2020 dürfen sich Opernfans auf die
„Leonora“ von Ferdinando Paër, die Intermedien zu „La pellegrina“ sowie Alessandro Melanis „L‘empio punito“
freuen.
Die 43. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die am 16. Juli mit den Ambraser Schlosskonzerten eingeläutet
und am 7. August von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein offiziell eröffnet wurden, sind gestern mit einem Arienkonzert
von Countertenor-Star Bejun Mehta zu Ende gegangen. Mit 54 Veranstaltungen an 31 Spielorten können Festwochen-Intendant
Alessandro De Marchi, Geschäftsführer Markus Lutz und Betriebsdirektorin Eva-Maria Sens auf eine ereignisreiche
und enorm gut besuchte Festivalsaison, die unter dem Motto „Glanzlichter“ stand, zurückblicken. Zu den Veranstaltungen
mit Eintritt kamen 11.556 Besucher, somit um rund 1.700 mehr als 2018. Zusätzlich besuchten 19.000 die kostenlosen
Veranstaltungen der Festwochen (Concerto Mobile, Lunchkonzerte, Musik im Gottesdienst, Schlossfest Ambras, Pauken
und Trompeten). Bei besten Wetterbedingungen lockte dabei die 25. Ausgabe des Schlossfests Ambras 15.000 Gäste
an. 2019 kamen daher insgesamt rund 30.500 Besucher zu Veranstaltungen der Innsbrucker Festwochen. Das enorme Interesse
an den Festwochen schlägt sich auch in der Auslastung nieder: Diese liegt bei den Veranstaltungen mit Eintritt
bei 96%.
Die Wiederentdeckung der Oper „Merope“ von Farinelli-Bruder Riccardo Broschi wurde vom Publikum und zahlreichen
Berichterstattern als „sensationelle Ausgrabung“ (FAZ) gefeiert. Die drei „Merope“-Vorstellungen im Tiroler Landestheater
erreichten eine Auslastung von 99%, die drei Aufführungen der Barockoper:Jung, Händels „Ottone, Re di
Germania“ waren ebenfalls zu 99% ausgelastet und die zwei Aufführungen von Cestis „La Dori“ verbuchten 93%.
Die Veranstaltungen der Festwochen lockten darüber hinaus zahlreiche Medienvertreter nach Innsbruck: 96 Journalisten
aus 17 Ländern berichteten im Juli und August vom Festival.
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2020 werden mit der Oper „Leonora“ von Ferdinando Paër eröffnet,
einer Koproduktion mit dem Beethoven-Fest Bonn und den Schwetzinger SWR Festspielen. Paërs Komposition, die
am Vorabend der Uraufführung der Urfassung von Beethovens „Fidelio“ auch in Wien aufgeführt wurde, zählt
zur Tradition der neapolitanischen Opera seria, die seit vielen Jahren bei den Innsbrucker Festwochen gepflegt
wird. Intendant Alessandro De Marchi wird die Neuproduktion dirigieren. Als zweite Musiktheaterproduktion der Festwochen
2020 kommen unter der musikalischen Leitung von Eduardo Egüez die Intermedien zu „La pellegrina“ auf die Landestheaterbühne,
Vorläufer zur Florentinischen Frühform der Oper. In Florenz wurden 1589 die musiktheatralischen Zwischenspiele
von sechs verschiedenen Komponisten zu der Schauspielkomödie „La pellegrina“ von Girolamo Bargagli aufgeführt.
Im Format Barockoper:Jung dirigiert Mariangiola Martello die erste Vertonung des Don-Juan-Stoffes, die 1669 in
Rom uraufgeführte Oper „L‘empio punito“ von Alessandro Melani, in der insgesamt 14 Rollen vorzugsweise mit
TeilnehmerInnen des diesjährigen Cesti-Wettbewerbs besetzt werden. Alle drei Musiktheaterproduktionen 2020
werden von Regisseurinnen inszeniert: „Leonora“ von der Französin Mariame Clément, die Intermedien
zu „La pellegrina“ von der Italienerin Alessandra Premoli (die 2018 bei den Festwochen in der Barockoper:Jung-Produktion
von „Apollo e Dafne“ Regie führte) und „L’empio punito“ von der italienischen Commedia dell’arte-Spezialistin
Silvia Paoli.
Die 44. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik finden von 14. Juli bis 30. August 2020 statt. Das gesamte Programm
wird Ende November 2019 veröffentlicht, dann beginnt auch der Kartenvorverkauf.
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