Wien (rk) - Die Stadt Wien ist eine der ersten Stadtverwaltungen in Europa und die erste Kommune in Österreich,
die eine Strategie für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI – ‚Artificial Intelligence‘) entwickelt
hat. KI ist eine wichtige Innovationstreiberin auf dem Weg der Stadt Wien zur Digitalisierungshauptstadt. Um die
Möglichkeiten der neuen Technik im Interesse aller nutzen zu können, gibt sich die Stadt im Rahmen der
generellen „Digitalen Agenda Wien 2025“ eine neue KI-Strategie. Die Digitalisierungsstrategie wird im breiten Konsens
mit der Bevölkerung, den Unternehmen am Standort, den Forschungseinrichtungen und den MitarbeiterInnen der
Stadtverwaltung erarbeitet und umgesetzt.
Beschlossen werden soll die neue Strategie im September 2019 im Wiener Gemeinderat. Die Eckpunkte der KI-Strategie
der Stadt Wien als Teil daraus wurden jetzt von Digitalisierungs-Stadtrat Peter Hanke und Wiens CIO Ulrike Huemer
am Rande der Wirtschaftsgespräche beim Forum Alpbach vorgestellt.
„Im Zentrum der Digitalisierungsstrategie Wien stehen die Wienerinnen und Wiener. Technologien führen wir
nicht zum Selbstzweck ein, sondern um die Lebensqualität laufend zu erhöhen“, so Digi-Stadtrat Hanke.
„Durch die Digitalisierung darf niemand von Leistungen und Services der Stadt Wien ausgeschlossen werden - wir
lassen niemanden zurück.“
„Beim Einsatz von KI geht es um Effizienzsteigerung und Erhöhung der Servicequalität der Stadtverwaltung“,
sagt Wiens CIO Ulrike Huemer. „KI ist ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung. Wien nutzt diese Technologien
von Beginn an und ist damit Vorreiterin im europäischen Raum. Wien sammelt damit Erfahrung, lernt anhand neuer
Technologien und steigert insgesamt die Innovationskraft der Stadt.“
Ziel der KI-Strategie ist es, den Einsatz von Technologien anhand erster, konkreter Anwendungsfällen weiterzuentwickeln
und neue Einsatzgebiete auszumachen sowie Regeln für den Einsatz von KI zu definieren. Mit den neuen Services
setzt Wien einen weiteren Schritt auf dem Weg zur europäischen Digitalisierungshauptstadt.
Bereits heute nutzt die Stadt Wien Künstliche Intelligenz im Dienste der Wienerinnen und Wiener. Ein Beispiel
für den Einsatz von KI ist der „WienBot“, der Chatbot der Stadt. Mithilfe von Spracherkennung und selbständigem
Lernen liefert der „WienBot“ am Smartphone rasche Antworten zu mehr als 350 Themen aus der Stadtverwaltung. Mit
jeder Frage lern der WienBot dazu, das Angebot wird weiter verfeinert. Mehr als 20.000 Menschen nutzen den WienBot
bereits am Handy.
Ein weiterer Anwendungsfall ist der Pilotversuch mit dem Selbstfahrenden Bus in der Seestadt. Im Stadtlabor Aspern
testen die Wiener Linien gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) den Einsatz autonom lenkender
Fahrzeuge unter Realbedingungen auf öffentlichen Straßen.
Beim Projekt „WAALTeR - Wiener Active Assisted Living TestRegion“ wiederum werden in einem Forschungsprojekt in
140 Wiener Haushalten Technologien für ältere Menschen getestet. Dabei kommen u.a. automatische Sturzsensorik,
Blutdruckmessung oder Erinnerungsmanagement zum Einsatz.
Beim use-case „Wien gibt Raum“ nutzt die Stadtverwaltung Bilddaten aus dem öffentlichen Raum in Genehmigungsverfahren
für Schanigärten oder zur Überprüfung der Infrastruktur. Die KI erkennt anhand der Bilddaten
Verkehrs- und Straßenschilder, Gebäudehöhen oder die Gehsteig-Situation. Projektwerber kommen so
schneller zu ihren Bewilligungen, Ortsverhandlungen entfallen.
Künstliche Intelligenz zum Nutzen der Menschen wird auch bei Wiener Wohnen Kundenservice eingesetzt. Im Callcenter
werden mit Hilfe intelligenter Technologien Anfragen von Mieterinnen und Mietern automatisiert mit den für
das Anliegen passenden Expertinnen und Experten verknüpft. Von der Stadt-IT wird KI auch eingesetzt zum Erkennen
von Hacker-Angriffen und anderen Bedrohungen für die IT-Sicherheit und im Zuge von Baueinreichungen.
|