LH Platter: „Im Notfall zählt jede Sekunde – eine exakte Standortbestimmung kann Leben
retten!“
München/Wörgl/Innsbruck (lk) - Ein Notfall beim Wandern in den Tiroler Bergen, beim Erkunden von
Bayerns Hauptstadt München oder bei einer Radtour durch Südtirols malerische Landschaft: Mit der neuen,
kostenlosen SOS-EU-Alp App kann schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der samt Standort- und Kontaktdaten
an die jeweilige Leitstelle übermittelt wird. LH Günther Platter präsentierte die App am 6. September
gemeinsam mit dem bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann, der bayerischen Staatsministerin und
Vorsitzenden des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit Michaela Kaniber und Südtirols Landesrat
für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, im Blaulicht- und Gemeinde-Einsatzzentrum in Wörgl.
Standortübermittlung bringt Zeitgewinn
„Mit der neuen SOS-EU-Alp App wird eine schnelle und genaue Einsatzortermittlung ermöglicht. Vor allem bei
einem Notfall im freien Gelände ist das – im Vergleich zur Ortung über Handymasten – angesichts der exakten
GPS-Daten ein großer Vorteil“, betont LH Platter, dass die App eine wesentliche Ergänzung zu den bestehenden
Notrufsystemen der Länder ist. Denn ob für Urlaube oder Ausflüge: Die Menschen aus Tirol, Südtirol
und Bayern verbringen regelmäßig ihre Freizeit in den benachbarten Regionen: „Im Notfall zählt
jede Sekunde. Eine raschere Alarmierung bedeutet Leben retten.“ Dazu betonte der bayerische StM Herrmann: „Die
meisten Unfälle passieren im schwer zugänglichen und unwegsamen Gelände, sodass die Auffindung des
Unglücksortes sehr zeitaufwändig ist. Die App ist ein großer Sicherheitsgewinn für alle, die
in den Bergen unterwegs sind – sie ist ein digitaler Schutzengel für alle Bergfreunde.“ Das sieht auch LHStv
Schuler so: „Die neue länderübergreifende SOS-EU-Alp App ermöglicht es, in Not geratenen Menschen
noch schneller und effizienter zu helfen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das flächendeckende
Netz an Rettungsdiensten bestmöglich zu koordinieren.“
Exakte Lokalisierung – Vorteil im freien Gelände
Das Anwendungsgebiet umfasst Notfälle zur Alarmierung von Rettungsdiensten (Boden und Luft), Berg- und Wasserrettung
und Feuerwehr. „Die Applikation wurde bewusst einfach gestaltet. Die Menschen sind in Notfällen in Ausnahmesituationen
– da sind einfachste Notfallrufsysteme unerlässlich. Nach Betätigen eines App-Buttons kann eine in Not
geratene Person umgehend mittels GPS-Koordinatensystem lokalisiert werden“, erklärt Bernd Noggler, Geschäftsführer
der Leitstelle Tirol, dass mit der exakten Standortübermittlung Personen schneller und zielgenauer gefunden
werden können. Übermittelt werden an die Leitstelle neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung
davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys sowie Höhe- und Kontaktdaten. Die Daten werden via Internet
(sofern verfügbar) oder SMS an die Leitstelle übermittelt. In Tirol wird umgehend danach eine Telefonverbindung
zwischen dem/der NutzerIn und der Leitstelle Tirol hergestellt. „Wenn über meinen Netzanbieter keine Verbindung
hergestellt werden kann, muss natürlich umgehend die Notrufnummer 112 gewählt werden, da diese sich auch
in Fremdnetze einwählen kann“, verweist Noggler darauf, dass mit der App auch die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte
abgerufen werden können.
StMin und Vorsitzende des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit Kaniber betonte: „Die größtmögliche
Sicherheit speziell im Alpenraum hat sich das Kuratorium für Alpine Sicherheit zur Aufgabe gemacht. Ich bin
stolz darauf, dass wir in Bayern schon einige gute Projekte auf den Weg bringen konnten. Ein wichtiger Baustein
ist die mit Tirol und Südtirol gemeinsame Notfall-App ‚SOS-EU-Alp‘, die wir heute für alle Bergsportler
kostenlos zur Verfügung stellen. Die App soll zu mehr Sicherheit in den Bergen beitragen und eine schnelle
Rettung ermöglichen. Dieser grenzübergreifende Notruf ist nur durch die gute persönliche Zusammenarbeit
des Kuratoriums in Bayern und in Österreich möglich. Ich hoffe, dass uns noch mehr solche Projekte gelingen.“
Informationen zur SOS-EU-Alp App
Die App ersetzt die ehemalige „Notfall-App Tirol“ und funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten. Unter
Federführung der Leitstelle Tirol wurde gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol
seit 2018 die App so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leitstellen der Länder
sowie die Datensicherheit gewährleistet sind. Die Applikation wird von der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unterstützt
und entstand in Zusammenarbeit der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, der Agentur für
Bevölkerungsschutz der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol und dem Katastrophenschutz des Bayerischen
Innenministeriums des Innern, Sport und Integration.
Die App kann im App- auf iOS bzw. Playstore auf Android-Geräten heruntergeladen werden. Auch eine Testmeldung
ist möglich.
App Store: http://apple.co/2klqArO
Play Store: http://bit.ly/2k2Guah
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