Eichtinger, Amler: Erweiterte Beratung wird ab 2020 flächendeckend angeboten
St. Pölten (nlk) - Zu Beginn des Jahres 2018 startete in der Pilotregion „NÖ Mitte“, also in den
Bezirken Krems, Lilienfeld, St. Pölten und Tulln, der Ausbau der Demenz-Beratung. Bei einer Pressekonferenz
in St. Pölten wurden am 28. August neue Details zu diesem Projekt vorgestellt und eine erste Bilanz präsentiert.
Dabei berichteten Landesrat Martin Eichtinger, NÖGKK-Direktorin Martina Amler, Demenz-Expertin Gabriele Nemeth
und Andreas Schneider, Leiter vom Demenz-Service Niederösterreich beim NÖGUS.
„Die Expertinnen und Experten vom Demenz-Service NÖ konnten mehr als 400 Menschen persönlich oder am
Telefon helfen. In den Info-Points der NÖ Gebietskrankenkasse fanden 117 Sprechstunden statt, die vor allem
eine Unterstützung für Angehörige darstellen“, zog Landesrat Eichtinger Bilanz. Derzeit gibt es
in Niederösterreich 22.000 Menschen, die von Demenz betroffen sind. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl auf
Grund der steigenden Lebenserwartung laut Prognosen verdoppeln.
„Unser Ziel ist es, dass Betroffene und ihre Familien bestmögliche Hilfe und Entlastung in dieser Lebensphase
erhalten. Daher rollen wir das Angebot ab dem ersten Quartal 2020 landesweit aus. Das Land Niederösterreich
und die NÖ Gebietskrankenkasse nehmen dafür 654.000 Euro in die Hand“, kündigte Eichtinger an. Investiert
wird vor allem in Information und Betreuung: „Es werden kostenlose Einzelberatungen zu Hause angeboten und wir
starten eine Veranstaltungs-Serie im September. Insgesamt finden zehn Termine in der Region NÖ Mitte unter
dem Motto ,Miteinander ins Durcheinander des Alters‘ statt“, so Eichtinger. „Demenz-Service bedeutet auch Betreuung,
dazu haben wir in Niederösterreich ein großes Netzwerk,“ sagte er und erinnerte an die psychiatrischen
Abteilungen in den Landeskliniken Amstetten-Mauer, Baden, Hollabrunn, Neunkirchen, Tulln und Waidhofen an der Thaya,
an die 48 Pflege- und Betreuungszentren sowie an verschiedene ambulante und mobile Strukturen.
Martina Amler, Direktorin der NÖGKK, sagte: „Das ‚Demenz Service NÖ‘ hilft schnell und direkt.“ Bei der
Diagnose Demenz ändere sich das Leben der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen von Grund auf. „Sie
benötigen deshalb dringend persönliche Unterstützung und eine wohnortnahe und niederschwellige Anlaufstelle“,
hielt sie fest. Andreas Schneider vom NÖGUS sagte: „Angehörige und Betroffene waren bei der Projektentwicklung
immer dabei. Ziel ist es, die ‚gute Zeit‘ eines an Demenz erkrankten Menschen zu verlängern. Zu Beginn dieser
Erkrankung braucht es eine Testung. Die niederschwelligen Angebote sind ein wesentlicher Teil des Projektes.“
Der überwiegende Teil von Menschen mit Demenz wird zu Hause von Angehörigen betreut. Demenz-Expertin
Gabriele Nemeth informierte über die Unterstützungsmöglichkeiten: „Es gibt die Möglichkeit
einer Betreuung von außen, es gibt die Möglichkeit, die Menschen in einem Tageszentrum zu versorgen
und es gibt die Möglichkeit, die von Demenz Betroffenen in einem Landespflegeheim unterzubringen.“
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