Bundespräsident: Eröffnung Internationales
 Brucknerfest und Besuch der Ars Electronica

 

erstellt am
09. 09. 19
13:00 MEZ

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sieht EU-Weiterentwicklung, Klimakrise und Digitalisierung als zu erschließende Welten.
Linz/Wien (hofburg) - In Linz war am 8. September das Internationale Brucknerfest eröffnet worden, das heuer den Titel "Neue Welten - Bruckner und die Sinfonik" trägt. Sowohl Festredner Wolf D. Prix als auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen widmeten sich in ihren Ansprachen neuen Welten abseits der Musik. Alexander Van der Bellen hob dabei vor allem die Weiterentwicklung der EU, die Klimakrise und die Digitalisierung hervor.

In einer launigen Rede gratulierte der Bundespräsident dem Brucknerfest und der Ars Electronica - sie hätten viel dazu beigetragen, dass Linz heute nicht nur eine Industrie-, sondern auch eine Kulturstadt sei. Der Ars Electronica wünschte er: "Arbeiten Sie weiter 'Out of the Box', was er mit "Raus aus der Blase" übersetzte. Seine Würdigung des Festival-Namensgebers verband er mit einem Ausflug in die Ökonomie: Anhand von Anton Bruckner, der in seiner Zeit ein Avantgardist gewesen sei und Impulse für spätere Komponisten gesetzt habe, erklärte Alexander Van der Bellen, dass "der Markt ein Wunderwerk ist", aber keine Garantie dafür gebe, "dass echte Leistung noch zu Lebzeiten belohnt wird".

An "Neuen Welten", in die die Politik aufbrechen müsse, nannte er u.a. die Weiterentwicklung der EU. Die Gemeinschaft "weltpolitikfähig" zu machen, sei mit der derzeitigen Struktur der EU nicht möglich. Darüber hinaus müsse man sich mit dem Klimawandel befassen, wobei er diesen Ausdruck als "viel zu euphemistisch" erachte, denn "es ist eine echte Krise". "Produktion und Konsum werden sich deutlich zu verändern haben" und das werde ohne politische Interventionen wohl nicht funktionieren. Eine neue Welt, in die man bereits aufgebrochen sei, sei die Digitalisierung mit ihren "enormen Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten". Angesichts dessen, was in der digitalen Welt an Verfälschungen bereits alles möglich sei - "da meine ich gar nicht die Hacker" - sei er "dankbar, dass es klassische Printmedien gibt und, dass es einen staatlichen ORF gibt".

"Einmalig auf der Welt"Bundespräsident
Alexander Van der Bellen hat auch das Ars Electronica Festival "Out of the Box - die Midlife-Crisis der Digitalen Revolution" in Linz besucht und zeigte sich angetan davon. "Linz muss sich bewusst werden, dass das auf der Welt etwas, glaube ich, einmaliges ist", sprach er die Verbindung von Kunst, Technologie und Gesellschaft an.

Vor allem die Verbindung von Kunst und Digitalisierung, Technologie und Forschung sah der Bundespräsident als einzigartig. "Die Zeiten, wo die Technik allein den Ton angegeben hat, sind hoffentlich vorbei." Ars-Electronica-Chef Gerfried Stocker führte den Bundespräsidenten, seine Frau Doris Schmidauer und den General-Direktor der EU-Kommission Roberto Viola gemeinsam mit anderen Entscheidungsträgern wie JKU-Rektor Meinhard Lukas durch die Ausstellungen in der PostCity am Bahnhof. Begonnen wurde mit den Projekten zum Starts Prize der EU-Kommission, unter anderem "Project Alias", das verhindert, dass Smart Home Assistenten die ganze Zeit mithören. "Wir müssen Wege finden, damit umzugehen", sagte Van der Bellen und nickte, als Stocker ausführte: "Die Privatsphäre wird der Luxus sein im selbstfahrenden Auto, nicht die Ledersitze."

Angetan und sehr interessiert zeigte sich das Staatsoberhaupt an den Projekten, die Künstliche Intelligenz und Musik verbinden. Generell meinte er, was Linz da habe, sei einzigartig und das Motto "Out of the Box", "also die eigene Blase hin und wieder zu verlassen, ist zentral im Leben".

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bundespraesident.at

 

 

 

 

 

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