Kräftiger Reformschub: Mit Starthilfe
 vom Land ins neue Schuljahr

 

erstellt am
28. 08. 19
13:00 MEZ

LRin Winkler: Antrag auf Schulstartgeld online übers Smartphone beantragten / Start der kostenlosen, unverbindlichen zusätzlichen Englischstunde an Volksschulen ein wichtiger Schritt hin zu noch mehr Qualität in der Bildung“
Eisenstadt (blms) - Für rund 2.660 TafelklasslerInnen im Burgenland beginnt am 2. September das neue Schuljahr und damit ein neuer Lebensabschnitt (Zahl der VolksschülerInnen insgesamt: 10.627). „Für viele Eltern, vor allem für Alleinerziehende, bedeutet der Schuleintritt ihres Kindes eine finanzielle Belastung. In dieser schwierigen Phase wollen wir den Familien mit dem Schulstartgeld unterstützend zur Seite stehen“, sagte Bildungs- und Familienlandesrätin Daniela Winkler, die bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am 28. August mit Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz Neuerungen und Schwerpunkte im Schuljahr 2019/2020 vorstellte. Die Antragsstellung des Schulstartgeldes wurde deutlich vereinfacht und kann jetzt online per Smartphone oder Computer beantragt werden. Mit Beginn des neuen Schuljahres fällt auch der Startschuss zur zusätzlichen, kostenlosen und unverbindlichen Englischstunde an den burgenländischen Volksschulen. Ein wichtiges Thema wird auch die Digitalisierung sein. Mit in Kraft treten der Novelle zum Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz wird sichergestellt, dass es während der Ferien eine flächendeckende Betreuung für schulpflichtige Kinder im Burgenland gibt.

Schulstartgeld: einmalig 100 Euro für Erstklassler, Anträge können ab 2. September gestellt werden
Seit 2009 gewährt das Land als einmalige Starthilfe ein Schulstartgeld von 100 Euro für Erstklässler, unabhängig von der Höhe des Familieneinkommens. Voraussetzungen sind der Hauptwohnsitz des Kindes im Burgenland und der erstmalige Besuch der ersten Klasse Volksschule. Nähere Informationen zur Antragstellung finden Eltern der Homepage des Landes Burgenland oder telefonisch unter 057-600/2789. Ab 2. September 2017 und noch bis 30. Juni 2020 können Anträge auf Auszahlung des Schulstartgeldes eingebracht werden. Erstmals kann die Förderung auch einfach und unbürokratisch online beantragt werden. „Dadurch haben wir die organisatorische Abwicklung dieser Förderung für die Zukunft deutlich vereinfacht. Das spart nicht nur Zeit und Papier, sondern auch den einen oder anderen Weg, wenn der Antrag nun unbürokratisch online verschickt werden kann“, so Winkler.

Zusätzliches Englischangebot an Volksschulen
Ab dem kommenden Schuljahr hat jedes Volksschulkind die Möglichkeit, zusätzlich zu den bestehenden Unterrichtseinheiten, eine kostenlose, unverbindliche Englischstunde pro Woche zu besuchen. „Die Wichtigkeit der englischen Sprache muss ich nicht ausführlich erörtern. Wir leben in einer globalen, digitalisierten Welt, in der das Beherrschen der englischen Sprache Türen öffnet und vielfältige Möglichkeiten bietet“, so Winkler. Speziell qualifizierte und ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen werden den Kindern in altersgerechter und spielerischer Form Englisch lehren und auf die weiterführenden Schulen vorbereiten. Die Auswahl der Englischlehrerinnen und -lehrer erfolgte in einem eigenen Ausschreibungsverfahren. Auch Native Speaker kommen dabei zum Einsatz.
Die Anmeldungsfrist zum zusätzlichen kostenlosen Englischunterricht beginnt mit dem ersten Schultag. Nähere Details dazu erfahren die Eltern und Erziehenden in der betreffenden Schule.

Schulen bauen Bildungsangebot mit neuen Schwerpunkten aus, Start der Berufspilotenausbildung am Gewerbegymnasium Güssing
Derzeit lehren an den burgenländischen Schulen 1839 BundeslehrerInnen (Stand 2019) und 2.404 LandeslehrerInnen (inkl. Berufsschulen). „Wir können den Bedarf in allen Fächern sehr gut abdecken. Nur bei Kroatisch an den Volksschulen und in naturwissenschaftlichen Fächern im NMS-Bereich gibt es zu wenig Bewerber“, so Bildungsdirektor Zitz.

Das neue Schuljahr bringt an einzelnen Schulstandorten Neuerungen und neue Angebote mit sich. Die NMS wird Pilotschule für das neue Notenschema (Pädagogikpaket 2018 des BMfB) sein. Ab Herbst werden ab der 6. Schulstufe zwei Leistungsgruppen „Standard“ für die Fächer Deutsch, Mathematik sowie Englisch zur Beurteilung der Schülerinnen und Schüler eingerichtet. Das Theresianum in Eisenstadt wird um den Schwerpunkt in den Bereichen Biologie, Umweltkunde, Physik und Chemie erweitert.

Das Gewerbegymnasium Güssing bietet ab Herbst die Möglichkeit zur Berufspilotenausbildung. „Mit dem neuen, österreichweiten einzigartigen Ausbildungsmodul können Schülerinnen und Schüler den Privatpilotenschein machen. Nach der Matura ist der Weg für den Linienpilotenkurs geebnet“, so Zitz. Weiters wird die dreijährige Fachschule für pädagogische Assistenzberufe an der BAfEP Oberwart vom Schulversuch in die Regelschule überführt. Neues gibt es auch an der HTL Pinkafeld. Dort wird mit „Stahlbau als Modul im Kolleg“ ein neuer schulautonomer Schwerpunkt gesetzt. Ab September startet die Jus-HAK an der BHAK Eisenstadt und bietet dann als eine von nur vier Standorten österreichweit eine kaufmännische Ausbildung mit juristischem Schwerpunkt an. Auch an den beiden Tourismuszweigen des Pannoneum in Neusiedl am See werden neue zusätzliche Ausbildungsschwerpunkte („Tourismus / International / Kommunikation“ sowie „Tourismus / E-Marketing / Media Design“ an der Höheren Lehranstalt für Tourismus; „Gastronomie /Regional / International“ an der Hotelfachschule). Erfreulich, so Zitz, sei auch der Zuspruch zur Website „Lernen mit System“ (LMS). „Allein im Mai haben wir 60 Millionen Seitenaufrufe“, so Zitz.

Infrastruktur wird modernisiert
Um SchülerInnen und PädagogInnen optimale Bedingungen zu bieten, wird an vielen Schulstandorten die Infrastruktur erneuert und ausgebaut. Bis Schulbeginn werden die neuen Fluchtstiegen im BSZ Neusiedl m See fertiggestellt. Der Zubau und die Generalsanierung des BG/BRG/BORG Mattersburg befindet sich in der 3. Bauphase und wird Herbst 2020 abgeschlossen (Gesamtkosten: 17 Mio. Euro). In Neudörfl werden 10 Millionen Euro in den Bau der Neuen Mittelschule investiert, in Bruckneudorf soll in der ehemaligen Konservenfabrik eine neue Volkschule für rund 130 Kinder inklusive Nachmittagsbetreuung entstehen (Investition: 10 Mio. Euro). Bauliche Maßnahmen werden auch an der HTL Pinkafeld (Zubau, Sanierung des Verbindungstraktes, Investitionssumme rund 20 Mio. Euro), am BG Oberschützen (Generalsanierung in Vorbereitung) und des BSZ Güssing (Errichtung eines FunCourts) umgesetzt bzw. geplant.

Digitalisierung wesentlicher Faktor im Bildungsbereich
Ein wesentlicher Faktor heute im Bildungsbereich sei die Digitalisierung, betont Winkler. „Trotz der rasanten Entwicklung und des Einzugs von elektronischen und digitalen Geräten wird das klassische Buch im Unterricht erhalten bleiben. Das ändert jedoch nichts daran, dass wir digitale Werkzeuge in den Unterricht einbinden.“ So gebe es bereits an mehreren Volksschulen I-Pad-Klassen, mit denen verschiedene Programme wie zum Beispiel Scooly oder Schooltastic ausgeführt werden, die beim Lesen unterstützen oder Lernen und Bewegung fördern. „Wir sind neuen und innovativen Unterrichtsmethoden und Hilfsmitteln gegenüber sehr aufgeschlossen und haben das eine oder andere Tool derzeit in einer Testphase. Das Land wird solche Initiativen natürlich weiterhin unterstützen.“

Schülerzahlen Schuljahr 2019/2020
Die aktuelle Schülerzahl (Stand 5.8.2019) im Burgenland beträgt im allgemeinbildenden Pflichtschulbereich (APS) 18.145 Schülerinnen und Schülern (Schuljahr 2018/19: 18.184) die in 1.074 Klassen (2018/19: 1.080) unterrichtet werden. Den allgemeinbildenden höheren Schulbereich (AHS-/BMHS) besuchen 14.093 Schülerinnen und Schüler (2018/19: 14.149) in 639 Klassen (2018/19: 632).

Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt zu stärken
Die Schule sei auch ein wichtiger Ort, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt zu stärken, sagt Winkler. „Die Kinder sind uns Erwachsenen teilweise sogar einen Schritt voraus. Klimaschutz ist ein Thema, dass uns alle betrifft und zu dem jeder seinen Beitrag leisten kann. Im Laufe des Schuljahres werden wir gemeinsam mit der Bildungsdirektion und den Schulen einzelne Projekte vorstellen.“

Winkler: „Kinder gut auf den Schulweg vorbereiten“
„Was mir persönlich ganz besonders wichtig ist, ist der Schulweg. Der Weg zur oder von der Schule birgt viele Gefahren in sich, die Kinder in diesem Alter vielfach nicht erkennen.“ An die Eltern appelliert Winkler, die Kinder gut auf den Schulweg vorzubereiten, mit ihnen im Vorfeld den Weg gemeinsam zu gehen und soweit möglich auf die Benützung des Autos zu verzichten – auch um gefährliche Verkehrssituationen vor den Schulen zu vermeiden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at